Die Wahlprogramme von CDU, CSU und FDP zur Bundestagswahl 2017 regen dazu an, den Kinderfreibetrag zu erhöhen. Die Unionsparteien wollen mittelfristig das Niveau des Grundfrei-betrags des Einkommensteuertarifs erreichen. Derlei Änderungen haben nicht nur Auswirkun-gen auf das staatliche Steueraufkommen, sondern auch auf die Kirchensteuer. Ein Steuermik-rosimulationsmodell zeigt, dass der Vorschlag der Unionsparteien einen maximalen Steuer-rückgang der beiden großen Kirchen um 1,3% zur Folge hat. Die größte Entlastung erfahren Kirchensteuerpflichtige zwischen 30 und 60 Jahren mit berücksichtigungsfähigen Kindern. ; Due to general elections in Germany in 2017, the electoral manifestos of the three parties CDU, CSU, and FDP all suggest to increase child allowance. The medium term target of CDU and CSU is a leveling-out of child allowance and basic tax allowance. These tax legislation amendments may not only have an impact on national tax revenue, but also on church tax revenue. The application of a micro-simulation tax model considering the proposal of CDU and CSU indicates a decrease in church tax revenue of 1.3 percent. The results show the highest tax reliefs for church taxpayers aged between 30 and 60 who have tax admissible children.
In: Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen: ZögU ; zugleich Organ der Gesellschaft für Öffentliche Wirtschaft = Journal for public and nonprofit services, Band 43, Heft 1-2, S. 65-84
Aufbauend auf der Vorausberechnung der Kirchenmitglieder, welche die Verfasser des vorliegenden Beitrags für die evangelische und katholische Kirche in Deutschland erstellt haben, wird für jede der 27 römisch-katholischen Diözesen und 20 evangelischen Landeskirchen die langfristige Entwicklung des Kirchensteueraufkommens bis zum Jahr 2060 projiziert. Das Kirchensteueraufkommen der beiden großen Kirchen liegt 2060 nominal um 2 Prozent höher als 2017. Dies entspricht einem Rückgang der Kirchensteuerkaufkraft von 49 Prozent. In fünf Szenarien wird der Einfluss von Änderungen steuerrechtlicher und ökonomischer Parameter sowie veränderter Mitgliederentwicklung auf die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 45, S. 3-34
The problem of declining membership in Germany's churches has been apparent for almost half a century. However, few scientific studies have investigated the respective influences of demographic and church-specific phenomena, as well as the potential impact if present trends continue. To answer these questions, we use a cohort component model and project the membership of each German Catholic diocese and Protestant regional church until 2060. Thus, for the first time we present a projection of church members for each of the 27 Catholic (arch-) dioceses and the 20 Protestant regional churches, as well as for the entire Evangelical Church and the Roman Catholic Church in Germany. We collected data from dioceses, Protestant regional churches and the Federal Statistical Office. Under the assumptions made, the results suggest a continued decline in membership and that by 2060 the number of church members would be half the number of 2017. Protestant Church membership would have shrunk slightly more than Catholic Church membership. We can conclude that church-specific factors (baptisms, leaving, and joining the church) would have a stronger influence on declining numbers than demographic factors. Moreover, demographic change would have a greater impact on registered church membership than on the total population. The proportion of Christians in the population would sharply decrease. Although in 2017 54.4 percent of the population belonged to one of the two major churches, according to the projection model, only 31.1 percent would be church members in 2060. As our results are not predictions but projections using trend analysis, we show how changed conditions would affect the projected development in five scenarios.
Das Update 2018 des europäischen Nachhaltigkeitsrankings nimmt einmal mehr den aktuellen Sachstand der öffentlichen Verschuldung der EU-Mitgliedstaaten in den Blick. Wie bereits in früheren Aktualisierungen wird dabei ein erweiterter Schuldenbegriff verwendet, der auch die sogenannten impliziten Schulden berücksichtigt. Letztere ergeben sich aus einer Projektion zukünftiger Haushaltssalden, wobei der demografischen Entwicklung und den von ihr beeinflussten altersabhängigen Ausgaben besondere Beachtung geschenkt wird. Grundlage des vorliegenden Nachhaltigkeitsvergleichs sind u.a. die Daten des aktuellen Alterungsberichts 2018 der Europäischen Kommission, die größtenteils von den Mitgliedstaaten an die EU übermittelt wurden. Die Ergebnisse bestätigen zwar, dass es Fortschritte bei der kurzfristigen Konsolidierung der Staatsfinanzen gibt, die sich auch in den langfristigen Projektionsrechnungen niederschlagen. Allerdings weist noch immer eine breite Mehrheit der Länder eine beträchtliche Nachhaltigkeitslücke auf, darunter auch große Mitgliedstaaten wie Deutschland und Spanien. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass manche Staaten "politisches Reporting" betreiben und von übermäßig optimistischen Projektionen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der altersabhängigen Ausgaben ausgehen. Schmerzhafte Strukturreformen ausschließlich in die ferne Zukunft zu verlagern, mag zwar kurzfristig Wählerstimmen bringen, ist aber keine sozialpolitisch überzeugende Strategie. Ausbaden müssen es dann die Jungen sowie zukünftige Generationen.
