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Zur Bundestagswahl 2009 etablierte sich in Deutschland ein neues Format des Online-Campaignings. Inspiriert worden war dieser interaktive Wahlkampf im Internet von der Barack-Obama-Kampagne 2008. Während die Parteien und Politiker noch sehr zögerlich die Möglichkeiten des Web 2.0 eroberten, gingen zivilgesellschaftliche Wahlprojekte weitaus unbefangener mit den neuen Sozialen Medien um. Ein Beispiel dafür war das Portal www.wechsel-waehler.de des gemeinnützigen Vereins Netzdemokraten. Insbesondere YouTube, studiVZ und Facebook wurden genutzt, um junge unentschlossene Wähler in einen politischen Diskurs einzubinden. Angestoßen wurden die Diskussionen von den sechs Bewohnern der Wechselwähler-WG, die im Video-Blog ihren Meinungsbildungsprozess bis zur Bundestagswahl sechs Wochen lang transparent machten (Original übernommen).

Durch das Internet eröffnen sich für Politiker im Wahlkampf neue Wege, ihre Anhänger zu mobilisieren, oder unentschlossene Wähler anzusprechen. Das Internet ermöglicht aber vor allem auch den Austausch der Wähler untereinander. Die Autorin stellt in ihrem Aufsatz das Projekt "Wechselwähler-WG" vor, das ein Beispiel dafür ist, wie Interesse am politischen Diskurs im Internet befördert wird. In der Wechselwähler-WG tauschten sich sechs politikinteressierte und unentschlossene Wähler über den Wahlkampf und die Tagespolitik vor der Bundestagswahl 2009 aus, sprachen mit Spitzenkandidaten der großen Parteien und veröffentlichten im Internet in Form von Blogs und Video-Blogs unter großer Aufmerksamkeit ihre politische Meinungsbildung. (DIPF/Orig./ms).

HauptbeschreibungNach 1989 musste die Bundesrepublik ihr Selbstbild und ihre historische Tradition neu definieren. Dass Adenauer zum bedeutendsten Deutschen gewählt, die Erinnerung an 68 gepflegt oder sich mit dem deutschen Herbst beschäftigt wird, belegt den neuen Umgang mit der eigenen Geschichte. Die Beiträge beleuchten die politisch-kulturellen und ideengeschichtlich relevanten Debatten, auch diejenigen über Patriotismus und Leitkultur.€Biographische InformationenHerfried Münkler ist Professor für Politikwissenschaft an der HU Berlin. Jens Hacke, Dr. phil., arbeitet am Hamburger Ins.