Konstruktion eines Verfahrens zur Erfassung der Motivation zu Entspannungsübungen
In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie: European journal of health psychology, Band 12, Heft 2, S. 65-74
ISSN: 2190-6289
Zusammenfassung. Entspannungskurse stellen eine weit verbreitete Maßnahme in der stationären Rehabilitation dar. Die Motivation der Rehabilitanden, Entspannungsübungen zu erlernen und diese langfristig auszuüben, ist allerdings nicht bekannt und es liegen keine Instrumente zu ihrer Erfassung vor. Daher wurde die Motivation zur Verhaltensänderung über die Konstrukte des Transtheoretischen Modells (Stufen der Verhaltensänderung, Selbstwirksamkeitserwartung, Entscheidungsbalance) für das Zielverhalten "Entspannungsübungen" operationalisiert. Zusammenhänge zwischen den Konstrukten wurden in einer Querschnittstudie an einer Stichprobe von N = 138 Rehabilitanden (50.7% Männer) überprüft. Dabei zeigte sich, dass die Patienten unterschiedliche Motivationslagen aufweisen. Die Skala zur Selbstwirksamkeitserwartung erwies sich erwartungsgemäß als eindimensional mit guter interner Konsistenz. Für die Items zur Entscheidungsbalance konnten zwei Subskalen gebildet werden, die jeweils ausreichende Gütekriterien aufweisen: wahrgenommene Vorteile und wahrgenommene Nachteile. Hinweise für die Gültigkeit der Modellpostulate wurden für die Selbstwirksamkeitserwartung und die wahrgenommenen Vorteile, nicht jedoch für die wahrgenommenen Nachteile der Durchführung von Entspannungsübungen gefunden.