Die Herausforderung einer ökosozialen Steuerreform ist einerseits über die Erhöhung der Preise von CO2-Emissionen, Anreize für ein umweltfreundlicheres Verhalten zu setzen und andererseits die soziale Sicherung aller betroffenen Personen sicherzustellen. Im Rahmen dieses Beitrages analysieren wir die Effekte der Einführung einer CO2-Steuer in der Höhe von 50€/tCO2 auf fossile Treib- und Heizstoffe im österreichischen, privaten Haushaltssektor. Zudem werden potentielle Rückvergütungsmaßnahmen diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von drei unterschiedlichen Varianten des Ökobonus in Hinblick auf die Bereiche Verteilungswirkung, praktische Durchführbarkeit und Armutsvermeidung. Die statische Simulation der Reform erfolgt auf Basis des Mikrosimulationsmodells TAXSIM. Unsere Ergebnisse zeigen, dass durch die Einführung einer CO2-Steuer reichere Haushalte, aufgrund ihrer höheren Konsumausgaben auch höhere Steuerbeträge zahlen müssen. Betrachtet man die Verteilungswirkungen jedoch im Verhältnis zum Einkommen zeigt sich eine stark regressive Wirkung, da ärmere Haushalte einen höheren Anteil ihres Einkommens für Heiz- und Treibstoffe aufwenden müssen. Die Einführung eines pauschalen Ökobonus kann der regressiven Wirkung einer CO2-Steuer nur begrenzt gegensteuern, während eine einkommensabhängige Variante auf Basis des äquivalisierten Haushaltseinkommens am besten Armut vermeiden kann. Aufgrund der schwierigen Durchführbarkeit in der Praxis, erscheint jedoch eine einkommensabhängige Version auf Basis des individuellen Einkommens am geeignetsten, da diese einfacher mit dem österreichischen Steuersystem vereinbar ist. Um zudem Anreize so zu gestalten, dass besonders auch armutsgefährdete Personen zu umweltfreundlichen Alternativen umsteigen können, müssen zusätzliche Maßnahmen, wie etwa Investitionen im Bereich Heizen und Mobilität durchgeführt werden.
Das vorliegende Papier untersucht die Determinanten des Spendenverhaltens von US-amerikanischen Haushalten in Hinblick auf die Spendenbeteiligung und Spendenhöhe. Die Analyse basiert auf amerikanischen Umfragedaten des Survey of Consumer Finance (SCF) des Jahres 2016. Die Ergebnisse bestätigen, dass Haushalte am unteren Ende der Verteilung einen größeren Teil ihres Einkommens und Vermögens als reiche Haushalte spenden. Dennoch sind die absoluten Spendenbeträge von wohlhabenden Haushalten und Haushalten mit hohen Einkommen am höchsten, wodurch sich der Umstand ergibt, dass deren relative Belastung zwar geringer ist, sie allerdings größeren Einfluss auf das Angebot von sozialen, kulturellen und bildungspolitischen Leistungen haben. Erstmalig betrachten wir das Spendenverhalten entlang von ökonomischen Klassen. Obwohl kapitalbesitzende Haushalte nur 11 % aller Haushalte ausmachen, erbringen sie 67 % des Spendenvolumens. Darüber hinaus wird auch hier deutlich, dass lohnabhängige Haushalte einen niedrigeren Anteil ihres Einkommens für karitative Zwecke aufwenden, jedoch einen höheren Anteil ihres Vermögens.
Feministische Ökonomie analysiert die unterschiedlichen Lebensrealitäten aller Menschen und unterbreitet Vorschläge für eine wohlstandsorientierte Wirtschaftspolitik. Damit bietet sie auch in den aktuellen Vielfachkrisen brauchbare gesellschaftspolitische Lösungen, die in der Mainstream-Ökonomie häufig zu kurz kommen. Dennoch hat sie weder an Universitäten noch in der Politikberatung durchschlagenden Erfolg. In diesem Artikel erläutern wir nach einer kurzen Definition von Feministischer Ökonomie, warum die Volkswirtschaftslehre nach wie vor eine frauenfeindliche Disziplin ist, wie sich die Feministische Ökonomie in Österreich entwickelt hat und wie eine feministische Perspektive auf Wirtschaftspolitik gelingen kann.
Im OECD-Vergleich fällt die Besteuerung von Vermögen in Österreich sehr gering aus, obwohl es zu jenen Ländern mit der höchsten Vermögensungleichheit gehört. Angesichts des erwarteten Anstiegs des Erbvolumens in den kommenden Jahren sowie der negativen Folgen einer hohen Vermögenskonzentration beleuchtet dieser Artikel die Notwendigkeit und mögliche Ausgestaltung einer modernen Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen aus ökonomischer und steuerrechtlicher Perspektive. Dabei werden potenzielle Herausforderungen im nationalen und internationalen Kontext erörtert und Änderungsvorschläge zur 2008 abgeschafften österreichischen Erbschafts- und Schenkungssteuer diskutiert. Wir argumentieren, dass es zahlreiche evidenzbasierte Argumente für die Wiedereinführung einer Erbschafts- und Schenkungssteuer in Österreich gibt, da es sich um eine ökonomisch effiziente Steuer handelt, die die Chancen- und Steuergerechtigkeit verbessert. Eine sorgfältig ausgestaltete Erbschafts- und Schenkungssteuer mit hohen Freibeträgen und einer progressiven Struktur, die sich am Prinzip der Leistungsfähigkeit orientiert, betrifft zudem nur einen geringen Anteil der Bevölkerung und minimiert den administrativen Aufwand.