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Der vorliegende Beitrag rekonstruiert die historischen Bedingungen der erneuten Professionalisierungsdebatte Sozialer Arbeit in den frühen 1970er Jahren. Insbesondere wird das Verhältnis zwischen einigen Implikationen funktionalistischer Theoriemodelle und zeitgenössischen Protest- und Konflikterfahrungen im Umfeld Sozialer Arbeit untersucht. Ausgangspunkt ist die Frage nach einer "Neukonstruktion der beruflichen Identität", die mit der Akademisierung der Ausbildungswege Sozialer Arbeit aufkommt. Es wird gezeigt, dass dieser Anspruch sich vor dem Hintergrund der rekonstruierten Umstände als ein geradezu unmögliches Projekt erweist. Gleichzeitig wird die Suche nach einer "alternativen Professionalität" als erstaunliche Folge der kritischen Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Konflikterfahrungen und den Bedingungen der Professionalisierung gewürdigt.

Die Gleichzeitigkeit von Institutionalisierung und Deinstitutionalisierung beleuchtet Falko Müller in seinem Beitrag am Beispiel der palliativen Sterbebegleitung. Von den einen wird deren Erfolgsgeschichte als 'Entinstitutionalisierung' des Sterbens beschrieben, von anderen als verstärkte 'Institutionalisierung' des Sterbens. Diesen differenten Deutungen liegen auch unterschiedliche Begriffe des Institutionellen zugrunde, die vom Autor im ersten Teil des Beitrags reflektiert und kontextualisiert werden. Vor diesem Hintergrund diskutiert er im zweiten Teil die Widersprüchlichkeiten in der (De)Institutionalisierung der Praxis ambulanter Sterbebetreuung und hinsichtlich ihres Selbstanspruchs der Subjektorientierung.

Die Vorstellung, zu Hause zu sterben, wird als Ideal eines selbstbestimmten Lebensendes gehandelt. Dies zu verwirklichen, um die Lebensqualität von Menschen zu erhalten, die von einer nicht heilbaren Erkrankung betroffen sind, ist das Ziel der palliativen Sterbebetreuung. Im Mittelpunkt der Ethnografie von Falko Müller stehen Hausbesuche bei allein lebenden Patientinnen und Patienten. Die Studie zeigt, wie implizite Annahmen über Lebensweisen, auf denen das institutionelle Arrangement der Sterbebetreuung beruht, mit dem Anspruch auf Selbstbestimmung in Konflikt geraten.