Intuitive, klinisch-idiographische und statistische Kriminalprognosen im Vergleich – die Überlegenheit wissenschaftlich strukturierten Vorgehens
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 12, Heft 1, S. 28-36
ISSN: 1862-7080
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In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 12, Heft 1, S. 28-36
ISSN: 1862-7080
In: Kriminologie und Praxis Band 71
Seit rund 40 Jahren ist der Strafvollzug in Deutschland auf das Ziel der Resozialisierung ausgerichtet. Das Strafvollzugsgesetz fordert einen "Behandlungsvollzug", und alle Länder, die seit der Föderalismusreform eigene Gesetze eingeführt haben, halten daran fest. Damit entsprechen sie nicht zuletzt den Anforderungen des Grundgesetzes, die das Bundesverfassungsgericht bereits in den 1970er-Jahren herausgearbeitet hat, bevor das Strafvollzugsgesetz des Bundes in Kraft getreten ist. Doch wie weit reichen die Möglichkeiten der Behandlung? Wie wirksam ist Behandlung bei unterschiedlichen Gruppen von Gefangenen? Welche Erfahrungen können verallgemeinert werden? Welche neuen Anforderungen sind zu berücksichtigen? Das sind einige der Fragen, die mit einer Tagung der KrimZ aufgegriffen wurden, die im November 2015 in Wiesbaden stattgefunden hat. Der vorliegende Band enthält alle Beiträge zu dieser Veranstaltung.[Rückseite Buchumschlag]
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 14, Heft 3, S. 242-250
ISSN: 1862-7080
ZusammenfassungDie Etablierung des Internets als sozialer Raum stellte die größte Umwälzung menschlicher Kommunikations- und Interaktionsformen der letzten Jahrzehnte dar, wodurch altbekannte Delinquenzformen an die digitale Welt angepasst wurden, aber auch neue kriminalitätsbezogene Äußerungsformen entstanden. Der vorliegende Übersichtsartikel beschäftigt sich vorrangig mit kriminologischen und forensischen Erkenntnissen aus dem deutschsprachigen Raum zu Formen der Cyberkriminalität, die im Kontext von Partnerschaft, Sexualität und Peerbeziehungen auftreten: Neben dem Cyberstalking und Cybergrooming werden Cyberbullying (oder -mobbing) sowie das (Love- oder Romance‑)Scamming kurz vorgestellt und zentrale Forschungsergebnisse referiert. Die Darstellung dieser cyberkriminellen Ausdrucksformen verdeutlicht den stetigen Zuwachs an Bedeutung, den dieser Delinquenzbereich in den letzten Jahren verzeichnete, und unterstreicht gleichzeitig die Notwendigkeit einer spezifischen Cyberkriminologie dieser und anderer digitalen Delinquenzformen.
In: Kriminologie und Praxis Band 74
Gewalt und Zwang sind alltägliche Phänomene. Zunehmende Aufmerksamkeit gibt es für solche Vorfälle, die in gesellschaftlichen und staatlichen Einrichtungen vorkommen. So haben Befragungen unter Gefangenen ergeben, dass Gewalt im Strafvollzug häufiger vorkommt als erwartet und dass auch dort ein großes Dunkelfeld existiert. Über Fixierungen von Patientinnen und Patienten in der stationären Psychiatrie hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Die Aufarbeitung systematischer körperlicher und sexualisierter Gewalt in Internatsschulen und Einrichtungen der Heimerziehung ist noch längst nicht abgeschlossen. Der Band befasst sich aus interdisziplinärer Perspektive mit verschiedenen Formen von Gewalt und Zwang im institutionellen Kontext und thematisiert sowohl Strategien der Täterinnen und Täter als auch Folgen für die Betroffenen. Tatbegünstigende Strukturen werden ebenso diskutiert wie der institutionelle Umgang mit Aufarbeitung und Prävention.
