Labor Movements: Global Perspectives
In: Mobilization: the international quarterly review of social movement research, Band 20, Heft 1, S. 127-128
ISSN: 1086-671X
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In: Mobilization: the international quarterly review of social movement research, Band 20, Heft 1, S. 127-128
ISSN: 1086-671X
Das Konzil als kircheninternes Instrument zur Klärung innerkirchlicher Fragen und Streitigkeiten prägte bereits die Alte Kirche, wie die Geschichte des Konzilswesens belegt. Die ersten fassbaren Konzile fanden gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. in den östlichen Provinzen des Römischen Reichs als Treffen benachbarter Bischöfe statt und dienten dem Austausch zwischen den christlichen Gemeinden. An den Bischofsversammlungen wurden theologisch-dogmatische Inhalte besprochen, Fragen zur institutionellen Organisation der Kirche debattiert und disziplinarische Entscheidungen gefällt. Obwohl viele Aspekte der Alten Kirche und des Konzilswesens bereits ausführlich erforscht worden sind, fehlen systematische Analysen der Konzile aus einer konflikttheoretischen Perspektive, die eine differenzierte Betrachtung der Funktionsweise von Konzilen erlauben. Dieser Forschungslücke nimmt sich die Dissertation an und untersucht im Rahmen der Interfakultären Forschungskooperation (IFK) "Religious Conflicts and Coping Strategies", inwiefern und unter welchen Umständen Konzile als kollektive Form von Konfrontation und Konsensbildung ein geeignetes Instrument zur Bearbeitung religiöser Konflikte sind. Der forschungsleitenden Frage wird am Beispiel des sogenannten Donatistenstreits nachgegangen. Das Schisma der afrikanischen Kirche im 4. und 5. Jahrhundert ist dank der Schriften und Briefe der Bischöfe Eusebius von Caesarea, Optatus von Mileve und Augustinus von Hippo relativ gut dokumentiert und hat sowohl in der historischen als auch in der theologischen Forschung viel Aufmerksamkeit erhalten. Eine Vielzahl der wissenschaftlichen Publikationen befasst sich mit der Frage nach den Ursachen und den treibenden Kräften des Konflikts und spiegelt damit die für die Spätantike paradigmatische Verflechtung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer und religiöser Faktoren; die Konzile werden zumeist unter diesen Gesichtspunkten analysiert. Der konflikttheoretische Zugang zu den Konzilen generiert deshalb nicht nur neue Erkenntnisse zur Funktionsweise von Konzilen, sondern eröffnet gleichzeitig eine neue Perspektive auf den Donatistenstreit: Anstatt eine Abwägung der verschiedenen, konfliktbestimmenden Faktoren vorzunehmen, wird der Beitrag der Konzile zum Konflikt und zu dessen Dynamik untersucht. Aus einer akteurszentrierten Perspektive, die nach diversen Arten absichtsvoller, zielgerichteter und flexibler Konfliktbearbeitung fragt, und mit Blick auf die Interaktionsformen und deren vergesellschaftende Wirkung werden fünf exemplarisch ausgewählte Konzile ganzheitlich analysiert und vergleichend dargestellt. Dazu werden sie von der Einberufung und der Organisation über die Durchführung bis hin zum Abschluss mit der Umsetzung der konziliaren Urteile und deren Nachwirkungen dargestellt. Im Anschluss werden die Erkenntnisse dazu genutzt, um nach der Bedeutung der Konzile für die Konfliktdefinition, die interne Gruppenbildung und die Konfliktgestaltung zu fragen. Die Dissertation zeigt auf, dass Konzile nicht zwangsläufig auf die Beendigung des Konflikts ausgelegt sind, sondern verschiedentlich konfliktgestaltend wirken, indem sie den Konflikt in einem kontrollierten und regulierten Rahmen sichtbar machen, identifizieren, lenken und langfristig dokumentieren, wobei die beteiligten Akteursgruppen vergesellschaftet werden. Da sie formal gesehen als Rechtsstreit abgehalten werden, identifizieren und definieren die Konzile sowohl die Streitparteien als auch den Streitgegenstand; dabei bestimmen Setting und Verhandlung, wer zu welchem Zeitpunkt auf welche Weise agieren kann sowie welche Problemlagen bearbeitet werden. Weil sich Konzile als innerkirchliches Instrument zur Klärung kircheninterner Differenzen entwickelt haben, geht ihre Einberufung mit der impliziten Definition des Streitgegenstands als negotium ecclesiasticum einher, bevor die Verhandlungen und die Konzilsurteile die explizite Definition vornehmen. Diese Definition des Konflikts und die folgenden Konzilsurteile, die den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben, lösen nach Abschluss der Verhandlung verschiedene, den Konflikt gestaltende Prozesse gleichzeitig und wechselseitig aus, indem sie die Wahrnehmung des Konflikts prägen, Streitinhalte beeinflussen und unterschiedliche Ausgangslagen und Handlungshorizonte für die Streitparteien schaffen. Interessensgemeinschaften und Organisationen werden dabei etabliert und modifiziert und verschiedene Formen des Mit- und Gegeneinanders konstituiert. Insgesamt macht die Dissertation den prozessualen Charakter der Konfliktbearbeitung und Konfliktgestaltung im Rahmen der Konzile deutlich: Durch Konzile können Problemlagen sowohl bearbeitet als auch hervorgerufen werden, wobei verschiedenen Personen und Gruppen wechselseitig die Möglichkeit eröffnet wird, Strukturen und Bedingungen zu verändern, ihre Umwelt aktiv zu gestalten und Handlungsspielräume zu beeinflussen oder gar zu schaffen. Gleichzeitig wird der Einfluss der Konzile auf den Konflikt akzentuiert: Die Konfliktdynamik des Donatistenstreits ist zu beachtlichen Teilen auf seine Konzile zurückzuführen.
