Sozialpsychologie des Rechtsextremismus
In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1375
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In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1375
In: Psychosozial 118.2009 = Jg. 32, H. 4
In: Psyche und Gesellschaft
Die Analyse politischer Reden zeigt, wie Bush sich als Feldherr und Prediger inszeniert und seine Zuhörer durch die autoritäre Vereinnahmung irrationaler Affekte für den "Kampf der Kulturen" und für den Krieg gegen "das Böse" gewinnt.Hans-Dieter König untersucht exemplarisch ausgewählte Reden von George W. Bush in ihrer Wirkung auf die Zuhörer. Die Analyse zeigt, dass sich der Präsident immer wieder auf die irrationalen Affekte bezieht, die durch die Attentate des 11. Septembers ausgelöst wurden. In seinen Reden appelliert er an Vorurteile und provoziert aggressive Impulse. Mithilfe charismatischer Inszenierungen als Feldherr und Prediger ruft er zum "Kampf der Kulturen" und zum apokalyptischen Krieg gegen "das Böse" auf. Bush gewinnt so das Publikum für den Krieg gegen den Terrorismus. Die psychoanalytische Studie zeigt, dass die in Guantanamo Bay und in Abu Ghureib praktizierten Foltermethoden symptomatisch für die Weltanschauung eines Präsidenten sind, dessen Autoritarismus in der perversen Lust gipfelt, die Welt durch Zerstörung neu schaffen zu wollen.
In: Forschung Psychosozial
In: Psychosozial 61.1995 = 18. Jahrgang, Heft 3
In: [Fischer-Taschenbücher] 7334
In: Fischer-Wissenschaft
In: Psychoanalytische Studien zur Kultur
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 24, Heft 3
ISSN: 1438-5627
TRUMP's speech of January 2021, by which he moved his supporters to storm the Capitol, caused wide-spread concern. However, the psychological mechanisms that enabled him to mobilize the audience in the service of his agenda are not sufficiently understood. Employing depth hermeneutics, a psychoanalytic method based on examining the effects of the speech on a group of researchers, I reconstruct TRUMP's address to reveal tensions between its manifest and latent meanings and account for its effects. I argue that his systematic use of falsehoods results in a reversal of the everyday relationship between manifest and latent meaning: In everyday life, socially acceptable wishes and fantasies are given voice and reprehensible ones are relegated to a latent level. TRUMP, conversely, relies on falsehoods to fire up his supporters by evoking socially objectionable concepts of life and to make fact- and reason-based objections to his claims unconscious. The fears and aggression fueled by the dramatization of the current political situation affect particularly, though not exclusively, those listeners who, due to traumas experienced in childhood, are susceptible to TRUMP's coping strategy of authoritarian conformity.
In: Freie Assoziation: Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie, Band 23, Heft 1, S. 47-66
ISSN: 1434-7849, 2699-1519
Die in den Medien im vergangenen Jahr erhitzt erörterte Frage, ob es sinnvoll sei, mit Rechtspopulisten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu reden, untersucht Hans-Dieter König exemplarisch im Zuge einer tiefenhermeneutischen Rekonstruktion des von Tina Hassel mit Gauland im September 2019 geführten Sommerinterviews der ARD.
In: Freie Assoziation: Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie, Band 22, Heft 1, S. 84-95
ISSN: 1434-7849, 2699-1519
In: Politische Psychologie heute?: Themen, Theorien und Perspektiven der psychoanalytischen Sozialforschung, S. 295-320
Der Einzug von George W. Bush ins Weiße Haus bedeutete auch für den Umweltschutz in den Vereinigten Staaten eine Niederlage, denn Bush vertrat in der Öffentlichkeit die Überzeugung, dass es keine Beweise für einen durch Menschen gemachten Klimawandel gebe. Der Beitrag stellt sich aus der Perspektive der Politischen Psychologie die Frage, wie Bush die Mehrheit seiner Landsleute für die irrationale Vorstellung einnehmen konnte, dass es kein Umweltproblem gibt, obwohl die verheerenden Folgen des Klimawandels seit Jahrzehnten in der Öffentlichkeit erörtert werden. Zunächst skizziert der Beitrag die methodologischen Voraussetzungen des Forschungsprojekts und wirft dabei einen Blick auf den Forschungsgegenstand, die Methode der Tiefenhermeneutik und das Beispiel der Witze von George W. Bush. Des Weiteren wendet sich der Beitrag Bushs Selbstinszenierung als Cowboy im Kampf gegen den Umweltschutz zu sowie der von Bush eingesetzten Orwell'schen Sprache im Kampf gegen die Umwelt. Es erfolgt eine szenische Rekonstruktion einer Fernsehrede von Bush zum 11. September, in der gezeigt wird, dass der Krieg gegen den Terrorismus für Bush an die Stelle des Kampfes gegen die Klimakatastrophe getreten ist. Die theoretische Deutung der szenischen Fallrekonstruktion beschreibt die Präsidentenrede als Beispiel für eine autoritäre Interaktions- und Sozialisationspraxis und sieht dessen Besonderheit in einem postmodernen Autoritarismus. (ICB2)
