Akute Schwellung im Halsbereich nach iodhaltigem Kontrastmittel – der oft unerkannte Iodmumps anhand von drei Fallbeispielen
In: Aktuelle Dermatologie: Organ der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Lichtforschung, Band 49, Heft 1/02, S. 52-57
ISSN: 1438-938X
ZusammenfassungEs werden drei Patientinnen vorgestellt, die zur Abklärung einer akuten Halsschwellung nach einer Untersuchung mit iodierten Kontrastmitteln zugewiesen wurden. Bei allen drei war ein akutes Angioödem vermutet worden, das allerdings nicht ausreichend auf Antihistaminika und Kortikosteroide ansprach. Es wurde schließlich ein sog. "Iodmumps" oder Iod-assoziierte Sialoadenopathie diagnostiziert. Sonografisch und histologisch finden sich lediglich ein Ödem der Speicheldrüsen, hingegen keine Hinweise für eine ausgeprägte entzündliche Reaktion. Diese Komplikation ist nicht so selten und wird von Iod selbst ausgelöst, wie mit einer Provokation mit Iod-Kaliumiodid (Lugol'scher Lösung) nachgewiesen werden konnte. Die pathophysiologisch ungeklärte Iod-assoziierte Sialoadenopathie wird somit als idiosynkratische Reaktion klassifiziert.