In: Kultur und soziale Praxis
Nothilfelager sind Orte innerstaatlicher Grenzziehungen im europäischen Grenzregime. Sie schließen abgewiesene Geflüchtete ein und damit aus der Gesellschaft aus. Simone Marti analysiert in einer ethnografischen Studie die herrschende »politische Rationalität« von Migrationsbehörden bei der Etablierung und Legitimierung des Nothilfe-Regimes. Im Fokus stehen dabei die Nothilfelager, die sie als totale Institutionen beschreibt. Zentral sind zudem die Bewältigungsstrategien abgewiesener Geflüchteter gegen die Demütigungen und Entwürdigungen, die der institutionellen Logik der Nothilfelager innewohnen.
In: Palgrave Studies in Prisons and Penology
This open access book provides insights into the everyday lives of long-term prisoners in Switzerland who are labelled as 'dangerous' and are preventatively held in indefinite, probably lifelong, incarceration. It explores prisoners' manifold ways of inhabiting the prison which can be used to challenge well established notions about the experience of imprisonment, such as 'adaptation', 'coping', and 'resistance'. Drawing on ethnographic data generated in two high-security prisons housing male offenders, this book explores how the various spaces of the prison affect prisoners' sense of self and experience of time, and how, in particular, the indeterminate nature of their imprisonment affects their perceptions of place and space. It sheds light on prisoners' subjective, emplaced and embodied perceptions of the prisons' various everyday time-spaces in the cell, at work, and during leisure time, and the forms of agency they express. It provides insight into prisoners' everyday habits, practices, routines, and rhythms as well as the profoundly existential issues that are engendered, (re)arranged, and anchored in these everyday contexts. It also offers insights into the penal policies, norms, and practices developed and followed by prison authorities and staff.
In: Il laboratorio 25
In: Science, society and new technologies series: Communication approaches to commercial mediation set Volume 1
In: Impulse zur praxisorientierten Rechtswissenschaft 48
[Titel] -- [Impressum] -- [Inhalt] -- Einstimmung: Das Mehr des Lebens -- 1 Der aufrechte Mensch: Wie wir wurden, was wir sind -- Eine Maus gibt zu denken -- Vom Korn zur Kultur -- Der erste Freigelassene -- Der Blick zum Horizont -- Sprache als Schlüssel -- Rituale und Mythen -- Die Wende der Achsenzeit -- Über sich hinauswachsen -- Intermezzo: Der Philosoph und das Meer 1 -- 2 Altes Erbe und neue Freiheiten: Das evolutionäre Erfolgsrezept -- Unsere versteckten Vorfahren -- Emotion und Reflexion -- Der relativ freie Wille -- Im Schatten der Angst -- Gehirn und Glück -- Die Farbe der Gedanken -- Der siebte Sinn -- Die Stärke der Stillen -- Intermezzo: Der Philosoph und das Meer 2 -- 3 Kreativität begegnet Realität: Wie die Welt im Kopf entsteht -- Der beste Lotse -- Wahrnehmung und Wahrheit -- Eine unsichtbare Dunkelheit -- Orientierung im Buchstabenwald -- Verkehrte Welt -- Intermezzo: Der Philosoph und das Meer 3 -- 4 Gehirn, Geist und Seele: Warum das Rätsel bleibt -- Etwas Geistesakrobatik -- Jenseits des Gehirns -- Graue Zellen und rote Rose -- Intelligenz in der Natur -- Evolution und Transzendenz -- Fünf große Fragezeichen -- Signaturen der Seele -- Intermezzo: Der Philosoph und das Meer 4 -- 5 Leben im Resonanzfeld: Das Ich ist mehr als ich -- Grammatik des Lebens -- Projekt Menschwerdung -- Das fließende Ich -- Erfahrungen und Erinnerungen -- Im Spiegel der anderen -- Empathie und Mitgefühl -- Die letzte Einsamkeit -- Vor einem großen Himmel -- Intermezzo: Der Philosoph und das Meer 5 -- 6 Die Ordnung der Dinge: Was trägt und verbindet -- Fließende Grenzen -- Ein weites Feld -- Karten, Sterne und Neuronen -- Die Mathematik der Natur -- Poesie der Wissenschaft -- Der Klang des Lebens -- Das große Spiel -- Ausklang: Mich wundert -- Ein zweifaches Dankeschön -- Quellenhinweise -- Über den Autor
Cover -- Title -- Copyright -- Contents -- Acknowledgments -- Chapter 1: Slippery Slope -- Chapter 2: Onward Down the Toll Road -- Chapter 3: Desperate Measures -- Chapter 4: The Two Samurai -- Chapter 5: Old Scars and the Stories They Tell -- Chapter 6: Hanging by a Thread -- Chapter 7: Flooded -- Chapter 8: Outdoors -- Chapter 9: Check Your Weapons at the Door -- Chapter 10: Abandoned House with a Tropical Getaway -- Chapter 11: Chance Encounter -- Chapter 12: Indoors -- Chapter 13: Does This Mean the Harleymoon Is Over? -- Chapter 14: Motel Hell -- Chapter 15: Nebraska -- Chapter 16: Greyhound and Western Union -- Chapter 17: Homecoming -- Chapter 18: Climbing Out from Under the Rock -- Chapter 19: Breakthrough -- Chapter 20: Stand Your Ground -- Epilogue.