Christen und Muslime begegnen sich vielerorts, im Stadtteil, Kindergarten, bei der Arbeit. Was verbindet sie, was trennt? Wie gelingt ein friedliches Zusammenleben? Wie kann die je eigene Position ins Gespräch gebracht werden, ohne die andere abzuwerten? Der christlich-islamischen Dialog formuliert Antworten auf diese Fragen und erprobt sie in der Praxis. Die Grundlagen, die vielfältigen Themen und Orte für diesen Dialog sowie die Erfahrungen der Akteure stellt das Handbuch erstmals systematisch zusammen.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Zusammenfassung Die Islamische Seelsorge machte in den letzten Jahrzehnten eine große Erfahrung in der Begleitung und Betreuung von Menschen in Notlagen. Aus den Pilotprojekten und ehrenamtlichen Tätigkeiten sind ein professionales und (teilweise) hauptamtliches Berufsfeld in säkularen Institutionen sowie universitäre Studiengänge hervorgegangen. Für das neue Berufs- und Forschungsfeld stellt sich die Frage nach der Professionalisierung und dem Profil, dem Selbstverständnis und Gegenstand, nach seiner Wissenschaftstheorie sowie nach dem Bezug zur islamischen Glaubenspraxis in Deutschland und der interdisziplinären Zusammenarbeit. Dieser Beitrag möchte in drei Schritten – in Anlehnung an die Systemtheorie Luhmanns – zeigen, (1) wie sich die neue Disziplin Islamische Seelsorge als eigenständiges Wissenssystem innerhalb des akademischen Kontextes positionieren kann, d. h. wie sie ihre Verhältnissetzung und ihren Beitrag zu anderen Subdisziplinen der islamischen Theologie entwickelt (intradisziplinäre Zusammenarbeit), (2) wie sie die Wechselbeziehung zur Wirklichkeit, zum gelebten Islam und zu den anderen Humanwissenschaften versteht (interdisziplinäre Zusammenarbeit) und (3) wie Islamische Seelsorge ihren Beitrag für das gemeinsame Leben in der wertepluralen Gesellschaft definiert (interreligiöse Zusammenarbeit).