In: Swiss political science review: SPSR = Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft : SZPW = Revue suisse de science politique : RSSP, Band 24, Heft 1, S. 100-103
Der Beitrag beschäftigt sich mit Prognosen und Wahlvorhersagen in der Schweiz. Zunächst gibt der Beitrag einen Überblick über den State of the Art und fragt, was im Bereich der Wahlprognostik möglich ist und was nicht. Anschließend widmet sich der Beitrag dem Fallballbeispiel der Nationalratswahlen der Schweiz von 2007. Hier setzt sich der Beitrag mit den Prognosen und ihrer Diskussion auseinander und geht den technischen Daten und Abweichungen der letzten Wahlbefragungen vor den Nationalratswahlen 2007 nach. In einer Skizze betrachtet der Beitrag mit "PollyVote" die Vorgehensweise in der Wahlprognostik der amerikanisch-deutschen Forscher. Dieses Verfahren setzt auf vier Tools ab, um eine genauere Prognostik zu erreichen (repräsentative Wählerumfragen, Wahlbörsen von Wettgemeinden, Modellrechnungen der Wissenschaft und Expertenpanels). Das Fazit des Beitrags kommt zu dem Schluss, dass für die Schweiz und auf Parteiwahlen beschränkt Wahlbefragungen zu recht als Maßstab für eine Wahlprognose verwendet werden; diese können jedoch durch einen Instrumentenvergleich weiter gesichert werden. (ICB2)
Der Autor untersucht die Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger bei Volksabstimmungen in der Schweiz und geht dabei von einem Dispositionsansatz aus, wonach Abstimmungsergebnisse das Produkt aus dem Verhalten der Akteure während des Abstimmungskampfes und den daraus abgeleiteten Kampagnen einerseits und der Informationsverarbeitung durch die Bürgerschaft anderseits sind. Dabei vermischen sich kampagnenunabhängig vorhandene Prädispositionen der Bürgerinnen und Bürger mit der Informationsaufnahme durch die Massenmedien während des Abstimmungskampfes, die zur individuellen Entscheidung führen, aus welcher letztlich die kollektive Mehrheitsentscheidung entsteht. Der Autor leitet daraus folgende Arbeitshypothese ab: Je stärker ein Abstimmungsthema prädisponiert ist, desto eher entspricht der Abstimmungsausgang den Prädispositionen. Je geringer die Prädisponierung ist, desto eher ist hingegen mit einer spezifischen Wirkung von Kampagnen im Pro- und Contra-Vergleich zu rechnen. Zur empirischen Überprüfung entwickelt der Autor eine Typologie von Entscheidungsfällen bei Volksinitiativen und bei Behördenvorlagen. (ICI2)
Der Beitrag zur politischen Kommunikation in der Schweiz betrachtet den Aspekt der Meinungsbildung zu Volksabstimmungen. Dabei greift der Autor auf den eigens entwickelten sogenannten Dispositionsansatz zurück, eine Theorie der Meinungsbildung in der direkten Demokratie, die erklärt, wie Meinungsbildung zu politischen Sachfragen stattfindet, zu welchen Ergebnissen sie führt und was die determinierenden Mechanismen sind. Die Ausführungen zum Dispositionsansatz als Konzept der politischen Kommunikationsforschung zur Volksabstimmung gliedert sich in vier Abschnitte. In einem ersten Schritt werden die Grundbegriffe geklärt und die beiden Hauptthesen zum Sender und Empfänger von Botschaften formuliert. Ergebnisse von Volksabstimmungen sind demnach das Produkt aus der Vorlage, über die entschieden werden muss, dem Konfliktmuster in der meinungsbildenden Elite, das mit der behördlichen Willensbildung entstanden ist, den Kampagnen, die sich im Abstimmungskampf entwickeln, den Prädispositionen, welche die BürgerInnen haben, und den Umfeldbedingungen, die auf die Entscheidung einwirken. Die Entscheidungen, welche die BürgerInnen für sich fällen, entwickeln sich unter dem Eindruck öffentlicher Diskurse, und sie sind das Ergebnis aus den Prädispositionen der BürgerInnen einerseits und der Informationsverarbeitung andererseits, die unter dem Eindruck von Kampagnen entstehen. Der zweite Schritt umfasst die Skizzierung idealtypischer Verläufe der Meinungsbildung bei Volksinitiativen. Das dritte Kapitel liefert sodann idealtypischen Verläufe der Meinungsbildung bei Behördenvorlagen. Der abschließende vierte Schritt beinhaltet die Synthese der beiden Verläufe der Meinungsbildung, die deutlich macht, dass sich Entscheidungen zu politischen Sachfragen unter dem Eindruck der öffentlichen Meinung im Dreischritt von Prädisposition, Disposition und Entscheidung entwickeln. (ICG2)
