Vortrag: Gesundheit durch Unterhaltung - Ist das möglich?
In: Communications: the European journal of communication research, Band 19, Heft 2-3, S. 291-316
ISSN: 1613-4087
Zusammenfassung
Eingangs der Diskussion wurde Unterhaltung definiert als das, was Betroffenheit herstellt und Interesse weckt, was ans Medium fesselt und ein Wohlgefühl sowohl in der Spannung als auch im Amüsement erzeugt. Da es sich hierbei um sehr individuelle Empfindungen handele, solle im Bereich der Gesundheit eher die Verständlichkeit als das "Unterhaltsame" als Maßstab dienen. Hierzu gehöre vor allem eine verständliche Sprache anstelle von medizinischem Fachchinesisch und die Annahme lediglich rudimentären medizinischen Basiswissens des Konsumenten.
Im Bereich Gesundheit wird in verschiedenartigster Form unterhalten, wobei zwischen Formen, die Gesundheitsinformationen transportieren und aufklären wollen, und Formen, bei denen die Gesundheit lediglich den Rahmen einer Spielhandlung bildet, wie z.B. bei Arztserien oder Arztromanen, differenziert werden muß. Aus Letztgenannten resultiert eher eine Desinformation, die letztlich ihre Ursache in der weitverbreiteten Sprachlosigkeit zwischen Arzt und Patient hat. Fragen der gesundheitlichen Vorsorge eignen sich hervorragend für einen Transport via Fernsehunterhaltung, wobei hier neben der Sprache die Art der Präsentation (z.B. als Quiz) sehr wichtig erscheint, um die ganze Aufmerksamkeit des Zuschauers über einen Zeitraum zu binden. Es wurde positiv angemerkt, daß Publikationen über Gesundheit grundsätzlich dazu anregen, daß die Konsumenten dieser Publikationen in den Dialog mit dem Arzt treten und ein Vertrauensverhältnis begründen/verstärken.