Familiäre Belastungen in der Kindheit und Zeitpunkt jugendtypischer Übergänge
In: Familie und Lebensverlauf im gesellschaftlichen Umbruch, p. 204-224
Gegenstand der Untersuchung sind Zusammenhänge zwischen Unterschieden im Tempo der psychosozialen Entwicklung während des Jugendalters und familiären Belastungen vor der Pubertät. Hierzu werden Ergebnisse auf der Basis der Shell-Jugendstudie 1992 vorgelegt, wobei eine Teilauswahl von 1708 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren die Grundlage bildet. Im Mittelpunkt des Interesses steht der Effekt kumulierter Risiken, der im Vergleich von "unbelasteten" Jugendlichen mit Befragten deutlich wird, die ihren Angaben zufolge während der Kindheit erhebliche Belastungen durch Lebensereignisse (Umzug, Scheidung, Krankheit) zu verkraften hatten. Die Untersuchung zeigt, daß sich Jugendliche aus den neuen Bundesländern früher frei von elterlicher Aufsicht sehen und sich beruflich und politisch früher als orientiert einschätzen als ihre Altersgenossen in den alten Bundesländern. Desgleichen erfolgen Übergänge früher, wenn die Jugendlichen sich vor der Pubertät den genannten Lebensereignissen ausgesetzt sahen. (ICE2)