Das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt: Verwalter der KZ-Häftlingsarbeitskräfte und Zentrale des SS-Wirtschaftskonzerns
In: "Deutsche Wirtschaft": Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen für Industrie und Behörden ; Symposion "Wirtschaft und Konzentrationslager", S. 153-169
Das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt entschied darüber, an welche Unternehmen KZ-Häftlinge vermietet und an welcher Arbeitsstelle sie eingesetzt wurden. Himmler hatte das Ziel, eine SS-eigene ökonomische Macht aufzubauen, deren Arbeitskraft aus KZ-Häftlingen rekrutiert werden sollte. Die Errichtung von KZs erfolgte vielfach in der Nähe von Rüstungswerken. Dieses prinzipielle Konkurrenz-Verhältnis zwischen SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt und der Privatwirtschaft wirkte in der Praxis zugunsten der Privatwirtschaft. Der SS-Konzern zerfiel bald wieder in mittlere und kleinere Betriebe, die der privaten Großindustrie zuliefern mußten. Letztlich ist das Eindringen der SS in die wirtschaftliche Sphäre nicht gelungen. Die mangelnde Qualität der technisch-administrativen Führung und die Ineffektivität der Zwangsarbeit, die Bilanzfälschung und Gewinnverschleierung waren Ursachen für die geringen Gewinne der SS-Konzerne. Zwar konnten Werte erzielt werden, die wirtschaftspolitische Mission der SS schlug aber fehl. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)