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Anknüpfend an Rigby setzt sich der Verfasser mit der Frage nach dem Charakter des Sowjetsystems auseinander. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen steht die Rolle der Wissenschaft im Sowjetstaat. Der Verfasser arbeitet die einzigartige Position der Wissenschaft im Sowjetstaat heraus, die sich durch die Herausbildung einer unabhängigen Kultur, einen gewissen Grad an Selbständigkeit, eine informelle soziale Organisation und sogar eine eigene, unabhängige Organisation mit politischem Einfluss in Gestalt der Akademie der Wissenschaften auszeichnete. Diese Entwicklungen blieben jedoch auf den Wissenschaftsbereich beschränkt und konnten die Dominanz von Staat und Partei weder organisatorisch noch ideologisch beeinträchtigen. Insofern bleibt das Totalitarismuskonzept in modifizierter Form ein wichtiges Instrument für die Analyse des Sowjetsystems. (BIOst-Wpt)

Gegenstand der Untersuchung ist die Ausweitung des zuvor weitgehend auf die Geisteswissenschaften beschränkten Zhdanovshchina-Prozesses auf die Naturwissenschaften, vor allem die Genetik und die Physik, in der Ära des Spätstalinismus Ende der vierziger Jahre. Der Verfasser stellt zunächst die Zhdanovshchina am Beispiel der Vorbereitungen zu der für 1949 geplanten Physik-Konferenz dar. Vor diesem Hintergrund wird die unterschiedliche Intensität der Zhdanovshchina in Physik und Genetik dargestellt. Während der "bürgerlichen" Genetik ein sowjetisches Alternativmodell nach den Vorstellungen Lysenkos entgegengestellt werden konnte, bot sich eine solche Möglichkeit in der Physik nicht. Zudem fürchtete Stalin negative Auswirkungen auf die Entwicklung der sowjetischen Atombombe. Der Verfasser kommt zu dem Schluß, dass die unterschiedliche Rezeptivität der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen für Manipulation und Kolonisation durch das politische System ein wichtiger Erklärungsfaktor für die unterschiedliche Intensität der Zhdanovshchina in den einzelnen Disziplinen ist. (BIOst-Wpt)

Die Wissenschafts- und Technologiepolitik im postsowjetischen Rußland illustriert die Schwierigkeiten, die sich bei der Lösung von auf die sowjetische Zeit zurückgehenden Problemen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Rußlands stellen. Größe, Ausrichtung, Qualität und Kultur des sowjetischen Forschungs- und Entwicklungssystems erwiesen sich als schwerwiegende Reformbarrieren. Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht der "Entwurf einer Konzeption für die Wissenschafts- und Technologiepolitik der Russischen Föderation" aus dem Jahr 1992. Die grundlegende Annahme dieses Konzepts, Bewahrung und Ausbau des wissenschaftlichen und technologischen Erbes der Sowjetunion könnten als wesentliche Elemente einer radikalen Wirtschaftsreform betrieben werden, erwies sich als falsch. Dies wird vor allem im drastischen Sinken der Ausgaben für den zivilen Wissenschaftsbereich und in der sich schnell verschlechternden Situation der Forschungseinrichtungen deutlich. (BIOst-Wpt)

Impact of Soviet R&D culture, and size, orientation, and uneveness of quality on Russia's efforts to improve and reform it's scientific establishment.

Unter Berücksischtigung der Auswirkungen der aktuellen Reform der sowjetischen Wissenschaftspolitik vermittelt der Autor einen Überblick - schwerpunktmäßig orientiert auf die Akademie der Wissenschaften der UdSSR - über die Wissenschaftsfinanzierung, die Wissenschaftsorganisation (System der Forschungsinstitutionen, Effektivität des R&D-Systems, Integration von Wissenschaft und Produktion) sowie über das wissenschaftliche Personal. (BIOst-Klk)

Analysis to the end of 1987; based on conference paper. Funding, organization, and personnel.