In: Kriminologie und Praxis Band 72
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 17, Heft 3, S. 304-313
ISSN: 1862-7080
ZusammenfassungGutachten zu Schuldfähigkeit und Kriminalprognose stehen nicht zuletzt deshalb im öffentlichen und gesellschaftspolitischen Fokus, weil sie in hochbrisante Entscheidungen einfließen und Fehler dramatische Folgen wie ungerechtfertigte Freiheitsbeschränkungen oder Opfergefährdungen haben können. Aufgrund zahlreicher Hinweise auf Qualitätsmängel wurden Maßnahmen im Dienst der Qualitätssicherung wie die Publikation von Mindestanforderungen bzw. Empfehlungen für Prognose- und Schuldfähigkeitsgutachten etabliert. Aktuelle empirische Studien im Rahmen eines iterativen Forschungsprojekts legen anhand einer retrospektiven Analyse von über 1000 Gutachten eine zunehmende Standardisierung sowie Orientierung der Begutachtung an qualitätssichernden Kriterien und Standards nahe, weisen jedoch auch auf eine nach wie vor bestehende qualitative Heterogenität in der Begutachtungspraxis hin. Auch wenn Mindestanforderungen und Empfehlungen nicht zwangsläufig institutionsübergreifende und zeitnahe Effekte erwarten lassen, liefern im Folgenden dargestellte Befunde Anhaltspunkte dafür, dass qualitätssichernde Maßnahmen die Begutachtungspraxis positiv beeinflussen, wobei auch seitens der Auftraggeber qualitätssichernde Potenziale festzustellen sind. Die Ergebnisse sprechen einerseits für einen (Teil‑)Erfolg, andererseits verdeutlichen sie weiteren Handlungsbedarf im Hinblick auf die Qualitätssicherung bei der Erstellung von Prognose- und Schuldfähigkeitsgutachten.
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 15, Heft 2, S. 127-133
ISSN: 1862-7080
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 15, Heft 2, S. 99-108
ISSN: 1862-7080
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 14, Heft 1, S. 95-105
ISSN: 1862-7080
ZusammenfassungDie Stichtagserhebung der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ) fragt jedes Jahr zum Stichtag am 31. März die Gegebenheiten in allen sozialtherapeutischen Einrichtungen deutschlandweit ab. Inzwischen liegen Daten aus 23 Erhebungsjahren vor und geben Aufschluss über die Entwicklungen der Versorgungslage (Anzahl der Einrichtungen bzw. Haftplätze), bezüglich der demografischen Daten der Gefangenen (Alter, Staatsbürgerschaft, Dauer der Haftstrafe, schwerste Straftat, Vorstrafen), über institutionelle Vorgänge (Aufnahmen, Abgänge und Nachbetreuung) sowie hinsichtlich von Daten zum Personal (Anzahl der Personalstellen und Frauenanteil). Die vorliegenden Auswertungen verdeutlichen die Entwicklungstrends in der Sozialtherapie zwischen 1997 und 2019 und legen nahe, dass nach einem starken Ausbau der sozialtherapeutischen Einrichtungen ab 1969 nun mit 71 Einrichtungen eine Sättigungsgrenze erreicht zu sein scheint. Die inhaftierten Personen werden zunehmend älter, sodass 2019 die über 50-Jährigen die größte Altersgruppe stellen. Schon seit 2003 liegt der Anteil derjenigen, die aufgrund eines Sexualdelikts inhaftiert sind, bei ca. 50 %, was gegenüber anderen Deliktgruppen eine deutliche Mehrheit darstellt. Ein Großteil der Gefangenen hat keine Haftlockerungen, wobei hier eine zunehmend restriktivere Praxis zu erkennen ist. Die Personalausstattung hat sich über die letzten 23 Jahre insofern verändert, als dass mehr Fachdienste und tendenziell weniger Stellen im allgemeinen Vollzugsdienst (AVD) eingerichtet wurden.
