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Autobiografieanalyse und dokumentarische Methode am Beispiel der Wirtschaftselite
In: Industrielle Beziehungen: Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Band 25, Heft 1, S. 105-127
ISSN: 1862-0035
Autobiografien sind ein traditionsreiches und auch prominentes Format öffentlicher Selbstthematisierung, Selbstdarstellung und -inszenierung. Für die soziologische Forschung sind Autobiografien ein attraktiver Gegenstand, weil wir darüber immer auch etwas über eine jeweilige Gesellschaft, ein Milieu und ihre Belange erfahren. In dem Beitrag wird autobiografisches Schreiben als Kommunikationsformat konzeptualisiert. Zugleich wird gezeigt, wie es mit der dokumentarischen Methode der Interpretation gelingen kann, solche Texte zu analysieren. Der Blick ist in der dokumentarischen Methode auf den Herstellungsprozess sozialer Wirklichkeit gerichtet, zum einen auf die Art und Weise, wie im autobiografischen Schreiben lebensgeschichtliches Material kommuniziert wird, zum anderen, wie diese Selbstthematisierungen anschlussfähig sind an das jeweilige gesellschaftliche resp. kollektive Wissen. An einem Forschungsbeispiel werden sowohl methodologische Überlegungen als auch die methodischen Schritte anwendungsbezogen erläutert. Das Forschungsbeispiel bezieht sich auf aktuelle Autobiografien der Wirtschaftselite.
Autobiographien der Wirtschaftselite: Selbstbild und Selbstinszenierungsformen
In: Bios: Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Band 23, Heft 2, S. 280-297
ISSN: 2196-243X
Der Beitrag widmet sich dem autobiografischen Schreiben sowie den Schreibanlässen der Wirtschaftselite der Gegenwart. Zunächst in den USA und mit einiger Zeitverzögerung auch in Deutschland erscheinen seit den 1980er Jahren eine Vielzahl von Autobiografien von Spitzenmanagern und Unternehmern, die regelmäßig hohe Auflagenzahlen erzielen. Die Frage ist, wie sich die Wirtschaftselite in diesen Selbst-Veröffentlichungen selbst kommuniziert und in einem spezifischen Kontext medialer Öffentlichkeit 'vermarktet'. Es wird gezeigt, dass sich die Analyse autobiografischer Schriften dazu eignet, die Geltungsansprüche eines Elitekollektivs zu dechiffrieren. Im Vergleich aktueller Autobiografien von Top-Managern kann gezeigt werden, dass diese eine spezifische Formensprache und spezifische Strukturelemente benutzen, die allesamt dazu geeignet sind, Elite in einem substanziellen Sinn zu entwerfen. Das eigene Leben und das eigene Lebenswerk werden über Außergewöhnlichkeit projektiert, d. h. in den Selbstthematisierungen wird sowohl das Bemühen um Distinktion und Zugehörigkeit als auch eine Art Charismatisierung ihres Erfolgs zum Ausdruck gebracht. Der (retrospektiv-teleologisch legitimierte) Berufserfolg wird nicht als leistungsverbürgte Karriere vorgestellt, sondern über charismatische Selbstbestätigung. (ICF2)
"Meine Frau managt das ganze Leben zu Hause ...": Partnerschaft und Familie aus der Sicht männlicher Führungskräfte
Beruflich erfolgreiche Männer - Führungskräfte in Industriebetrieben - orientieren sich nach wie vor am traditionellen Modell geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und sind gleichzeitig auch notwendigerweise auf ein derartiges Familienarrangement verwiesen. Familie und Partnerschaft bedeuten von Anfang an emotionale Einbettung und soziale Rahmung des eigenen, auf Arbeit fokussierten Lebens. Im Hinblick auf den gesellschaftlichen Demokratisierungsprozess können Männer mit derartigen Berufskarrieren als 'geschlechterpolitische Anachronisten' beschrieben werden. Arbeit hat eine Attraktivität, wie es Familie so nicht hat. Nicht die Integration von Arbeit und (Familien-)Leben, sondern die Verteidigung der Arbeit gegenüber den Ansprüchen aus der familialen Sphäre ist das zentrale Anliegen der Männer in Führungspositionen. Das sogenannte Vereinbarkeitsproblem stellt sich als Verteidigungsproblem dar. - Stand der Forschung; Untersuchungsansatz und Forschungsprozess; Fallstudien und vergleichende Analyse; Fazit und Ausblick.
