The position paper reflects, which guiding principles for future environmental and sustainability policy might be necessary in addition to the existing ones in order to achieve firstly effective crisis management of current and possibly future pandemics and secondly the kick-off into socio-ecological transformations needed to reduce long-term environmental risks. The proposals are based on a careful analysis of the experience with the Covid-19 pandemic. For example, the nexus of environment and health should be given more attention. Furthermore, it is proposed to put resilience of economic and social systems centre stage, and include principles of structural justice, solidarity, adaptive management, the strengthening of state institutions capable of action and a new digital culture as requirements.
Das Positionspapier diskutiert, welche Leitmotive für die zukünftige Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik ggf. ergänzend zu den Bestehenden erforderlich sind, um erstens ein effektives Krisenmanagement der aktuellen und ggf. zukünftigen Pandemien und zweitens eine baldige sozial-ökologische Transformation insbesondere hin zu mehr Klimaverträglichkeit erreichen zu können. Grundlage der Vorschläge ist eine sorgfältige Analyse der Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie. So soll etwa der Nexus von Umwelt und Gesundheit mehr Beachtung finden. Ferner wird vorgeschlagen, die Resilienz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systeme, strukturelle Gerechtigkeit, Solidarität, eine lernende Steuerung, die Stärkung handlungsfähiger staatlicher Institutionen sowie eine neue digitale Kultur als Anforderungen zu etablieren.
The COVID-19 pandemic has suddenly and fiercely changed social life around the world. Besides the diverse, in part drastic negative consequences, the crisis has also produced situations and pictures that seem utopian in "normal" times. Some of these impacts will soon fade away, others are very likely to continue in the longer term. The pandemic has thus changed the social context for environmental action. Against this background, this discussion paper deals with the following two questions: Which social impacts of the pandemic are relevant for environmental policy? And how should environmental policy react to these changes?
Die Covid-19-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben plötzlich und heftig verändert. Neben den vielfältigen, teilweise gravierenden negativen Folgen der Pandemie hat die Krise auch Situationen und Bilder erzeugt, die in "normalen" Zeiten utopisch erscheinen. Einige der Folgen werden sich verflüchtigen, andere sehr wahrscheinlich längerfristig in die Zukunft hineinwirken. Die Pandemie hat dadurch den sozialen Kontext für umweltpolitisches Handeln verändert. Vor diesem Hintergrund geht dieser Diskussionsbeitrag zwei Fragen nach: Welche gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sind umweltpolitisch relevant? Und wie könnten und sollten umweltpolitische Akteure darauf reagieren?
Untersuchungen im Auftrag des Umweltbundesamtes haben gezeigt, dass Elektrogeräte kürzer genutzt werden als noch vor 10 Jahren. Produkte, die vor Erreichen einer optimalen Lebens- oder Nutzungsdauer ersetzt werden (sogenannte Obsoleszenz), haben einen höheren Verlust von Ressourcen und eine vermehrte Entstehung von Abfällen zur Folge. Daher sieht das Umweltbundesamt Handlungsbedarf und hat auf Basis von zwei Forschungsvorhaben nun in einem Positionspapier Empfehlungen für Strategien gegen Obsoleszenz vorgelegt.
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Für die Umsetzung des Ziels einer nachhaltigen Gestaltung der Gesellschaft ist ein struktureller Wandel des Konsums notwendig, durch den die bisher mehrheitlich praktizierten und für selbstverständlich angesehenen nicht nachhaltigen Praktiken verändert und durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden. Sozialen Innovationen wird in diesem Zusammenhang ein hohes Veränderungspotenzial zugesprochen. Es wird erwartet, dass sie auf gesellschaftliche Probleme antworten und Lösungsvorschläge im Kontext eines nachhaltigeren Konsums zur Verfügung stellen. Mit dem Forschungsprojekt "Nachhaltiger Konsum durch soziale Innovationen - Konzepte und Praxis" wurden wesentliche Merkmale sozialer Innovationen nachhaltigen Konsums herausgearbeitet und in einer Typologie zusammengefasst. Die Bandbreite der analysierten sozialen Innovationen lässt sich anhand der Merkmale Innovativität, Eigeninitiative, Gemeinschaftlichkeit und Grad der Formalisierung zu insgesamt fünf Typen bündeln: Zu den Typen "Do-It-Together", "Strategischer Konsum", "Konsumgemeinschaften", "Do-It-Yourself" und "Nutzen intensivierender Konsum". Auf Basis dieser Typologie wurden zentrale Förderstrategien für die einzelnen Typen sozialer Innovationen nachhaltigen Konsums abgeleitet. Neben den typspezifischen Förderempfehlungen wurden außerdem einige übergeordnete Strategieelemente identifiziert, durch die eine Verbreitung sozialer Innovationen in diesem Feld befördert werden kann. Mit dem Projekt wurden somit wesentliche Grundlagen für eine gezielte politische Gestaltung und Förderung sozialer Innovationen durch die Umweltpolitik und weitere gesellschaftliche Akteure, wie Stiftungen, Kommunen und Bildungsakteure, erarbeitet. Die Ergebnisse wurden in einem Leitfaden zur Förderung sozialer Innovationen nachhaltigen Konsums dargestellt, der sich sowohl an sogenannte "Change Agents", die Alternativen zum nicht nachhaltigen Konsum entwickeln und voranbringen, als auch an wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche und politische Akteure richten, die soziale Innovationen auf vielfältige Weise fördern können.
