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Die Revolution des Lächelns: ein Lebensgefühl im 18. Jahrhundert
Über Voltaires "Lächeln der Vernunft", geschäftstüchtige Zahnärzte und Napoleons Zahnbürste: Der Londoner Historiker Colin Jones untersucht aus gesellschafts-, mentalitäts- und vor allem medizingeschichtlicher Perspektive, wie sich im Paris des 18. Jh. das "weisse Lächeln" vorübergehend durchsetzte. Rezension: Deutsche Ausgabe (englische Originalausgabe 2014) dieses Buchs eines ausgewiesenen Kenners der Geschichte Frankreichs (hier zuletzt 1995). Jones wagt den Versuch, einen vordergründig banalen, schwer greifbaren Forschungsgegenstand unter die geschichtswissenschaftliche Lupe zu nehmen und es lässt sich resümieren, dass ihm dieser Versuch - trotz schwieriger Quellenlage und -interpretation - weitgehend gelungen ist. Auch wenn man Jones' These von einer "Revolution" des Lächelns nicht unbedingt folgen mag - seine Darstellung erhellt viele Aspekte der sozialen, politischen und kulturellen Geschichte dieser Epoche und zeigt die Komplexität kulturgeschichtlicher Themen auf. So stehen Kapitel über die beginnende Professionalisierung der Zahnmedizin neben solchen über Aufklärung und Empfindsamkeit (Voltaire, Rousseau). Das Buch richtet sich vorrangig an ein kultur- und alltagsgeschichtlich interessiertes breiteres Publikum. Der Band enthält viele Abbildungen, einen Anmerkungsapparat mit Quellen- und Literaturhinweisen sowie ein nützliches Sach- und Personenregister. (3)