Innerbetriebliche Beziehungen in ostdeutschen Industriebetrieben: die (ost-)deutsche Einheit zwischen Management und Betriebsrat
In: Industrielle Beziehungen: Institutionalisierung und Praxis unter Krisenbedingungen, S. 213-235
Die innerbetrieblichen Arrangements in ostdeutschen Industriebetrieben lassen sich überwiegend als enge Interessenkoalitionen beschreiben. Einige zentrale Aspekte zur Erklärung dieser überwiegend kooperativen innerbetrieblichen Interessenregulierung in Ostdeutschland werden skizziert, und zwar als Ausdruck und Konsequenz des massiven wirtschaftlichen Problemdrucks, als tradierte Sozialisationsmuster und spezifische betriebliche Vergemeinschaftungsformen und als zunehmende Abkoppelung von überbetrieblichen Regelungsinstanzen. Im zweiten Teil werden dann die innerbetrieblichen Interaktionsmuster zwischen den Hauptakteuren in ostdeutschen Industriebetrieben analysiert. Drei Interaktionstypen werden ermittelt: (1) Die erste Gruppe innerbetrieblicher Interaktionsmuster ist dadurch gekennzeichnet, daß die Manager in der Lage sind, ihre interessenpolitischen Deutungen als einzig verbindliche Handlungsrationalität zu deklarieren. (2) Im zweiten Interaktionsmuster findet der Diskurs über widersprüchliche Interessen zwischen den Betriebsparteien statt. (3) Die dritte Gruppe von typischen Beziehungsmustern zwischen Betriebsräten und Management wird mit dem Fehlen einer von beiden Seiten akzeptierten Verhandlungskultur beschrieben. (ICA)
Qualitative Interviews in der Organisationsforschung
In: Handbuch Empirische Organisationsforschung, S. 299-324
Zuordnung in Bewegung: Geschlecht und sexuelle Orientierung quer durch die Disziplinen
In: FAU Studien Gender Differenz Diversität Band 1
Zuordnungen in Bewegung: Geschlecht und sexuelle Orientierung quer durch die Disziplinen ; Dynamic Mappings: Cross-Disciplinary Perspectives on Gender and Sexual Orientation
Durch aktuelle gesellschaftspolitische und rechtliche Debatten um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ist einiges in Bewegung geraten: Tradierte (Zu-)Ordnungen von Geschlecht sind durchlässiger geworden, strikte Regulierungen von Sexualität(en) sind aufgebrochen. Soziale Wirklichkeiten scheinen nun pluralisiert und neue Chancen für selbstbestimmte Lebensweisen eröffnet. Zugleich haben institutionalisierte Vorstellungen von binären Geschlechterdifferenzen und von Heterosexualität Spuren hinterlassen, die als 'Einschreibungen' der sozialen Verhältnisse weiter existieren. Der vorliegende Band ist das Ergebnis interdisziplinärer Reflexionen in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Die Beiträge geben einen Einblick in unterschiedliche disziplinäre Perspektiven auf Gender- und Sexualitäts(zu)ordnungen. Sie spannen die Breite der Forschungsfelder mit ihrem jeweiligen Bezug zu Alltagspraktiken auf; vor dem Hintergrund der Fachkulturen und wissenschaftlichen Entwicklungen beleuchten sie begriffliche Konzepte, Fragestellungen sowie Arbeitsweisen und reflektieren vor allem auch die Gleichzeitigkeit von Kontinuität, Wandel und neuen Normierungsprozessen.Der vorliegende Band ist das Ergebnis interdisziplinärer Reflexionen in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Die Beiträge geben einen Einblick in unterschiedliche disziplinäre Perspektiven auf Gender- und Sexualitäts(zu)ordnungen. Sie spannen die Breite der Forschungsfelder mit ihrem jeweiligen Bezug zu Alltagspraktiken auf; vor dem Hintergrund der Fachkulturen und wissenschaftlichen Entwicklungen beleuchten sie begriffliche Konzepte, Fragestellungen sowie Arbeitsweisen und reflektieren vor allem auch die Gleichzeitigkeit von Kontinuität, Wandel und neuen Normierungsprozessen. ; If current socio-political and legal discussions about gender diversity and sexual orientation are any indication, we are witnessing a paradigmatic shift: traditional mappings of sex and gender have become less strict, and formerly stringent regulations of both sexual practices and sexual ...
