Wie eignen sich wissenschaftliche MitarbeiterInnen das Feld der Wissenschaft an und welche Strategien entwickeln sie, um sich erfolgreich zu positionieren? An empirischem Material wird gezeigt, dass Haltungen und Perspektiven der WissenschaftlerInnen milieu- und habitusspezifisch sehr verschieden sind – was nicht unwesentlich zu ihrem wissenschaftlichen Erfolg beiträgt.
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"Zwar sind die institutionellen und ökonomischen Gründe für unterschiedliche Bildungsbeteiligung inzwischen breit untersucht. Weitgehend unerforscht sind die so genannten weichen Mechanismen des Geschmacks und des Habitus, über die soziale Milieus im Bildungsalltag 'sortiert' werden. Der Beitrag zeigt am Beispiel von Studierenden, wie sich die Motive, Praktiken und Bildungsstrategien nach der sozialen Herkunft unterscheiden. Der Beitrag untersucht dieses Feld ungleicher Chancen nach dem soziologischen Ansatz von Pierre Bourdieu." (Autorenreferat)
Der Beitrag fasst Ergebnisse einer Forschungsarbeit zusammen, die der Frage nachgeht, wie sich längere historische Entwicklungen und sozialhistorische Brüche auf die Alltagsmentalitäten auswirken. Kommt es zu einem Zerfall der Deutungsmuster und Handlungsmaximen oder setzen sich die Beharrungskräfte des Habitus durch? Die empirische Grundlage dieser Untersuchung bildet ein komplexes Familiennetzwerk, das sich teilweise bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt und dessen Endpunkt in der Gegenwart liegt, bei Familienangehörigen, die in den 1960er Jahren geboren wurden. Thema ist insgesamt eine Geschichte der "kleinen Leute" im heutigen Thüringen. Die sozialgeschichtliche Analyse zeigt Folgendes: Die beiden beschriebenen, seit dem 19. Jahrhundert miteinander verknüpften Familiennetze bewegten sich an der Grenzlinie zwischen den "respektablen" und den "unterprivilegierten" Volksklassen; ihnen entsprechen zwei komplementäre "Habitusmuster": Der respektable Teil der Familie folgte einem Habitus der berufsständischen Ehre, die stärker unterprivilegierten Angehörigen folgten einem Habitus der Gelegenheitsorientierung. (ICA2)
Die Hochschulen erfahren seit über 20 Jahren tiefgreifende Veränderungen. Exzellenzinitiative, knappe Grundfinanzierungen, Abhängigkeit von Drittmitteln und befristeten Programmen, W-Besoldung und prekäre Beschäftigung zeugen von der Ausweitung wettbewerblicher Strukturen und von ›Leistungsanreizen‹ in unsicheren Verhältnissen. Zugleich sind die Expansion der Hochschulbildung und die Heterogenität und Ungleichheit der Studierenden mit vielfältigen Herausforderungen verbunden, Passungsverhältnisse zwischen studentischen (Bildungs-)Auffassungen und hochschulischen Anforderungen zu gestalten.
Die Hochschulen haben sich stark verändert und werden sich auch zukünftig weiter umstellen müssen. Für Lehrende, Beratende und Hochschulprofessionelle geht es im Studienalltag vermehrt darum, Studierende zu begleiten, Lehrqualität zu befördern und Beschäftigungsfähigkeit mit ihren unterschiedlichen Dimensionen zu gewährleisten, zu denen fachwissenschaftliche Bildung, Persönlichkeitsbildung und Arbeitsmarktvorbereitung gehören. Dies vor dem Hintergrund eines anhaltenden Trends zur Höherqualifizierung und des entsprechend breiten Spektrums an Voraussetzungen, Erwartungen und Anliegen, mit dem Studierende an die Hochschulen kommen. Den jeweiligen Herausforderungen und Perspektiven gelten die Beiträge in diesem Band.
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