Dank der guten konjunkturellen Lage und der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat sich der in den vergangenen Jahren erkennbare Trend hin zu mehr Haushaltskonsolidierung 2017 fortgesetzt. Das spiegelt sich auch im Update 2017 des EU-Nachhaltigkeitsrankings der Stiftung Marktwirtschaft und des Forschungszentrums Generationenverträge der Universität Freiburg wider, das die fiskalische Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte in Europa auf Basis aktuell vorliegender Finanz- und Wirtschaftsdaten analysiert und sowohl die Entwicklung der Staatsverschuldung im Vergleich zum Vorjahr als auch langfristig darstellt. Neben den bereits explizit ausgewiesenen Staatsschulden werden folglich auch absehbare künftige Haushaltsdefizite (implizite Schulden) berücksichtigt. [.]
In dieser Aktualisierung des EU-Nachhaltigkeitsrankings untersucht die Stiftung Marktwirtschaft erneut die Lage der Gesamtverschuldung in Europa und überprüft die öffentlichen Finanzen hinsichtlich ihrer langfristigen Entwicklung und Nachhaltigkeit. Ähnlich dem Phänomen Eisberg, bei dem sich der weitaus größte Teil der Substanz unter Wasser verbirgt, verhält es sich mit den Schulden der EU-Mitgliedstaaten. Indem neben den explizit ausgewiesenen Staatsschulden auch quantifizierbare implizite Defizite der öffentlichen Haushalte berücksichtigt werden, kommt die gesamte Tragweite der Gesamtschuldenlast zum Vorschein. Deutschland befindet sich in diesem Ranking auf dem neunten Platz und rutscht damit um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr nach unten. Die beiden ersten Plätze mit den geringsten Nachhaltigkeitslücken teilen sich Kroatien und Estland. Kroatien verdankt seine Platzierung einem deutlich positiven Primärsaldo und einer günstigen Entwicklung altersabhängiger Ausgaben, während Estland von der niedrigsten expliziten Schuldenstandsquote aller EU-Länder profitiert. Bis auf wenige Ausnahmen liegt das Haushaltsdefizit in allen Staaten unterhalb der 3-Prozent-Grenze des Stabilitäts- und Wachstumspaktes. Allerdings gibt es keinen Grund zur Entwarnung, wenn man bedenkt, dass auch weiterhin kein einziges Land nachhaltige öffentliche Finanzen vorweisen kann und die Gesamtschuldenlast (Nachhaltigkeitslücke) im EU-Durchschnitt bei 256 Prozent des BIP liegt. Der Konsolidierungsbedarf sollte daher nicht unterschätzt werden. Ein Schwerpunkt des Updates 2016 widmet sich der relativ niedrigen impliziten Verschuldung Italiens und Portugals. Deren bemerkenswert günstige implizite Schuldenquote ist auch auf einschneidende Reformen zurückzuführen, die allerdings erst in ferner Zukunft ihre volle Wirkung entfalten werden. Sollten sie jedoch nicht konsequent durchgeführt oder gar zurückgenommen werden, würde sich das positive Bild erheblich verschlechtern.
Das Update 2016 des EU-Nachhaltigkeitsrankings der Stiftung Marktwirtschaft und des Forschungszentrums Generationenverträge der Universität Freiburg analysiert die Gesamtverschuldung der EU-Mitgliedsländer, deren Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr und die langfristige Entwicklung der öffentlichen Haushalte in Europa. Es basiert auf einer ehrlichen Berechnung der Schuldenlast. Neben den explizit ausgewiesenen Staatsschulden berücksichtigt es absehbare zukünftige Defizite der öffentlichen Haushalte (implizite Schulden) bzw. nach geltender Gesetzeslage zwingende Ausgaben, denen keine Reserven gegenüberstehen (z.B. bei den Beamtenpensionen). [.]
Der vorliegende Band untersucht die Anlässe und Motive derjenigen, die zwischen 2020 und 2022 aus den evangelischen Landeskirchen von Westfalen und in Württemberg ausgetreten sind. Dabei wird zum ersten Mal auch die Bedeutung des Zeitpunktes, zu dem die Kirche verlassen wird, auf einem für beide Regionen repräsentativen Sample berücksichtigt. Damit liefert der Band nicht nur Informationen zum aktuellen Austrittsgeschehen, sondern kann zeigen, wie dieses ins Zeitgeschehen eingebunden ist. Schließlich können anhand der Daten vier charakteristische Austrittsprofile herausgearbeitet werden. Damit trägt der Band nicht nur dazu bei, das aktuelle Austrittsgeschehen besser zu verstehen, sondern bietet auch einen verlässlichen Ausgangspunkt für Überlegungen, wie die Kirchen mit dem Austritt umgehen können.
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Die Integration erneuerbarer Energien erfordert künftig vor allem im Stromsektor zusätzliche Flexibilität. Die vorliegende Studie ergänzt die existierende Literatur um einen systematischen Vergleich verschiedener Speicherstrategien.Die Entwicklung der innovativen Speichertechnologien hängt entscheidend von den energiepolitischen Weichenstellungen ab. Für die Politik besteht die Herausforderung, die Chancen der deutschen Industrie für Beschäftigung vor Ort vor dem Hintergrund starker internationaler Konkurrenz (Batterien) und hohen Aufwendungen für die Markteinführung (Wasserstofftechnologien) bei strategischen Entscheidungen zur Speicherung mit zu berücksichtigen.