The creation of a single monetary currency and a single monetary policy in the euro area has faced extraordinary challenges, among them the design of suitable monetary policy instruments. This book evaluates monetary policy instruments of the Eurosystem against a number of requirements. To do so, a theoretical model framework is developed which brings together the monetary policy activities of a central bank and the liquidity management of banks considering the main characteristics and institutional features of the euro area.
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Die Niedrigzinspolitik der EZB wird von vielen Seiten kritisiert: Kleinsparer und Banken würden leiden, Unternehmen könnten verfehlte Geschäftsmodelle langfristig aufrechterhalten (Zombifi zierung), durch Ausweichreaktionen entstünden Blasen auf Immobilienmärkten und an der Börse. In der Europäischen Union werden häufig der Stabilitätspakt und die damit gebremste Kapitalnachfrage der Staaten für die Niedrigzinsen verantwortlich gemacht. Vieles spricht aber dafür, dass das Phänomen global ist - vor allem wenn man den Realzins betrachtet: Offenbar liegt das weltweite Kapitalangebot über der Kapitalnachfrage. Gründe sind, dass immer mehr Bürger privat für das Alter vorsorgen, dass die Einkommensverteilung sich zugunsten der Bezieher hoher Einkommen mit hoher Sparneigung verändert hat oder dass Investitionsgüter weltweit billiger wurden. Was ist zu tun? Eine Zinserhöhung wird eher nicht empfohlen. Vielmehr sollten andere wirtschaftspolitische Maßnahmen dazu beitragen, zum einen die Kapitalnachfrage zu erhöhen, z. B. durch steigende staatliche Nettokreditaufnahme zur Finanzierung zusätzlicher Investitionen, und zum anderen die Sparquote, z. B. durch verteilungspolitische Maßnahmen, zu senken. ; The ECB's low interest rate policy has been criticised from many sides: Individual savers and banks would suffer, companies would prolong failed business models (zombifi cation), evasive reactions would create bubbles on real estate markets and the stock exchange. In the European Union, the Stability Pact and the resulting reduction in the demand for capital by the states are often blamed for the low interest rates. However, there is much to suggest that the phenomenon is global - especially when you look at real interest rates: It seems that the global supply of capital exceeds the demand. The reasons are that more and more citizens are making private provisions for old age, that the distribution of income has changed in favour of those on high incomes with a high propensity to save, or that capital goods have become cheaper worldwide. What should be done? An interest rate increase is not recommended. Rather, other economic policy measures should help to increase the demand for capital, such as increasing government net borrowing to fi nance additional investment and reducing the savings ratio, e. g. by distributional policy measures.
Die EZB ist formal unabhängig von Weisungen der Regierungen. Während und nach der Finanzkrise und der Staatsschuldenkrise im Euroraum hat die EZB neue Instrumente eingesetzt und neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernommen, die zu Diskussionen über die Unabhängigkeit der EZB geführt haben. Vor diesem Hintergrund diskutiert diese Arbeit zwei Fragen. Erstens, stellen die neuen Instrumente und Aufgaben der EZB eine Gefahr für ihre Unabhängigkeit dar? Zweitens, ist der Einsatz der neuen Instrumente und die Übernahme der neuen Aufgaben von einer unabhängigen Institution in einer Demokratie zu rechtfertigen, oder besteht ein relevantes Demokratiedefizit? Bezüglich dieser beiden Fragen kommt die Arbeit zu dem Ergebnis, dass insbesondere das Programm zum Ankauf von Anleihen des öffentlichen Sektors (Public Sector Purchase Programme, PSPP) und die von der EZB übernommene Bankenaufsicht (Single Supervisory Mechanism, SSM) kritisch zu beurteilen sind. ; June 2018
Die Europäische Zentralbank plant Veränderungen bei ihren geldpolitischen Instrumenten. Was ist der Anlass für diese Maßnahme? Wie sind die Veränderungsvorschläge zu beurteilen?
Abstract The German hyperinflation in 1923 was caused by monetary financing of the highly deficient German state budget by a dependent central bank. The social and economic consequences of the hyperinflation were disastrous. Combined with an instable political atmosphere, paving the way for the rise of the Nazis, the hyperinflation is deeply etched in the German collective memory. It is this collective memory that shapes the current institutional framework of the ECB. While risk aversion and institutional imprint of the ECB'S policy makers differ, the ECB's institutional framework ensures that current inflation will not evolve into a hyperinflation.