Reflexive Medienberichterstattung in der Legitimation und Selbstregulation des (Systems) Journalismus: Selbstreferenz oder Selbstreverenz
In: Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft, S. 208-223
Die neuere Entwicklung der Medien ist gekennzeichnet durch Autonomiezuwachs, Ökonomisierung und Internationalisierung. Während auf diesen Ebenen die klassischen Regelungsmechanismen versagen müssen, lassen sie sich auf der Ebene der verbreiteten Inhalte einklagen. Aus einer funktional-strukturellen Perspektive wird die Idee der Selbstregulierung und legitimation des Systems Journalismus analysiert. Der Forschungsstand zum selbstreferentiellen Medienjournalismus wird wiedergegeben. Im Mittelpunkt steht eine empirische Untersuchung zur Einschätzung der Medienberichterstattung durch das Publikum. Darin wurden 113 Studierende der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Bochum 1997 und 1998 befragt. Insgesamt wird deutlich, dass reflexive Medienberichterstattung der starken Fremdregulierung den zunehmenden Glaubwürdigkeitsverlusten der Medien und des Journalismus entgegenwirken könnte. Diese Chance wird aber nicht genutzt. (BB)