Geschlecht stellt in den Ländern Lateinamerikas nach wie vor eine zentrale soziale Ungleichheitsdimension dar. Doch muss die Unterschiedlichkeit innerhalb einer Geschlechterkategorie, die sich aufgrund von schichtspezifischen, indigenen und herkunftsbedingten (Stadt-Land) Zugehörigkeiten ergibt, sowohl in der Analyse von geschlechterungleichen Sozialstrukturen als auch in der Analyse von ungleichen Lebensrealitäten einfließen. Der Band geht den Verschiebungen und Ausdifferenzierungen in der Analyse von Geschlechterverhältnissen in den Ländern Lateinamerikas in verschieden Bereichen wie Politik, Arbeit, Theologie und Migration nach
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Eine Zusammenführung der disability studies mit den queer studies wird in diesem Beitrag unternommen. Die Autorin greift theoretische Perspektiven zum Körper von Michel Foucault und Judith Butler auf und untersucht die Auffassungen der deutschsprachigen Sexualwissenschaft und Sexualpädagogik. Sie schlägt ein antinormatives, nicht essentialistisches Körper-Konzept vor, das sich zur Verwendung in der Diversity Pädagogik eignet. Ihre Ausführungen zu Intersektionalität und Diversität verstehen sich grundsätzlich als anti-kategoriales Vorgehen. (DIPF/Orig.).
"Seit dem Ende der 1990er Jahre sieht sich die feministische Forschung und Theoriebildung mit einem neuen 'innenpolitischen Kernproblem' (Knapp 2005) konfrontiert: Die Perspektive und die damit verbundenen methodologischen und politischen Herausforderungen von Intersektionalität fanden zunehmende Verbreitung. Heute stellt sich die Frage, ob Intersektionalität die notwendige Antwort auf die Auslassungen und blinden Flecken einer homogenisierenden Geschlechterforschung und -politik darstellt oder ob mit den Diversity-Konzepten die seit ihren Ursprüngen als Frauenforschung hin zur Geschlechterforschung zentrale Machtkritik an der bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheit verloren geht. Der vorliegende Beitrag trachtet danach, eine abwägende, aber dennoch pro-intersektionelle Perspektive zu veranschaulichen, die aber - entgegen eines 'managementkompatiblen Etiketts von diversity' (Knapp 2011: 252) - auf die Notwendigkeit einer anhaltenden Macht- und Herrschaftskritik setzt, und dies nicht nur im Kontext Lateinamerika." (Textauszug)
Die Autorin schlägt in ihrem Beitrag eine innovative Verbindung von Diskursanalyse und Biografieforschung vor, die es ermöglicht, die Defizite beider methodischer Ansätze zu überwinden. Während die Diskursanalyse neue Formen der Subjektivierung herausarbeitet, ohne diese adäquat untersuchen zu können, beschränkt die Biografieforschung die Untersuchung auf das Subjekt, ohne dieses mit den es umgebenden Diskursen in Beziehung zu setzen. Die Autorin betont, dass die biografische Perspektive auf Migranten, Subalterne und Maquiladora-Arbeiterinnen dazu beiträgt, die stereotypisierten Diskurse zu überwinden und zu einer differenzierten Betrachtung und einem besseren Verständnis der Lebenswelten von Frauen in den US-amerikanisch-mexikanischen Borderlands zu gelangen. Horizontale Methoden erfordern demnach die Thematisierung von intersektionell verschränkten Machtverhältnissen ebenso wie die Thematisierung von neuen transnationalen Ausbeutungsverhältnissen, das heißt letztlich eine feministisch und eine postkoloniale Perspektive. Die Verbindung von Diskurs, Narration und Handlungsmacht kann anhand von Stuart Halls Konzept der Artikulation zusammengebracht werden. Methodologisch bietet die Gouvernementalitätsforschung das Potenzial, die Simultanität verschiedener, sich überlappender subjektiver Erfahrungen und diskursiver Zuschreibungen zu erfassen. In diesem Kontext ist ein radikales Geschichten-Erzählen möglich und notwendig. (ICI2)
