Frauen in UN-Friedensmissionen: ein Anfang ist gemacht
In: Vereinte Nationen: Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen, Band 57, Heft 5, S. 204-210
ISSN: 0042-384X
Mit der Zunahme an UN-Friedensmissionen und der wachsenden Komplexität steigt gleichzeitig der Bedarf an erfahrenem Fachpersonal, das diese Missionen leitet und verwaltet. Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts ist die Zahl der UN-Friedensmissionen um mehr als 400 Prozent gestiegen. Der dringende Bedarf an Personal ergibt sich aus den Problemen bei der Rekrutierung und der starken Fluktuation beim Personal in Friedensoperationen. Mit der Ausweitung der Mandate von Missionen, die verstärkt Maßnahmen zur Friedenskonsolidierung und für den Wiederaufbau beinhalten, wird ebenso deutlich, dass vielfältige Fähigkeiten, Erfahrungen und Perspektiven notwendig sind, um diese Missionen mit den richtigen Mitarbeitern zu besetzen. Leider greifen die UN für den Bereich Friedensoperationen nicht im ausreichenden Maße auf Frauen als Führungskräfte zurück. Die UN haben sich zwar zu einer Frauenquote von 50 Prozent innerhalb des Systems sowie zu einer gleichberechtigten Beteiligung von Frauen in allen Phasen von Friedensprozessen verpflichtet. Doch die Verpflichtungen und öffentlichen Erklärungen über die Bedeutung der Beteiligung von Frauen trugen bislang zu keiner signifikanten Verbesserung der Frauenquote bei. Lediglich neun Frauen bekleideten bisher den Posten einer Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs und nur zwei Frauen haben gegenwärtig diesen Posten inne. (ICI2)