Das LEADER+ Programm als Motor einer endogenen Regionalentwicklung - Oberallgäu und Vorarlberg im Vergleich
In: Ziele und Strategien einer aktuellen Politik für periphere ländliche Räume in Bayern: Entwicklungsperspektiven ländlicher Räume, Teil 1, S. 142-163
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einer qualitativen Evaluation des LEADER+ Programms
zur Entwicklung ländlicher Räume in den Regionen Oberallgäu und Vorarlberg.
Anhand der vom LEADER-Konzept geforderten Kriterien werden die Ergebnisse
von Expertengesprächen dargelegt, die merklichen Entwicklungsunterschiede zwischen
den beiden benachbarten Regionen aufgezeigt, Entwicklungshemmnisse, Erfolgsfaktoren
und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Deutlich wird u. a., dass die längere Projektlaufzeit
in Vorarlberg und der reichere Erfahrungsschatz zu den besser entwickelten
Wertschöpfungsketten und der intensiveren regionalen Zusammenarbeit der Akteure
beitragen. Insgesamt ist LEADER+ als sinnvolle projektbezogene Ergänzungsmaßnahme
zur klassischen Direktförderung der Landwirtschaft anzusehen, da sektoren- und
branchenübergreifende Projekte gefördert werden, die Eigeninitiative und regionale
Kooperation der Betroffenen erfordern. Damit kann ein Beitrag zur Überwindung des
kommunalen "Kirchturmdenkens" geleistet werden. Regionale Identität und das Problembewusstsein
der Bevölkerung werden geschärft und interregionale Kooperationen
werden angestoßen.