In: Zeitschrift für Qualitative Forschung, Band 9, Heft 1-2, S. 141-163
'Hans-Dieter König analysiert mit Hilfe der von Alfred Lorenzer entwickelten Methode der tiefenhermeneutischen Kulturforschung Ausschnitte aus einer Rede von George W. Bush zum fünften Jahrestag des 11. September. Die psychoanalytische Rekonstruktion zeigt exemplarisch, wie Bushs charismatische Selbstinszenierungen als Prediger eine doppelbödige Wirkung entfalteten: Der manifeste Sinn der Rede lautete, dass ein apokalyptischer Krieg gegen 'das Böse' zu führen sei, das sich in den Terroranschlägen des 11. September offenbart habe. Der latente Sinn bestand hingegen darin, alle Gefühle der Anteilnahme und der Trauer um die Opfer unbewusst zu machen, die zu Märtyrern stilisiert wurden, auf die Amerika stolz sein könnte. Der Beitrag steht in der Tradition von Freuds sozialpsychologischen Schriften und der von Adorno begründeten Autoritarismusforschung. Der Autor gelangt in Anschluss an Lyotard zu dem Schluss, dass Bush durch eine bunte Vielfalt heterogener Inszenierungen auf einen 'postmodernen Autoritarismus' gesetzt hat, der seinen Zuhörern signalisierte, dass 'anything goes'.' (Autorenreferat)
In: Politisches Lernen, Heft 2, S. 49-66
ISSN: 0937-2946
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 2, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Mit der von LORENZER begründeten Tiefenhermeneutik wird eine methodologisch und methodisch reflektierte Methode psychoanalytischer Forschung vorstellt, die im Rahmen der kritischen Sozialforschung der Frankfurter Schule entwickelt wurde. Die neue Art und Weise, wie ein Neonazi einen Besuch der Gedenkstätte Auschwitz dazu benutzt, um einen neuen Antisemitismus zu erzeugen, soll durch eine szenische Interpretation seiner medialen Auftritte als gut gelaunter Tourist, als zorniger Rechtsextremist, als sachlicher Experte und als trotziger Jugendlicher untersucht werden: Es wird zu zeigen sein, wie sich die Bedeutung dieser Rollenspiele in der Spannung zwischen einem manifesten und einem latenten Sinn entfaltet. Die Ergebnisse dieses Interpretationsprozesses bilden die Grundlage für die theoretische Klärung der Frage, welcher Sozialisationsmuster dieser "Yuppie-Nazi" sich bedient, um vor allem Jugendliche zu faszinieren. Schließlich soll analysiert werden, wie der Regisseur durch eine postmoderne Inszenierung Auschwitz als Testgelände zur Verfügung stellt, auf dem der Neonazi einen "fröhlichen Tanz auf dem Vulkan" aufführen kann.
In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Band 2, Heft 2, S. 289-317
"Die psychoanalytische Fallrekonstruktion aus einem Frankfurter Forschungsprojekt zur Schul- und Unterrichtsforschung zeigt exemplarisch, wie sich mit Hilfe der Tiefenhermeneutik hinter den manifesten Intentionen der Akteure verborgene latente Sinnzusammenhänge aufdecken lassen: Obwohl eine Lehrerin in einer Schulstunde über die kollektive Abwehr der Shoa durch die Deutschen im Jahre 1945 aufklären will, verkehrt sich ihre Absicht ins Gegenteil. Die Folge ist, dass sich in diesem politischen Unterricht die kollektive Abwehr der Shoa wie unter dem Druck eines Wiederholungszwangs auf neue Weise reproduziert. Ein emotionales Sich-Einlassen auf das Thema wird nämlich dadurch verhindert, dass es zerredet wird. Das bruchstückhafte narrative Interview zeigt, dass sich die intellektualisierende Abwehr der Lehrerin auf unbewältigte Probleme der eigenen Biographie zurückführen lässt, aufgrund derer sie trotz ihres 68er Selbstverständnisses einem deutschen Nationalismus gegenüber ambivalent gegenübersteht. Die Fallrekonstruktion offenbart, wie nicht zuletzt Professionalisierungsdefiztite in der Lehrerausbildung dazu führen, dass die unbewältigte Erfahrung des Holocaust unbewusst an nachfolgende Generationen weitergegeben werden, obwohl die Lehrkräfte sich darum bemühen, über Auschwitz aufzuklären." (Autorenreferat)
In: Zeitschrift für kritische Theorie ; ZkT, Band 6, Heft 10, S. 9-28
ISSN: 2702-7864