Kapitalmarktreaktionen auf betriebliche Nachhaltigkeitsagenden : eine empirische Untersuchung am österreichischen prime market
Mit Ende 2016 hat der österreichische Gesetzgeber die EU-Richtlinie 2014/95/EU bezüglich nichtfinanzieller Unternehmensberichterstattung mit dem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) in nationales Recht umgewandelt. Dadurch müssen große Unternehmen, welche gleichzeitig Unternehmen von öffentlichem Interesse sind und durchschnittlich mehr als 500 Mitarbeiter/innen beschäftigen, ab dem Geschäftsjahr 2017 solche Nachhaltigkeitsberichte bzw. eine Erläuterung im Lagebericht bezüglich der nachhaltigen Aktivitäten veröffentlichen. In Österreich sind davon ca. 120 Unternehmen betroffen. In vorliegender Arbeit werden die Grundlagen dieser Gesetzesnovelle sowie damit verbundene Kritik erläutert. Um auch die Relevanz von nachhaltig agierenden Unternehmen gegenüber einer wichtigen Stakeholdergruppe, den Aktionären, zu durchleuchten, wird eine kurzfristige Ereignisstudie durchgeführt. Darin werden die Kapitalmarktreaktionen hinsichtlich einer Aufnahme und Herausnahme eines Unternehmens aus dem österreichischen Nachhaltigkeitsindex, dem VÖNIX, gemessen und die etwaigen abnormalen Renditen auf statistische Signifikanz untersucht. Der Studienvorgang ist angelehnt an eine Untersuchung des deutschen Kapitalmarktes. Mittels der Ereignisstudie ließen sich keine signifikanten Ergebnisse nachweisen. Diese Insignifikanz lässt sich vermutlich mit der fehlenden Relevanz des untersuchten Index erklären. Daher wurden zusätzlich weitere fünf Studien ausgewertet, welche sich mit dem Zusammenhang von nachhaltiger und finanzieller Unternehmensperformance auseinandersetzen. Die Ergebnisse der Studien deuten jedenfalls auf einen Zusammenhang zwischen der Unternehmensrendite und dem Nachhaltigkeitsengagement hin, die Kausalität und der Verlauf dieser Korrelation sind jedoch noch nicht abschließend geklärt. ; At the end of 2016, the Austrian legislator implemented the EU Directive 2014/95/EU regarding the disclosure of non-financial information with the Sustainability and Diversity Improvement Act (NaDiVeG) into national law. According to this, beginning with the financial year 2017 large companies, which are also public-interest entities and employ on average more than 500 people during the financial year, have to publish sustainability reports or an explanation on sustainable activities in their management report. In Austria this law affects about 120 companies. This paper describes the basics of this amendment and related criticisms regarding the precision of the national introduction. In order to investigate whether acting sustainable is important to shareholders, a short-term event study is executed. The study examines the capital market reactions on the inclusion and exclusion of companies from the Austrian sustainability index VÖNIX through analyzing possible abnormal returns. The study is based on an empirical investigation of the German capital market. The event study did not show any significant results. This insignificant result is presumably due to the missing relevance of the examined index. Therefore, five additional studies which are dealing with the relationship between sustainable and financial corporate performance were analyzed. These results tend to find a correlation between the company return and the corporate sustainability commitment of companies, however the causality and the distribution of this correlation is not yet conclusively clarified. ; Carina Schafleitner ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019 ; (VLID)4590839