Wie wir arbeiten, beeinflusst in hohem Maße, wie wir uns selbst als Subjekte verstehen. Das gilt auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten, die meist in Werkstätten oder Inklusionsbetrieben beschäftigt sind. Sarah Karims ethnografische Studie untersucht im Anschluss an die soziologischen Disability Studies sowie an Subjektivierungs- und Praxistheorien, wie Arbeitspraktiken das Handeln und Selbstverständnis der Beschäftigten beeinflussen. Anschaulich wird herausgearbeitet, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten einem ambivalenten Umgang am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Dabei entwickeln sie eigenwillige und kreative Praktiken, um mit den Herausforderungen von Verbesonderung und Inklusion umzugehen
Wie wir arbeiten, beeinflusst in hohem Maße, wie wir uns selbst als Subjekte verstehen. Das gilt auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten, die meist in Werkstätten oder Inklusionsbetrieben beschäftigt sind. Sarah Karims ethnografische Studie untersucht im Anschluss an die soziologischen Disability Studies sowie an Subjektivierungs- und Praxistheorien, wie Arbeitspraktiken das Handeln und Selbstverständnis der Beschäftigten beeinflussen. Anschaulich wird herausgearbeitet, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten einem ambivalenten Umgang am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Dabei entwickeln sie eigenwillige und kreative Praktiken, um mit den Herausforderungen von Verbesonderung und Inklusion umzugehen.
Frontmatter -- Editorial -- Inhalt -- Vorwort -- 1. Einleitung -- 2. (Erwerbs-)Arbeit, Behinderung und Inklusion: ein ambivalentes Verhältnis -- Einleitung -- 2.1 (Erwerbs-)Arbeit als Praxiszusammenhang denken -- 2.2 Werkstätten, die ›totale Institution‹ und inklusives Arbeiten -- 2.3 Behinderte Menschen zwischen Exklusion und Inklusion -- 2.4 Inklusion in Arbeit als Frage sozialer Gerechtigkeit und Anerkennung -- 2.5 Kritische Perspektiven der Disability Studies auf Arbeit und Behinderung -- 2.6 Zusammenfassung -- 3. Praktiken der Subjektivierung theoretisch denken -- Einleitung -- 3.1 Subjektivierung als Anrufung und Positionierung -- 3.2 Praktiken der Differenzierung: Über das »un/doing dis/ability« -- 3.3 Soziale Praxis als öffentlich beobachtbarer ›Ort‹ der Subjektivierung -- 3.4 Körperlichkeit und Materialität von Subjektivierungsprozessen -- 3.5 Implizite und explizite Praktiken der Subjektivierung -- 3.6 Schlussfolgerungen -- 4. Methodologie und methodisches Vorgehen -- 4.1 Die rekonstruktive qualitative Sozialforschung -- 4.2 Der ethnografische Forschungsstil -- 4.3 Ethnografie und Differenz -- 4.4 Fallauswahl und Datenerhebung -- 4.5 Auswertung und Rekonstruktion der Daten -- 4.6 Machtsensible Ethnografie: Reflexion der Feldarbeit -- 4.7 Zusammenfassung -- 5. (Erwerbs-)Arbeit und Subjektivierung: eine empirische Studie -- Einleitung -- 5.1 Rechtlich-institutionelle Strukturen der (Erwerbs-)Arbeit in Werkstätten und Inklusionsbetrieben -- 5.2 Räumliche Arbeitsumgebung und Arbeitsplätze -- 5.3 Arbeitspraktiken -- 5.4 Interaktionen im Arbeitsalltag -- 5.5 Behinderung und Differenz im Arbeitsalltag -- 5.6 Explizite Selbstpositionierungen -- 5.7 Über subversive und widerständige Praktiken: Unterlaufen von Kategorisierungen und Kritik des Leistungsdenkens -- 6. Ambivalente Subjektivierungen im Spannungsfeld von Inklusion und Verbesonderung -- 7. Fazit und Ausblick -- Literatur
Wie wir arbeiten, beeinflusst in hohem Maße, wie wir uns selbst als Subjekte verstehen. Das gilt auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten, die meist in Werkstätten oder Inklusionsbetrieben beschäftigt sind. Sarah Karims ethnografische Studie untersucht im Anschluss an die soziologischen Disability Studies sowie an Subjektivierungs- und Praxistheorien, wie Arbeitspraktiken das Handeln und Selbstverständnis der Beschäftigten beeinflussen. Anschaulich wird herausgearbeitet, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten einem ambivalenten Umgang am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Dabei entwickeln sie eigenwillige und kreative Praktiken, um mit den Herausforderungen von Verbesonderung und Inklusion umzugehen.
