Changemanagement in turbulenten Zeiten
In: Zeitschrift Führung + Organisation: ZfO, Band 93, Heft 4, S. 260-266
Anhand einer Einzelfallstudie an einer Hochschule wurde untersucht, inwiefern klassische Changemanagement-Stufenmodelle die Veränderungsprozesse in der Organisation während einer Situation wie der Coronapandemie abbilden. Zu diesem Zweck wurden Interviews mit neun Managerinnen und Managern, Informationsmails, Protokolle von Teammeetings, Foreneinträge sowie eine standardisierte Befragung analysiert. Zwar fanden sich alle zehn Stufen der Modelle wieder, allerdings treten auch wesentliche Unterschiede auf. So ist die Sammlung von Fakten in Bezug auf die Art des Problems kein abgeschlossener, sondern ein fortlaufender Prozess, der die anderen Stufen wiederholt beeinflusst. Anders ist auch die Rolle der Vision: Sie soll bereits zu Beginn Sicherheit und Beständigkeit in einem turbulenten Umfeld vermitteln. Die Aktivitäten werden daran ausgerichtet. Aufgrund des hohen Improvisationsbedarfs ist die Evaluierung der Initiativen mehrmals während des Change-Prozesses notwendig. Insgesamt zeigt sich, dass sich in einem turbulenten Umfeld auch das Changemanagement ändert: Einige Schritte finden parallel und in anderer Reihenfolge als sonst statt.