Ein wesentliches Ziel dieses Vorhabens war die Ableitung von ambitioniert-realistischen Minderungszielen der Treibhausgasemissionen für den Verkehrsbereich, unter Beachtung des sektorübergreifenden Minderungszieles von 80-95 % in 2050 gegenüber 1990. Zur Bewertung der Umsetzbarkeit der Ziele aus der Perspektive des Verkehrs wurde dabei ein Klimaschutzszenario für den Verkehr entwickelt. Ein Schwerpunkt war die Betrachtung des Güterverkehrs. Dabei wurden die Auswirkungen von Vermeidungs-, Verminderungs- und Verbesserungsmaßnahmen (Verkehrswende) und dem Einsatz erneuerbarer Energieträger (Energiewende) auf die Treibhausgasemissionen und den Bedarf an erneuerbaren Energien diskutiert. Die Energiewende im Güterverkehr wurde mit den Technikoptionen "aus erneuerbaren Strom hergestellten Power-to-Liquid" und "Oberleitungshybrid-Lkw" betrachtet. Soll in Deutschland sektorübergreifend eine Treibhausgasminderung von 95 % erreicht werden, muss der Verkehr nahezu treibhausgasneutral sein. Von dieser Prämisse ausgehend ist das Klimaschutzszenario entwickelt worden. Kernelement eines treibhausgasneutralen Verkehrs ist dabei eine konsequente Energiewende im Verkehr, die den Einsatz von aus erneuerbaren Strom hergestellten Kraftstoffen einschließt. Die Umstellung des Verkehrs auf erneuerbare Energieträger wird einfacher und günstiger, wenn gleichzeitig mittels einer Verkehrswende der Endenergieverbrauch des Verkehrs deutlich sinkt. Die Ergebnisse zeigen dabei, dass mittels ambitionierter Maßnahmen der Verkehrswende, inklusive dem konsequenten Einsatz von Elektromobilität, eine Minderung des Endenergieverbrauchs (ohne Einbezug internationaler Verkehre) zwischen 50 und 60 % möglich ist. Im Straßengüterverkehr kann eine Minderung um 25 % erreicht werden. Zusammen mit der Energiewende im Verkehr wird diese Endenergiebedarfsminderung - und damit die Verkehrswende - als Ziel für den Verkehrsbereich zur effizienten Erreichung der sektorübergreifenden Klimaschutzziele vorgeschlagen.