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Springen, Fallen, Spritzen und Explodieren sind Flüchtigkeitsphänomene, die in jüngerer Geschichte durch mediale Inszenierungen Sensationswert erhalten haben und unser kulturelles Bildbewusstsein prägen. Auf der Grundlage einer kulturwissenschaftlich orientierten Bildwissenschaft rekonstruiert der Autor Ursprung und Wandel von Plötzlichkeitsmotiven, um die daraus entstehenden Semantiken und Faszinationseffekte zu ermitteln. Ausgehend von Beispielen aus der wissenschaftlichen, populärkulturellen, journalistischen und Mode-Ikonografie werden Produktionen des visuell Außergewöhnlichen verfolgt sowie überraschende Verbindungen zwischen unterschiedlichen Visualitätskulturen aufgezeigt. Ein reiches Bildmaterial belegt eindrucksvoll, wie Aufzeichnungsmedien an der Herstellung von modernen Ereigniserfahrungen teilhaben.

According to some of the leading American social scientists at the beginning of our century (e.g. Charles H. Cooley, John Dewey, George H. Mead, William Thomas and, my example here, Thorstein Veblen) war and violence are mere relics of premodern societies and will gradually disappear. This utopia of a non-violent modernity obviously clashed with the outbreak of World War I. My main thesis is that this experience of violence - in spite of the great shock - did not lead to a revision of the evolutionary paradigm of progress. Veblen tried to formulate interpretative strategies that allowed him to maintain his faith in the civilizing character of modernity. Contrary to his view I suggest that the social sciences have to abandon this self-evident identification of modernization with the disappearance of violence in order to reach an adequate interpretation of modernity. (Leviathan / FUB)

Der Verfasser setzt sich kritisch mit den wissenschaftlichen Arbeiten des englischen Forschers Francis Galton (1822-1911) auseinander, eines Universalgelehrten, der hauptsächlich auf Grund seiner Arbeiten zur Vererbungslehre bekannt wurde. Er zeichnet Galtons bio-soziales Projekt vor dem Hintergrund der rassistischen Vorstellungswelt des 19. Jahrhunderts nach. Es geht dabei um das Konzept der Erzeugung des Menschen in einer Kultur, die über die entsprechenden biotechnologischen und medialen Möglichkeiten verfügt. Charakteristisch für Galton ist die Bedeutung, die er den Bildern, dem Aspekt der projektiven Medialität beimisst. Im Mittelpunkt von Galtons eugenischer Politik steht das Motiv der Unangepasstheit der biologischen Struktur an einen veränderten Zivilisationskontext. Der Verfasser macht abschließend auf Verbindungen zwischen der Vorstellungswelt Galtons und der Verwendung von Tieren als "Ersatzteillager" für Menschen aufmerksam. (ICE2)