Der Autor skizziert einleitend die Hypothesen des Agenda-Setting-Ansatzes, der sowohl in der Medienwirkungsforschung als auch in der Kampagnen- und Wahlforschung große Bedeutung hat. Das Agenda-Setting-Konzept wird in der Schweiz seit 1983 anhand der Wahlkämpfe zu Parlamentswahlen überprüft. In diesem Beitrag wird exemplarisch die Überprüfung anhand der Parlamentswahl 1995 dargestellt. Der Vergleich der Kampagnenschwerpunkte, der Medienberichterstattung zu diesen Schwerpunkten und der Bevölkerungsagenda zeigt, daß zum Teil beträchtliche Unterschiede bestanden. Die Übertragung der Themenagenda in den Medien auf die Bevölkerungsagenda geschieht demnach nicht automatisch bzw. themenunabhängig. Es hat sich vielmehr gezeigt, daß für die Interaktion zwischen der Medien- und der Bevölkerungsagenda ein durch ereignishafte Dramaturgie aufgebautes Klima von wesentlicher Bedeutung ist. Die Erweiterung des Agenda-Setting-Ansatzes zu einem Climate-Setting-Ansatz wird abschließend diskutiert. (PT)
Die vorliegende Analyse setzt sich zum Ziel, den Antisemitismus in der Schweiz mit Hilfe von drei Einstellungsdimensionen (Emotionen, Kognitionen und Konationen) sowie den jeweiligen Bezugspunkten so genau wie möglich zu rekonstruieren. Dazu wird in einem ersten Schritt der Frage nachgegangen, wie die Schweizer Bevölkerung mit den Themen "Juden" und "Antisemitismus" generell umgeht und welchen Handlungsbedarf sie im Kontext antisemitischer Diskriminierungen sieht. In einem zweiten Schritt wird untersucht, welche Emotionen die Juden bei der Schweizer Bevölkerung auslösen, welche Stereotype bzw. Vorurteile in der Schweiz verbreitet sind und inwiefern diese handlungsrelevant erscheinen. Schließlich wird gefragt, welche Bilder, Emotionen und Meinungen bezüglich Israels als Staat existieren und in welchem Maße sich das Israelbild auf die Wahrnehmung der Juden als Volk auswirkt. Die einzelnen Indikatoren werden auf dieser Grundlage systematisch verknüpft, um den Antisemitismus als gehäuft vorkommendes Muster von Einstellungen und Handlungsweisen in der Bevölkerung zu bestimmen. Die vorgestellten Daten stammen aus einer telefonischen Befragung von 1.030 repräsentativ ausgewählten EinwohnerInnen der Schweiz ab 18 Jahren, die im Februar 2007 durchgeführt wurde. (ICI2)
Follow-up surveyof voters; continuous investigation of the voting behavior; theoretical references: sociological and socio-psychological approach. Essential variables of the questionnaire: Voting behavior according to political and social characteristics, political dimensions such as party affiliation, left-right orientation, values, updates through the voting campaign (knowledge, arguments).
Follow-up surveyof voters; continuous investigation of the voting behavior; theoretical references: sociological and socio-psychological approach. Essential variables of the questionnaire: Voting behavior according to political and social characteristics, political dimensions such as party affiliation, left-right orientation, values, updates through the voting campaign (knowledge, arguments).
Follow-up surveyof voters; continuous investigation of the voting behavior; theoretical references: sociological and socio-psychological approach. Essential variables of the questionnaire: Voting behavior according to political and social characteristics, political dimensions such as party affiliation, left-right orientation, values, updates through the voting campaign (knowledge, arguments).