Im Fokus der Untersuchung stehen zwei höchst unterschiedliche Regionen Mexikos: zum einen der ländliche, ethnisierte/indigene Süden (die Regionen Oaxaca und Chiapas) und zum anderen die Borderregion an der mexikanischen Nordgrenze zu den USA mit seinem Migrationsmagneten der "Maquila"-Industrie. An diesen beispielhaften Regionen wird das Zusammenwirken von Migration und Gender reflektiert. Auf diesem Weg zeigt sich aber auch andeutungsweise der Einfluss von Klasse/Schicht und Ethnizität/Indigenität auf Migrationsbewegungen und Migrationseffekte. (ICE2)
In den aktuellen Überlegungen der im Anschluss an Michel FOUCAULT ausgearbeiteten Gouvernementality-Studies werden im Zuge der Formierung neuer (neoliberaler) Regierungsrationalitäten auch neue Subjektivierungsweisen konstatiert. Diese Subjektivierungsweisen sind – FOUCAULT folgend – als Effekte diskursiver Praktiken zu begreifen. Bisher offen geblieben ist aber die forschungsmethodische Erschließung von diskursiven Effekten. Denn während von Seiten der Diskursforschung bisher nur neue Subjektivierungsweisen deklariert wurden, ohne sie aber methodisch einzuholen, wurden von Seiten der Biographieforschung nur die subjektiven Verortungen betrachtet, ohne sie mit den sie umgebenden Diskursen systematisch zu verbinden. Um dieses Desiderat zu beheben und die diskursiven Effekte, die Subjektpositionierungen, methodisch zu erfassen, wird hier eine methodische Koppelung von Diskursanalyse und Biographieforschung vorgeschlagen, um damit den Defiziten beider Forschungstraditionen beizukommen. Am Beispiel der in Juchitán/Südmexiko auffindbaren Subjektpositionierung muxé wird die vorgeschlagene Methodenkoppelung exemplarisch veranschaulicht. Dem hier vorgestellten Vorgehen liegt die These zugrunde, dass biographische Erzählungen einerseits von Diskursen durchdrungen sind und die biographischen Erzählungen andererseits Hinweise auf die Materialisierung von Diskursen sowie auf das über die Diskurse Hinausgehende geben. URN: urn:nbn:de:0114-fqs070268 ; Recent reflections on governmentality studies which are based on Michel FOUCAULT, ascertain new forms of subjectivation within the frame of new (neoliberal) rationalities of government. Following FOUCAULT, these forms of subjectivation are seen as effects of discursive practices. However, there is no way yet on adequate methods for grasping discursive effects. For closing this gap and finding adequate methods to study discursive effects, the subject positions, I will suggest a methodical link between discourse-analysis and biography-analysis. Linking these two research ...
In den aktuellen Überlegungen der im Anschluss an Michel FOUCAULT ausgearbeiteten Gouvernementality-Studies werden im Zuge der Formierung neuer (neoliberaler) Regierungsrationalitäten auch neue Subjektivierungsweisen konstatiert. Diese Subjektivierungsweisen sind – FOUCAULT folgend – als Effekte diskursiver Praktiken zu begreifen. Bisher offen geblieben ist aber die forschungsmethodische Erschließung von diskursiven Effekten. Denn während von Seiten der Diskursforschung bisher nur neue Subjektivierungsweisen deklariert wurden, ohne sie aber methodisch einzuholen, wurden von Seiten der Biographieforschung nur die subjektiven Verortungen betrachtet, ohne sie mit den sie umgebenden Diskursen systematisch zu verbinden. Um dieses Desiderat zu beheben und die diskursiven Effekte, die Subjektpositionierungen, methodisch zu erfassen, wird hier eine methodische Koppelung von Diskursanalyse und Biographieforschung vorgeschlagen, um damit den Defiziten beider Forschungstraditionen beizukommen. Am Beispiel der in Juchitán/Südmexiko auffindbaren Subjektpositionierung muxé wird die vorgeschlagene Methodenkoppelung exemplarisch veranschaulicht. Dem hier vorgestellten Vorgehen liegt die These zugrunde, dass biographische Erzählungen einerseits von Diskursen durchdrungen sind und die biographischen Erzählungen andererseits Hinweise auf die Materialisierung von Diskursen sowie auf das über die Diskurse Hinausgehende geben.