Intro -- Inhaltsverzeichnis -- Herausgeber- und Autorenverzeichnis -- Was sind Disability Studies? Profil, Stand und Vokabular eines neuen Forschungsfeldes -- Zusammenfassung -- 1 Einleitung -- 2 Das Profil der internationalen Disability Studies -- 3 Der Forschungsstand in den deutschsprachigen Disability Studies -- 4 Das Vokabular der Disability Studies -- 5 Ausblick -- Literatur -- Grundlagen der Disability Studies -- Internationale Disability Studies -- Zusammenfassung -- 1 Einleitung -- 2 Etablierung der anglo-amerikanischen Disability Studies (Ende 1970er/1980er Jahre) -- 3 Ausdifferenzierungen und inhaltliche Auseinandersetzungen in den Disability Studies (1990er Jahre/Mitte 2000er Jahre) -- 4 Pluralisierung und Diversifizierung der Disability Studies (Ende 2000er Jahre/2010er Jahre) -- 5 Fazit -- Literatur -- 'Behinderung' - eine bewegte Geschichte -- Zusammenfassung -- 1 Einleitung -- 2 Genealogie des Begriffs 'Behinderung' -- 2.1 'Behinderung' als individuelles Defizit und wohlfahrtsstaatliches Problem -- 2.2 'Behinderung' im Kontext des Ersten Weltkriegs -- 2.3 'Behinderung' zwischen sonderanthropologischer Theoriebildung und emanzipatorischer Selbstdeutung -- 2.4 'Behinderung' als eugenische und leistungsbezogene Konstruktion -- 3 Frühe Schriften der ersten Behindertenbewegung - Prototypen der Disability Studies -- 3.1 Otto Perl - Leben, Werk, Wirkung -- 3.2 Irma Dresdner - Leben, Werk, Wirkung -- 3.3 Rudolf Kraemer - Leben, Werk, Wirkung -- 3.4 Wladislaus Zeitlin - Leben, Werk, Wirkung -- 4 'Bewegte' Geschichte: Forschungsstand und Perspektiven -- 5 Fazit -- Literatur -- Entstehung und Varianten der deutschsprachigen Disability Studies -- Zusammenfassung -- 1 Einleitung -- 2 Behindertenbewegung und Entwicklung der Disability Studies in Deutschland -- 2.1 Behindertenbewegung in (West-)Deutschland.
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Die Disability Studies sind ein international etabliertes, anspruchsvolles und innovatives Forschungsfeld, in dem es darum geht, das Phänomen "(Nicht-)Behinderung" als historische, soziale, politische und kulturelle Konstruktion zu fassen, es somit aus der medizinisch-pädagogischen Umklammerung zu lösen und unter einer genuin sozial- und kulturwissenschaftlichen Perspektive zu untersuchen. Ähnlich den Gender Studies oder Queer Studies handelt es sich bei den Disability Studies um einen Ansatz, der eine emanzipatorische Zielrichtung verfolgt. Das Handbuch führt in den internationalen Diskurs ein und bietet einen fundierten Überblick über die Entwicklung, Grundlagen und Debatten der deutschsprachigen Disability Studies. Die Aufsätze behandeln zentrale theoretische, methodische und empirische Fragen aus unterschiedlichen Disziplinen sowie intersektionale und querliegende Perspektiven der Studien zu "dis/ability". Das Handbuch eignet sich insbesondere als Nachschlagewerk für Forschung und Lehre.
Bei der Bearbeitung des sozialen Problems Behinderung hat die Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung einen hohen Stellenwert. Entsprechend sind Dispositive der Erwerbsarbeit und Behinderung eng miteinander verkoppelt. Vor allem die staatliche Arbeitsverwaltung stellt ein strukturell machtvolles Dispositivelement dar. Auf dieser Folie untersucht der Beitrag, welche Erfahrungen behinderte Menschen mit der Bundesagentur für Arbeit machen. Im Ergebnis zeigt die Analyse qualitativ-empirischer Interviews, dass die Bundesagentur als komplexer Akteur individuelle Zugänge zum Arbeitsmarkt ermöglicht oder blockiert. Auf die disponierende Praxis der Behörde reagieren die interviewten Personen ihrerseits sowohl mitwirkend als auch widerständig. Mehrheitlich präsentieren sie sich als selbsttätige Subjekte, die an (Erwerbs-)Arbeit teilnehmen wollen.
Spätestens seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 stehen die Werkstätten für behinderte Menschen vermehrt in der Kritik. Fragen nach der zukünftigen Ausgestaltung der Einrichtung, ihrer Reformfähigkeit oder den Möglichkeiten ihrer Schließung beschäftigen sowohl den politischen als auch den (heil-)pädagogischen Diskurs. Soziologisch kann die Werkstatt für behinderte Menschen als Einrichtung verstanden werden, die Behinderung in der Erwerbsarbeitsgesellschaft reguliert und die Erwerbsarbeitsnorm stabilisiert. Der Beitrag rekonstruiert drei unterschiedliche Kritikstränge: eine menschenrechtsbasierte Kritik, eine institutionelle Rechtfertigung und eine heilpädagogisch-anthropologische Exklusionskritik. Die drei Kritiken setzen sich implizit mit der Frage nach der (De-)Kommodifizierung behinderter Menschen auseinander; zugleich blenden sie ein mögliches Recht auf Nicht-Arbeit aus.
Der Beitrag benutzt eine dispositivanalytische Forschungsperspektive auf biographische Erzählungen von Menschen mit Behinderungen und fragt am Beispiel von (Erwerbs-)Arbeit, wie sich das Dispositiv der Behinderung in individuellen Erwerbsbiographien manifestiert und welche Dispositivelemente dabei zum Vorschein kommen. Anhand von Interviewdaten zeigen sich Verflechtungen des Behinderungsdispositivs mit weiteren Dispositiven, etwa der Bildung oder der Erwerbsarbeit. Auch werden handlungsfähige, wirkmächtige Dispositivelemente freigelegt, die als relevante Andere die Erwerbsbiographien behinderter Personen und deren Teilhabe an (Erwerbs-)Arbeit mitgestalten. Herausgearbeitet wird zudem, wie die interviewten Frauen und Männer mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen mit den Erwartungen von Fachkräften und der Arbeitsagentur umgehen.