Fragmentierte Vaterschaften: Über die Liebe und die Aggression der Väter
In der Vaterschaft - so die zentrale, psychoanalytisch entwickelte These des Buches - sind sowohl eine nahe, zärtliche wie auch eine grenzsetzende Haltung angelegt. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen ist der Vaterschaft inhärent. Oft tritt an die Stelle der väterlichen Verantwortlichkeit der narzisstisch bestimmte Wunsch nach dem Ausleben eigener Bedürfnisse - auch auf Kosten der nächsten Generation. Dadurch wird das Vaterbild in sehr unterschiedliche Lösungen aufgespalten, die von der Verweigerung und der Verleugnung der Bedeutung für das Kind bis hin zur engagierten Vaterschaft reichen. Das Buch fasziniert durch seine argumentative Komplexität und bereitet den Weg zu einer integrierten Vaterschaft jenseits traditio neller Männlichkeit. Hans-Geert Metzger, Dr. phil., Dipl. Psych., Psychoanalytiker (DPV) in eigener Praxis in Frankfurt. Lehre und Forschung u. a. an der Universität Frankfurt und in der psychoanalytischen Ausbildung. Leiter des AK »Psychoanalyse des Jungen und des Mannes« in der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung. In den letzten Jahren Veröffentlichungen zur Bedeutung des Vaters und der Krise der Männlichkeit, bei Brandes Apsel u. a.: Psychoanalyse des Vaters. Klinische Erfahrungen mit realen, symbolischen und phantasierten Vätern (2008).