Dem europäischen Prinzip zur sozialen Gerechtigkeit, gleichberechtigten Teilhabe und medizinischen Vorsorge wird trotz erheblicher Anstrengungen auch gegenwärtig in weiten Teilen Europas widersprochen. Denn in vielen europäischen Ländern geht die soziale Benachteiligung mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung einher, die einer Verwirklichung möglicher Lebenschancen entgegensteht. Timo-Kolja Pförtner diskutiert auf Basis theoretischer Ansätze und intereuropäischer Vergleichsstudien die Möglichkeit, das gesundheitliche Befinden der in Armut lebenden Bevölkerung zu verbessern.
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Dem europäischen Prinzip zur sozialen Gerechtigkeit, gleichberechtigten Teilhabe und medizinischen Vorsorge wird trotz erheblicher Anstrengungen auch gegenwärtig in weiten Teilen Europas widersprochen. Denn in vielen europäischen Ländern geht die soziale Benachteiligung mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung einher, die einer Verwirklichung möglicher Lebenschancen entgegensteht. Timo-Kolja Pförtner diskutiert auf Basis theoretischer Ansätze und intereuropäischer Vergleichsstudien die Möglichkeit, das gesundheitliche Befinden der in Armut lebenden Bevölkerung zu verbessern.
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In: Das Gesundheitswesen: Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, public health, öffentlicher Gesundheitsdienst, medizinischer Dienst, Band 86, Heft S 04, S. S267-S274
Abstract Background Children and adolescents are significantly tied to their family's socioeconomic position and living environment. Neighbourhood and the living environment have been identified as potential risk factors for mental disorders in this age group. Aim of the Study The aim of the study was to investigate the distribution of mental and behavioural disorders (prevalence) and the provision of mental health services for children and adolescents aged 0–19 years in the city of Cologne. In particular, the study aimed to examine the association of these factors with area deprivation and the availability of mental health services covered by statutory health insurance. Finally, possible spatial variations in these aspects were analysed. Method Claims data of children and adolescents aged 0 to 19 years included in four statutory health insurance of the year 2021 were analysed. A deprivation index using data on the level of the ZIP code area was calculated. Analyses were carried out descriptively, using ordinary least squares (OLS) and geographically weighted regression (GWR). Results The prevalence of mental and behavioural disorders in children and adolescents varied across ZIP code areas, with higher rates in the northern, southern, and eastern parts of the city. The results indicated that the use of services by male children and adolescents with a prevalent diagnosis of mental and behavioural disorders was higher in areas with a higher density of healthcare providers. However, prevalence was on the whole lower in areas with a higher density of healthcare providers. In addition, the density of health care providers was higher in the city centre with comparatively lower deprivation. Conclusion These results indicate inadequate access to care for children and young people outside the city centre. However, due to the heterogeneity of the population in these areas, this study provides only preliminary insights. Data with a finer geographic resolution are needed for further research in order to analyse the association further.
Zusammenfassung Hintergrund Seit 2015 können in Deutschland Medizinische Behandlungszentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) zur Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen ermächtigt werden. Der Beitrag untersucht die Folgen der Coronapandemie für den Zugang zu und die Inanspruchnahme von MZEB aus Sicht von MZEB-Leitungspersonen.
Methode Zwischen 01.02. und 01.09.2021 wurden N = 13 Expert*inneninterviews mit Leitungspersonen aus MZEB geführt. Das Datenmaterial wurde inhaltsanalytisch nach Kuckartz (2016) ausgewertet.
Ergebnisse Genannt wurden Folgen beim Zugang zu und der Inanspruchnahme von MZEB auf Ebene der MZEB (z. B. Terminausfälle), der Patient*innen (z. B. Ängste) und auf kontextueller Ebene (z. B. gesetzliche Vorgaben). Dabei fokussierten die meisten Folgen die Zeit hoher Infektionszahlen bzw. des strikten "Lockdowns". Die Folgen der Pandemie waren nicht in allen MZEB in gleicher Weise bemerkbar.
Diskussion Die vorliegenden Ergebnisse stehen im Einklang mit Forschungserkenntnissen zum Zugang zu und der Inanspruchnahme von anderen Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Verzerrungen der Ergebnisse könnten aus dem dynamischen Pandemiegeschehen und nach Bundesland variierenden Regelungen (z. B. Einrichtungsschließungen) hervorgehen.
Schlussfolgerungen Die Pandemie hat verschiedene Folgen für MZEB hervorgebracht. Neben den Erfahrungen von Leitungspersonen sind künftig auch Erfahrungen der zu Versorgenden und deren Angehörigen zu erfassen, um die Folgen der Pandemie abschließend zu ermitteln. Langfristig sollte aus den Erfahrungen während der Pandemie gelernt werden, um das "Recht auf Gesundheit" entsprechend Art. 25 UN-Behindertenrechtskonvention auch in Krisenzeiten umsetzen zu können.