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Alternative Fakten
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 75, Heft 2, S. 243-246
ISSN: 1861-891X
Das Dispositiv der Griechenlandkrise: Heterogene Subjektivierungsstrategien im Schnittfeld der politischen Okonomie Europas
In: Zeitschrift für Diskursforschung: Journal for discourse studies, Heft 1, S. 51-76
Der Beitrag analysiert Subjektivierungsprozesse als komplexe und heterogene diskursive Positionierungsweisen und illustriert diesen Ansatz am Beispiel ökonomischer Expertendiskurse zur Griechenlandkrise. Während konventionelle Ansätze den griechischen Krisendiskurs auf einen eindimensionalen Konflikt reduzieren, möchte ich aufzeigen, wie drei verschiedene, aber miteinander verbundene Konfliktebenen miteinander interagieren: ein Konflikt um Wirtschaftstheorie, ein Konflikt um die institutionelle Governancestruktur und ein Konflikt um die Frage der nationalen Souveränität. Um diese Komplexität und Heterogenität der Positionierungsweisen der europäischen politischen Ökonomie erfassen zu können, wird ein dispositiv-analytischer Ansatz appliziert, der Feldanalysen und Diskursanalyse zusammenführt. Die Dispositivanalyse ist demnach ein diskursanalytisch reformulierter Ansatz, der sowohl die Schließungen und sozialen Fixierungen (Sedimentation) als auch die diskursiven Öffnungen und Kontroversen (Symbolisierungen, Imaginäres) in transepistemischen Positionierungsarenen einzufangen sucht. Das Soziale ist immer diskursiv, aber der Diskurs wird nicht einfach durch den Diskurs repräsentiert. Eine solche Diskursperspektive eröffnet die Analyse polit-ökonomischer Phänomene nicht nur für die verschiedenen Ebenen der Konfiguration sozialer Netzwerke, sondern auch für die Komplexität sozialer Machtspiele, die hinter den Rücken von Akteuren stattfinden und sowohl soziale Hierarchien als auch biopolitische Arenen die Produktion des sozialen Lebens erzeugen.
Bereicherungsökonomie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 71, Heft 2, S. 331-334
ISSN: 1861-891X
How to do Economics with Words: Ein Sammelband fragt nach dem Verhältnis von Sprache und Wirtschaft
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Ivan Boldyrev / Ekaterina Svetlova (Hg.): Enacting Dismal Science: New Perspectives on the Performativity of Economics. New York: Palgrave Macmillan US 2016. 978-1-137-48876-3
Deutungshoheit. Wie Wirtschaftsexperten Diskursmacht herstellen
Wirtschaftsordnungen werden nicht nur institutionell eingebettet, sondern immer auch diskursiv legitimiert. Sie sind das Resultat von Deutungen, die sich materiell manifestieren und zur Einrichtung von Institutionen, Herrschaftsapparaten, Ritualen und vermachteten Rationalisierungspraktiken führen. Das, was Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit als ›Wirtschaft‹, ›Markt‹ oder ›politische Ökonomie‹ bezeichnen und deuten, ist immer auch das Resultat einer Dialektik von Diskurs und Macht, Deutungspraxis und institutionalisierter Struktur. In diesen Prozessen spielen Wirtschaftsexpert_innen eine wichtige Rolle. Der vorliegende Beitrag will am Beispiel des Diskurses von Wirtschaftsexpert_innen zeigen, wie Deutungshoheit diskursiv hergestellt wird. Deutungshoheit, so die Überlegung, basiert auf Sprecherpositionen, die durch Praktiken der Ausschließung und Inthronisierung hergestellt werden. Hierfür werden die jeweiligen Vorzüge der Theorien Foucaults und Bourdieus verknüpft. Das Zusammenspiel von diskursiver Strategie und Feldlogik soll im Falle des Diskurses der Wirtschaftsexpert_innen als trans-epistemisches Feld plastisch gemacht werden. Die trans-epistemischen Felder ökonomischen Expertentums bilden auf der horizontalen Ebene diskursiv vermittelte und durch differente institutionelle Konstellationen eingefasste, gebrochene Felder heraus, die zwischen der akademischen Welt der Wirtschaftswissenschaften, der professionellen Wirtschaftspolitikberatung, der Welt der Medien und dem Wirtschaftssektor verlaufen. Ökonomische Expertise ist dadurch gekennzeichnet, dass sie sich diskursiv in ebendiesem Geflecht unterschiedlicher Referenz-, Legitimitäts- und Wissensordnungen positionieren kann und muss. Die Aussage einer Wirtschaftsexpert_in wird etwa dann anerkannt und ist in der Lage, Deutungshoheit zu entfalten, wenn sie sowohl in der akademischen Welt als auch in der Welt der Politik von den jeweiligen Akteuren verstanden und ratifiziert wird. Damit positio-nieren sich Akteure diskursiv nicht mehr nur in einer institutionell verfestigten Welt, sondern in heterogenen Welten gleichzeitig, die institutionell-diskursive Grauzonen erzeu-gen. Deutungshoheit ist demnach die Kunst, unterschiedliche soziale Kontexte gleichzeitig bedienen zu können.
BASE
Die Diskurse der akademischen Weltgesellschaft
In: Eliteökonomen, S. 147-200
Ökonomisches Expertentum im kapitalistischen Weltsystem
In: Eliteökonomen, S. 27-74
Wie Eliten konstruiert werden: der Fall der VWL
In: Eliteökonomen, S. 75-114
„Elite“ als spirituelle Bürgschaft
In: Eliteökonomen, S. 201-227
Graduiertenschulen als Kaderschulen
In: Eliteökonomen, S. 115-146
Die vielen Stimmen des Bologna-Prozesses: zur diskursiven Logik eines bildungspolitischen Programms
In: Science Studies
Die vielen Stimmen des Bologna-Prozesses: Zur diskursiven Logik eines bildungspolitischen Programms
In: Science Studies
Wie ist es zu erklären, dass der Bologna-Prozess das traditionelle liberale Selbstverständnis der deutschen Universitäten innerhalb kürzester Zeit aufgelöst hat? Jens Maeße geht dieser Frage aus diskursanalytischer und poststrukturalistischer Sicht nach und zeigt, wie ausgehend von Texten, Reden und Interviews politische Handlungsträgerschaft hergestellt wird. Fazit: Nicht die vielbeschworene Unumkehrbarkeit macht den Bologna-Prozess so effizient, sondern das diskursive Unsichtbarmachen von politischer Verantwortlichkeit und konkreter Reformprogrammatik in einem technokratischen Konsensdiskurs.