The rebellion of the Zapatista liberation army (EZLN) in 1994 was transformed into a "war of words" that generated social initiatives & protests that included substantial participation of women from the beginning. In 1993, the "revolutionary women's law" was introduced to address questions of "modernity, tradition, & democracy." This article explores the relationship between the central Mexican social movements of the Zapatistas & the feminists, examining the role of the complex interface between gender & ethnicity in Mexican feminism & the impact for indigenous women a decade later. While the Zapatistas had a large impact on the feminist movement, they did not identify with these women from another social class & economic & cultural background. The "revolutionary women's law" is an important document that articulated the needs of women & generated far reaching social processes, though it has not yet been fully implemented in all communities. 5 References. L. Kehl
Was hält Gesellschaft und Gemeinschaft trotz vielfältiger Krisen, Ungleichheiten und Spaltungsprozesse zusammen? Was macht das Verbindende des Sozialen also aus? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, beziehen sich die Autor_innen des Bandes auf verschiedene sozialwissenschaftliche Debatten wie die der Ungleichheitsforschung, der Stadt- und Raumforschung, der Sozialen Bewegungsforschung ebenso wie auf Vergemeinschaftungs-, Care- und Unterstützungsdebatten, und sie diskutieren auf diesem Wege auch Konzepte der Inklusion und Integration. Die Autor_innen wägen ab, welchen Anforderungen in Hinblick auf die Herstellung des sozialen Zusammenhalts wir gegenwärtig unterliegen, welche Handlungsoptionen sich eröffnen – z. B. in Formen solidarischer Ökonomie, Care-Netzwerken oder Willkommensinitiativen und sie schauen nicht zuletzt auf Utopien, wie die des guten Lebens (buen vivir).
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Intro -- Inhalt -- 1 Biographie und Diskurs - eine Einleitung -- I Methodologische Überlegungen zu Subjekt - Macht - Agency -- 2 Conchita Wurst oder: Warum ich (manchmal) ein(e) Andere(r) ist. Macht , Subjekt , Handlungsfähigkeit - Über Erleben, Erfahren und (Aut o-)Biographisieren aus Sicht der Wissenssoziologischen Diskursanalyse -- 1 Einführung -- 2 Wissensgrundlagen von Handlungsfähigkeiten, Selbstverhältnissen und (Auto-)Biographisierungen -- 3 Interpretation, Handlungsmacht, Widerständigkeit, Freiheit -- 4 Diskurse, Subjektpositionen und Biographien -- 5 Subjektivierungsweisen -- 6 Schluss -- Literatur -- 3 Biographien - Diskurse - Figurationen. Methodologische Überlegungen aus einer sozialkonstruktivistischen und figurationssoziologischen Perspektive -- 1 Einleitung -- 2 Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Biographieforschung und Figurationssoziologie -- 3 Diskurse als vermittelndes Element? -- Literatur -- 4 Subjektpositionen und Positionierungen im Diskurs. Met hodologische Überlegungen zu Subjekt , Macht und Agency im Anschluss an St uart Hall -- 1 Biographie als soziales Konstrukt im diskursiven Kontext -- 2 "Without Guarantees"4 - Stuart Halls Überlegungen zum Zusammenhang von Diskurs und Subjekt -- 2.1 Anrufung und Artikulation -- 2.2 Der Punkt des Vernähens -- 2.3 Agency -- 3 Biographieanalyse als Diskursanalyse -- Literatur -- 5 Unentschiedene biographische Einsätze. Zum Art ikulat ionskonzept Ernest o Laclaus und Chantal Mouffes -- 1 Kontingente Artikulationsweisen - Subjekt und Diskurs -- 2 Artikulation - Partikulare Strukturierungen -- 2.1 Der Mangel der Struktur -- 2.2 Die Gleichzeitigkeit von Äquivalenz und Differenz -- 2.3 Die Überdeterminierung von Bedeutungsverhältnissen -- 2.4 Vorläufige Fixierungen -- 3 Regulierungen der (Un-)Möglichkeit biographischer Artikulation -- Literatur.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: