Reducing value-added tax capital commitment cost in logistics networks of multinational corporations
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss, den mehrwertsteuerlich (MwSt.-lich) gebundene Kapitalflüsse auf Multinationale Konzerne (MNC) ausüben sowie mit Ansätzen, welche die MwSt.-Kapitalbindungskosten in Logistiknetzwerken Multinationaler Konzerne senken. Die Forschung zu indirekten Steuern im Allgemeinen und MwSt. im Speziellen weist sowohl im Bereich der BWL als auch im Bereich des Logistikmanagements Lücken auf. Obwohl ein breites Spektrum von Problemen, Risiken und Kosten in Verbindung mit der MwSt. unter verantwortlichen Entscheidern und in der Praxisliteratur diskutiert wird, haben Wissenschaftler die Ursachen der MwSt.-Problematik weder untersucht noch nach Lösungen gesucht. Im Ergebnis einer breitangelegten Literaturanalyse stellen wir erhebliche Defizite in der MwSt.-Forschung aus Managementsicht sowohl in organisatorischen als auch in transaktionalen Bereichen fest. Aus verwandten Forschungsbereichen sowie aus Fallstudien leiten wir wertvolle Ansätze ab, welche die Etablierung eines neuen Forschungsbereiches ermöglichen. Im Zuge der Forschungsarbeit wird gezeigt, dass die durch MwSt.-lich versursachte Kapitalabflüsse hervorgerufenen und durch lange Rückzahlungsdauern verstärkten Kapitalbindungskosten den zentralen Einflussfaktor darstellen, den die MwSt. auf MNCs ausübt. Mithilfe quantitativer Szenarioanalysen zeigen wir anhand eines Datensatzes aus der Konzernpraxis auf, dass eine signifikante Reduktion MwSt.-lich gebundenen Kapitals möglich ist. In erster Linie zeigen unsere Ergebnisse, dass nur eine isolierte Optimierung jeder MwSt.-rechtlichen Konzerneinheit in jeder Jurisdiktion eine Gesamtoptimierung ermöglicht. Weiterhin wird die optimale Verwendung von Vereinfachungsregeln und Lieferbedingungen analysiert und signifikante Reduktionspotenziale der Mehrwertsteuerkapitalbindungskosten modellhaft belegt ...