BASE
"Double squeeze": Manager zwischen veränderten beruflichen und privaten Anforderungen
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 50, Heft 3, S. 517-535
ISSN: 0023-2653
"Erhöhte und komplexer gewordene Anforderungen in Beruf und Privatleben deuten auf eine 'doppelte' Dramatisierung der Lebenssituation von (vor allem: jüngeren) Führungskräften hin. Einerseits sind diese Manager angesichts neuer betrieblicher Restrukturierungsstrategien mit einer zunehmend prekärer werdenden beruflichen Situation konfrontiert, die mehr denn je besonderes Engagement und uneingeschränkte Verfügbarkeit für das Unternehmen verlangt; zudem gehört eine berufsbiographisch verfestigte professionelle Leistungsbereitschaft ohnehin zum Selbstverständnis dieser Gruppe. Gleichzeitig verdichten sich die sozialwissenschaftlichen Hinweise, daß diese Manager einer Teilpopulation von Männern angehören, die zum einen in der Privatsphäre zunehmend mit neuen Ansprüchen an Partnerschaft und Familienarbeit konfrontiert werden, und die zum anderen verstärkt auch selbst Wünsche nach mehr (Frei-)Zeit und aktivem Eingebundensein in private Lebenskontexte formulieren. Dies deutet darauf hin, daß die Betroffenen in eine 'double-squeeze-Situation' aus widersprüchlichen, sich tendenziell ausschließenden Selbst- und Fremdansprüchen zu geraten drohen, die sich nicht zuletzt auch negativ auf die Leistungsfähigkeit der Unternehmen auswirken kann." (Autorenreferat)
Die Verteidigung der Arbeit
In: Managementsoziologie : Themen, Desiderate, Perspektiven, S. 156-167
Die Autorinnen stellen einen Personenkreis - männliche Führungskräfte der mittleren Managementebene in Industriebetrieben - vor, der in erheblichem Maße von betrieblicher Modernisierung betroffen ist. Die vorgestellten Interviewausschnitte stammen aus dem Forschungsprojekt "Lebensarrangements von Führungskräften", das von 1997 bis 2000 am Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt wurde. Um herauszufinden, ob und inwieweit sich auch bei diesem Personenkreis Veränderungen in der Beziehung von "Arbeit und Leben" abzeichnen, wurde eine biographische Perspektive gewählt, die es erlaubt, langfristige Erfahrungen und Entwicklungsgeschichten in den Blick zu nehmen. Die empirische Analyse macht deutlich, dass nicht die Integration von Arbeit und (Familien-)Leben, sondern die Verteidigung der Arbeit gegenüber den Ansprüchen aus der familialen Sphäre das zentrale Anliegen von Männern in Führungspositionen ist. Das so genannte Vereinbarkeitsproblem von Arbeit und Familie stellt sich für diese Männer als ein "Verteidigungsproblem" dar, wobei jedoch Familie und Partnerschaft als wichtige Ressource und notwendiger sozialer Rahmen erfahren werden, innerhalb dessen Berufsarbeit ge- und erlebt werden kann. (ICI2)
Zuordnungen in Bewegung : Geschlecht und sexuelle Orientierung quer durch die Disziplinen
Durch aktuelle gesellschaftspolitische und rechtliche Debatten um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ist einiges in Bewegung geraten: Tradierte (Zu-)Ordnungen von Geschlecht sind durchlässiger geworden, strikte Regulierungen von Sexualität(en) sind aufgebrochen. Soziale Wirklichkeiten scheinen nun pluralisiert und neue Chancen für selbstbestimmte Lebensweisen eröffnet. Zugleich haben institutionalisierte Vorstellungen von binären Geschlechterdifferenzen und von Heterosexualität Spuren hinterlassen, die als 'Einschreibungen' der sozialen Verhältnisse weiter existieren. Der vorliegende Band ist das Ergebnis interdisziplinärer Reflexionen in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Die Beiträge geben einen Einblick in unterschiedliche disziplinäre Perspektiven auf Gender- und Sexualitäts(zu)ordnungen. Sie spannen die Breite der Forschungsfelder mit ihrem jeweiligen Bezug zu Alltagspraktiken auf; vor dem Hintergrund der Fachkulturen und wissenschaftlichen Entwicklungen beleuchten sie begriffliche Konzepte, Fragestellungen sowie Arbeitsweisen und reflektieren vor allem auch die Gleichzeitigkeit von Kontinuität, Wandel und neuen Normierungsprozessen.Der vorliegende Band ist das Ergebnis interdisziplinärer Reflexionen in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Die Beiträge geben einen Einblick in unterschiedliche disziplinäre Perspektiven auf Gender- und Sexualitäts(zu)ordnungen. Sie spannen die Breite der Forschungsfelder mit ihrem jeweiligen Bezug zu Alltagspraktiken auf; vor dem Hintergrund der Fachkulturen und wissenschaftlichen Entwicklungen beleuchten sie begriffliche Konzepte, Fragestellungen sowie Arbeitsweisen und reflektieren vor allem auch die Gleichzeitigkeit von Kontinuität, Wandel und neuen Normierungsprozessen
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