Suchergebnisse
Filter
14 Ergebnisse
Sortierung:
Mein gestohlenes Gesicht: die Geschichte einer dramatischen Verwechslung
Die folgenreiche Verwechslung dürfte aus vielen Medienberichten bekannt sein. Heute lebt die Autorin in Deutschland und es geht ihr gut, ihre Geschichte aber macht fassungslos, ist sie doch ein Zeugnis der alltäglichen Unterdrückung im Iran sowie der unkontrollierbaren Macht des Internet. Das Foto der 2009 während der Proteste gegen das Regime und seinen Wahlbetrug auf der Strasse sterbenden iranischen Studentin Neda Agha-Soltan ging um die Welt, von Unbekannten irrtümlich danebengestellt wurde das Facebook-Passfoto der Autorin, der fast namensgleichen, nur wenig älteren Teheraner Dozentin Neda Soltani. Damit wurde ihr Gesicht zum Symbol für Widerstand und Opposition, eine lebensbedrohende Situation, aus der sie in letzter Minute entkommen kann. Im Buch rekapituliert die zuvor eher Unpolitische das Geschehen rund um die Wahl und sie erzählt ihre private Geschichte. Dieses Porträt einer Familie und ihrer tragischen Entwicklung im Spiegel der politischen Verhältnisse liest sich enorm aufwühlend. Deshalb dürfte der Titel auch nach Abklingen des aktuellen Medieninteresses viele Leser finden. (2)
Ich erhebe meine Stimme: eine Frau kämpft gegen den Krieg in Afghanistan
Malalai Joya wurde 1978 in einem afghanischen Bergdorf geboren; ihr Vater kämpfte für Demokratie und Menschenrechte, sodass die Familie bald ins pakistanische Exil fliehen musste. Schon als junge Frau unterrichtete sie Frauen, nach der Rückkehr nach Afghanistan 2001 gründete sie ein Waisenhaus und eine Klinik. Sie wurde in die verfassunggebende Versammlung Loja Dschirga, 2005 ins 1. afghanische Parlament gewählt - aus dem sie 2007 suspendiert wurde, nachdem sie die dort sitzenden mächtigen Warlords angegriffen hatte. Seither arbeitet sie - geschützt durch Leibwächter und die Burka(!) - im Untergrund, pflegt (das Internet machts möglich) viele Kontakte ins Ausland. Ihr Bericht schildert das Leben einer unglaublichen aufrechten, kämpferischen Frau, er zeigt aber auch ein Bild von Afghanistan, das viele westliche Schilderungen als freundliche Verschleierung der tatsächlichen Zustände erscheinen lässt. Lesenswert als Pendant zu den (sehr guten!) Darstellungen westlicher Berichterstatter wie C. Merey (BA 9/09) oder A. Wohlgethan (BA 3/08). (2)
Macht: wie Erfolge uns verändern
Erfolg und Macht sind für die Menschen extrem wichtig; sie haben für jeden eine hohe persönliche Bedeutung, stellt Robertson (vgl. auch ID-G 26/01) fest. Sehr informativ, zugleich auch recht unterhaltsam, mit vielen Geschichten anschaulich aufbereitet und um einige Tests ergänzt, mit denen man seinen eigenen Drang zum Siegen überprüfen kann, legt der Gehirnforscher dar, worin die Anziehungskraft von Macht besteht und warum wir so dringend siegen wollen. Was macht Macht mit uns? Verändert sie unser Verhalten und unsere Persönlichkeit? Reagieren Frauen und Männer unterschiedlich auf Macht? Auch zu diesen Fragen hat Robertson neuere Forschungsergebnisse und viele interessante und vertiefende Überlegungen mitzuteilen. Eine lohnende Lektüre, die verstehen hilft, was in Politikern, Managern, Bankern und einem selbst vorgeht. (2)
Mit Gift und Genen: wie der Biotech-Konzern Monsanto unsere Welt verändert
In: Goldmann 15622
Strategie und die Kunst zu leben: von einem Schachgenie lernen
"Ich konnte Schach spielen, bevor ich eine Ahnung vom Leben hatte. Als ich mit den Tücken des Daseins konfrontiert wurde, gab es keine Situation, die ich nicht vom Schach her kannte", sagt Garri Kasparow, der wohl beste Spieler aller Zeiten, Schachweltmeister von 1985 bis 2000. Mit sechs Jahren begann er in der Küche der Eltern Schach zu spielen, es folgte eine beispiellose Profikarriere. Kasparows Spiel gilt als besonders kreativ, angriffslustig und risikofreudig, er ist berühmt dafür, schwierige Situationen durch glänzende Analysen und temporeiche Züge zu meistern. Wie keiner weiß der charismatische Russe, der sich inzwischen neuen Herausforderungen in der Politik stellt, wie man einen Vorteil nutzt, sich offensiv verteidigt, den richtigen Moment erkennt. Durch Kasparows strategisches Wissen werden wir zu Siegern.