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 12, Heft 1, S. 51-60
ISSN: 1862-7080
Was führt zu der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Sucht? Diese Frage steht im ersten Teil der vorliegenden Arbeit im Fokus.Aufgezeigt werden verschiedene Erklärungsmodelle, die sich in der Literatur mit diesem Thema beschäftigen. Dabei lassen sich die aufgeführten Theorien in die Bereiche biologische, psychologische und soziologische Erklärungsansätze unterteilen.Es wird darauf eingegangen, welche Faktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Sucht verantwortlich sind, welche Rolle das Geschlecht spielt und welchen Zusammenhang es zwischen Sucht und Delinquenz gibt. Der zweite Teil befasst sich zum einen mit dem hessischen Strafvollzug und der Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen der Strafvollzug unter Einbeziehung der verschiedenen gesetzlichen Regelungen bei der Behandlung und der Betreuung suchtkranker Inhaftierter bietet, und zum zweiten mit der im Rahmen der vorliegenden Dissertation durchgeführte Erhebung mittels Experteninterviews.Dazu wurden ehemals inhaftierte suchtmittelabhängige Personen befragt, um die Gegebenheiten und auch Erfahrungen in Haft aus Sicht der Betroffenen aufzuzeigen. Die Interviews fanden in verschiedenen Einrichtungen der Drogenhilfe in Frankfurt am Main statt.. - What causes an addiction and how is it maintained? These questions form the core of the first part of this thesis. Different explanatory models from the literature that are attending the matter will be presented. Those models are divided in biological, psychological and sociological theories. It will be demonstrated which factors play a role in the development and preservation of an addiction. Besides that, the thesis discusses the coherence of gender, delinquency and addiction. The second part of the dissertation focusses on the penalty system in Hessen. It showcases the opportunities and boundaries when working with drug abusing prisoners. First, the legal regulations are shown which have an effect on addicted prisoners. In a next step, the conducted survey and its results will be presented. In the survey, drug users which were sentenced at least once in their life were interviewed to gain insight on their experiences during their imprisonment. The interviews were carried out in multiple organizations working with drug addicts in Frankfurt am Main.
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 7, Heft 1, S. 28-33
ISSN: 1862-7080
Diese Sammlung von Beiträgen, die überwiegend auf die Tagung der KrimZ im Herbst 2019 zurückgehen, nimmt vielfältige öffentliche Diskussionen zum Anlass einer näheren Auseinandersetzung mit dem kriminologischen Dauerthema "Migration und Kriminalität". Der erste Teil beginnt mit einem Überblicksbeitrag von Hacı-Halil Uslucan (Essen), der die Gewaltbelastungen von Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte und Möglichkeiten der Prävention in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt. Kaan Atanisev, Rita Haverkamp und Fynn Kunkel (Tübingen) berichten aus einer aktuellen empirischen Untersuchung über Migration und Sicherheit in der Stadt, genauer: in ausgewählten Quartieren deutscher Großstädte. Christian Walburg (Münster) resümiert Forschungsbefunde über Zusammenhänge zwischen Migration, Integration und Kriminalität. Winnie Plha und Rebecca Friedmann (Berlin) schreiben über psychosoziale Aspekte von Radikalität und Extremismus, also von Phänomenen, die keineswegs zwingend mit Migration in Verbindung stehen müssen. Im zweiten Teil beschreiben Michael Kubink und Carolin Springub (Köln) den Strafvollzug am Beispiel von Nordrhein-Westfalen als "Integrationseinrichtung". Christian Eifert (Gießen) bietet einige Einblicke in eine Untersuchung über Zuwanderer in den hessischen Anstalten des Jugendstrafvollzugs. Schließlich zeigt Marita Henderson (Haina) anhand der Praxis einer Klinik des psychiatrischen Maßregelvollzugs, welche Besonderheiten bei Therapie und Entlassung zu beachten sind, wenn Patientinnen und Patienten nicht deutsche Staatsangehörige sind.
In: The Wiley handbook on the theories, assessment, and treatment of sexual offending Volume 2