Studies on behalf of the German Environment Agency have shown, that most electrical appliances are being used for a decreasing amount of time than 10 years ago. Products that are replaced before they reached optimal product life-time or usage time (so-called obsolescence), lead to an increasing loss of resources and volume of waste. For this reason the German Environment Agency recognizes the need for action and has developed recommendations in a position paper on the basis of these studies.
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Das Projekt "Nachhaltiger Konsum im Dialog" widmete sich der Frage, mit welchen neuen Methoden die soziale Teilhabe und Beteiligung aller Bevölkerungskreise an nachhaltigem Konsum gefördert werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf jungen Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund sowie mit geringem Einkommen. Im analytischen Projektteil wurde untersucht, wie sich die Beteiligung verschiedener sozialer Gruppen an nachhaltigem Konsum heute gestaltet und welche Formen sozialer Teilhabe dadurch realisiert werden. Dazu wurden verschiedene Methoden herangezogen: Eine Sekundäranalyse empirischer Untersuchungen, eine eigene empirische Untersuchung ("Verbraucher*innen-Panel" in Form von Fokusgruppen und einem Online-Dialog), eine Auswertung von Initiativen zu nachhaltigem Konsum sowie von Bürgerinnen- und Bürger-Dialogen mit Bezug zu nachhaltigem Konsum. Im praktischen Projektteil wurden neue Beteiligungsformate erprobt: In "Kurzzeitexperimenten" konnten Bürgerinnen und Bürger nachhaltige Konsumpraktiken alltagsnah erproben. In "Ideenschmieden" wurden von Bürgern und Bürgerinnen in Kooperation mit institutionellen Akteurinnen und Akteuren kreative Lösungen für Handlungsprobleme nachhaltigen Konsums entwickelt und anschließend mit Fachleuten sowie Stakeholderinnen und Stakeholder in einem "Fach- und Praxisdialog" erörtert. Der Bericht schließt mit drei Instrumentenvorschlägen als "Anregungen an die Politik": ein Förderprogramm für Kurzzeitexperimente, ein Vorschlag zur Integration der "Ideenschmieden"-Methodik in bestehende Bürgerinnen- und Bürger-Dialoge, und ein Vorschlag für ein "Teilhaberadar" als Prüfinstrument für Aspekte sozialer Teilhabe bei Politikvorhaben zu nachhaltigem Konsum.
Die klimapolitischen Anstrengungen in verschiedenen Teilen von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft weisen in die richtige Richtung und stellen wichtige Weichen für einen ambitionierten Klimaschutz in Deutschland. Ein Scheitern ist in der Umsetzung jedoch weiterhin möglich, besonders solange Klimaschutz nicht als gesellschaftliche Transformationsaufgabe verstanden wird. Da eine fortwährende Gestaltung der Transformation unerlässlich ist, wird gefragt welche Fallstricke für einen ambitioniert angegangenen Klimaschutz bestehen und welche Bedingungen das Gelingen ermöglichen. Klimaschutz als Transformationsaufgabe zu verstehen, weitet den Blick für eine vernetzte Problemlösung. Auf diese kennen bisherige klimapolitische Strategien kaum Antworten. Viele implementierte Klimaschutzmaßnahmen und ‑instrumente zeigen Folgewirkungen und lösen neue Aushandlungsprozesse in der Gesellschaft aus. Einige dieser Dynamiken werden explorativ anhand der Dimensionen Zeit, Individuum, Gesellschaft und Wirtschaft, Wechselwirkungen zu anderen Umweltbereichen und Globalisierung diskutiert und auf konkrete Fallstricke bezogen. Lösungsansätze - von ersten Debattenanstößen bis hin zu konkreten Umsetzungsoptionen - existieren bereits in zahlreichen Fällen, wie dieses Papier zeigt.
The European Green Deal, published as one major work stream of the new European Commission at the end of 2019, represents a new and ambitious approach to put environment and sustainability more at the heart of European policy. The announcements there must now be brought to life through various strategies and implementation measures. This study analyses the European Green Deal from the perspective of the German Environment Agency and places it in the context of the global challenge of achieving the United Nations' sustainable development goals. To this end, the individual thematic areas of the European Green Deal and their measures are analysed and we discuss what further measures may be necessary to achieve the self-imposed EU goals, but also the United Nations goals and other long-term goals such as the Paris Climate Agreement. In addition to necessary measures in the fields of human well-being, sustainable economic activity, sustainable food systems, climate and energy, urban development and digitalization, the paper also clearly states that structural adjustments are needed as key levers to achieve the desired goals. New approaches are needed in the governance of sustainability policy, in the economic and financial sector, in civil society involvement, and in science and innovation. The study concludes that the European Green Deal is an important step forward, but that further efforts beyond those described there are still needed in order to achieve a sustainable Europe.