Bildungschancen Oder Wissens-Enteignung Durch Neue Informationstechniken?
In: Technikentwicklung und Politische Bildung, S. 53-60
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In: Technikentwicklung und Politische Bildung, S. 53-60
In: Technikentwicklung und politische Bildung, S. 53-60
Am Beispiel der neusten Genetation von Computern werden in diesem Beitrag Vrzüge und Nachteile der Entlastung des Menschen durch Delegation und Dimensionen des Entscheidungshandelns auf Apparate demonstriert, indem neben anderem Wissenserzeugung und -distribution als Aspekte von Herrschaftlichkeit durchschaubar gemacht und Gefahren für die Selbstverfügung der Menschen beschrieben werden. Es wird die These aufgestellt, daß es auch bei den neuen Informationstechniken ein Bildungspotential gibt. Diese These wird am Beispiel der Expertensysteme entfaltet und erhärtet. Zunächst wird computergestützte Wissensproduktion als Arbeit mit Wissensmaschinen und in virtuellen Organisationen beschrieben. Dabei ergibt sich die Frage: Wird durch die Einführung der Wissensmaschinen das logische Folgern wieder abgewertet als boß maschinelle Leistung und erhalten andere, intuitivere Denkformen ein neues Gewicht, oder wird im Gegenteil die menschliche Denkform insgesamt abgewertet? In einem kreativen Gedankenexperiment werden dann zwei extreme mögliche Ausprägungsformen der zukünftigen Wissensmaschinen in den jeweiligen virtuellen Organisationen gegeneinander gesetzt: Da ist einerseits die auf die Spitze getriebene Ersetzung menschlichen Wissens durch jeweils ein bestes Computermodell des betreffenden Gegenstandsbereichs; anderseits erhalten die Wissensmaschinen eine ganz klar unterstützende Funktion für die mit ihrer Hilfe kooperierenden Personen. Anhand des Experiments wird als Hauptargument gegen die autonomen Experstensysteme herausgestellt, daß sie selbst nicht in der Lage sind, auf neue Muster im Gegenstandsbereich angemessen zu reagieren. Das bedeutet, daß die Bildungsinstitutionen die Lernenden besser auf den Umgang mit multiplen Modellen vorbereiten müssen. (RW)