Überschätzen sich Schüler?
In: Discussion paper 4/2015
Der vorliegende Beitrag analysiert Selbstüberschätzungseffekte im deutschen Schulwesen. Zu diesem Zweck wurde eine Umfrage unter Oberstufenschülern eines Gymnasiums in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die Schüler wurden u. a. nach ihrem aktuellen Notenschnitt und der angestrebten Abiturnote befragt. Es zeigt sich, dass die angestrebten Abiturnoten der Schüler signifikant besser als die erreichten Noten verschiedener Referenzgruppen sind. Schüler überschätzen demnach ihre eigene schulische Leistungsfähigkeit. Dieser Effekt kann dazu führen, dass Schüler Studiengänge anstreben, die sie mit ihrem tatsächlich erreichten Abiturschnitt nicht aufnehmen können. Um Schüler möglichst schnell an den für sie geeigneten Berufsweg heranzuführen, kommt der Berufswahlvorbereitung am Gymnasium ein hoher Stellenwert zu.