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Im vorliegenden Beitrag geht es um eine Pilotstudie, in deren Rahmen Einflüsse erfaßt wurden, die auf Lebensorientierungen und -werte von Bürgern der neuen Bundesländer im Mai 1992 wirkten. Eine Fortsetzung in Jahresabständen ist geplant. Es erfolgten anonyme Umfragen in der Bevölkerung mittels Fragebogen, von denen 167 beantwortet wurden. Außerdem konnten 38 von Medizinern beantwortete Fragebögen ausgewertet wurden. Hinzu kam die Analyse von 583 in Konsultationen geführten Einzelgesprächen einer psychosozialen Beratungsstelle. Die Ergebnisse geben Auskunft über Wertvorstellungen, Lebensorientierungen und -zufriedenheiten, Zukunftsvorstellungen und Ängste der Befragten. Außerdem geht es um die Bewertung der Wiedervereinigung und die gegenseitigen Beziehungen zwischen alten und neuen Bundesländern. Die Ergebnisse belegen, daß Frieden und Gesundheit für die Befragten als Werte an erster Stelle stehen, gefolgt von Familienglück und Selbstverwirklichung. Die Zufriedenheit mit den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen korrelliert mit der Zufriedenheit im alten System. Wer zur DDR stand, ist mit den neuen Bedingungen meist unzufrieden. Belastungen stehen vor allem im Zusammenhang mit der Berufsausübung bzw. -nichtausübung. Kennzeichnend ist ein Gefühl der Unsicherheit als Resultat der gesellschaftlichen Umbrüche. Weiterhin zeigt sich, daß die Beziehungen zwischen Ost- und Westdeutschen durch Berührungsängste geprägt werden. (psz)