Im vorliegenden Beitrag wird die Analyse des sozialen Prozesses der Produktion von Raum in eine prozessuale Methodologie übersetzt, die dessen politische Aspekte zu fassen vermag. Hierfür ist es wichtig, sowohl Akteur*innen als auch verschiedene sozialräumliche Logiken zu berücksichtigen. Eine der wichtigsten Transformationen seit den 1970er Jahren – dem historischen Zeitraum, der in der Analyse der Refiguration von Räumen untersucht wird – ist die der Re-Skalierung. Das bedeutet, dass sich das Verhältnis zwischen gesellschaftlich bedeutsamen geografischen Arenen (global/weltweit, national, regional, metropolitan, städtisch, lokal, körperlich) und damit die (hierarchische) Ordnung der räumlichen Maßstabsebenen insgesamt verändert hat. Um den diachronen Prozess der Refiguration zu untersuchen, wurde ein Multi-Akteur*innen- und Multi-Skalen-Ansatz entwickelt. Ausgangspunkt sind die gesellschaftstheoretischen Dimensionen von Skalen. Hierfür kläre ich zunächst, was für eine soziologische Analyse von der (zumeist geografischen) Skalendebatte gelernt werden kann und umgekehrt, wie ein soziologischer Beitrag zu dieser Debatte aussehen könnte. Empirisch basiert dieser Beitrag auf meiner Forschung zu Non-Profit- und Nichtregierungsorganisationen in der Wohnungs- und Asylpolitik. Methodologisch werden hier zwei unterschiedliche gesellschaftstheoretische Ansätze miteinander diskutiert: der der figurativen Soziologie von Norbert ELIAS und der der Raumtheorie von Henri LEFEBVRE. ; In this article, I translate the analysis of the production of space as a social process into a processual methodology sensitive to its political aspects. This requires taking actors as well as the different socio-spatial logics into account. One of the main transformations since the 1970s—the historical period under scrutiny in the analysis of the refiguration of spaces—is that of re-scaling. This means that the relationship between socially meaningful geographic arenas (global/worldwide, national, regional, metropolitan, urban, local, bodily), ...
In this article, I translate the analysis of the production of space as a social process into a processual methodology sensitive to its political aspects. This requires taking actors as well as the different socio-spatial logics into account. One of the main transformations since the 1970s - the historical period under scrutiny in the analysis of the refiguration of spaces - is that of re-scaling. This means that the relationship between socially meaningful geographic arenas (global/worldwide, national, regional, metropolitan, urban, local, bodily), and thus the (hierarchical) order of spatial scales as a whole, has been changing. In order to investigate the diachronic process of refiguration, I have therefore developed a multi-actor and multi-scalar approach. My methodological contribution starts from the inquiry into the socio-theoretical dimension of scale. I do so by asking what sociological analysis can learn from the (mostly geographical) scale debate, and, conversely, what a sociological contribution to this debate might look like. The empirical context from which this intervention stems is research on non-profit and non-governmental organizations in housing and asylum politics. Methodologically, two distinct approaches of social theory are discussed here respectively: that of Norbert ELIAS's figurational sociology, and that of Henri LEFEBVRE's theory of space.
For some time now, »megacities« have been receiving focused attention from the media and academics. However it is unclear which qualitative specifics really go along with size. Johanna Hoerning critically ties this question in with classical sociological analyses and current debates alike. Her comparative investigation is based on a spatio-theoretical understanding of cities, which introduces the concept of fragmentation as an heuristic concept for urban analysis, but also connects these with structures and practices of the everyday experience of cities. In directing the empirical focus onto Brazil, it also expands the Euro-American framework of the academic production of knowledge. Johanna Hoerning lehrt Soziologie mit dem Schwerpunkt Stadt- und Raumsoziologie an der TU Berlin. Die Soziologin promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und arbeitet seit vielen Jahren zu brasilianischen Städten. Schwerpunkte ihrer Forschung liegen auf Stadt- und Raumtheorie, Postkolonialer Theorie sowie auf dem Thema Wohnen und soziale Bewegungen.
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»Megastädte« stehen seit geraumer Zeit im Fokus medialer und wissenschaftlicher Aufmerksamkeit. Welche qualitativen Besonderheiten mit der Größe wirklich einhergehen, ist jedoch unklar. In Auseinandersetzung mit dieser Frage knüpft Johanna Hoerning an klassische soziologische Analysen ebenso wie an aktuelle Debatten kritisch an. Die vergleichende Untersuchung fußt auf einem raumtheoretischen Verständnis von Städten, das den Fragmentierungsbegriff als heuristisches Konzept der Stadtanalyse einführt sowie Strukturen und Praktiken der alltäglichen Stadterfahrung miteinander verbindet. Der empirische Fokus auf Brasilien erweitert dabei zugleich den euro-amerikanischen Rahmen wissenschaftlicher Erkenntnisproduktion.
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"Die Replik greift die aktuelle Debatte zwischen zwei differierenden Ansätzen der deutschsprachigen Stadtsoziologie auf, wie sie von Helmuth Berking und Walter Siebel formuliert werden. Dabei wird die These vertreten, dass es sich nicht um widersprüchliche Ansätze handelt, sondern dass vielmehr das Städtische als ihr Gegenstand von einem Widerspruch geprägt ist, der sich als Simultaneität von Homogenisierung und Heterogenisierung begreifen lässt." (Autorenreferat)
Die Beziehung zwischen Stadt, Sterben und Tod ist international in verschiedenen Kontexten untersucht worden. Dabei wurden sowohl alltägliche Aspekte des Sterbens als auch krisenhafte Dimensionen untersucht, die die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Sterben in und von Städten betreffen. Nichtsdestotrotz bleibt die Thematisierung des Todes in der Stadtforschung eine Randerscheinung und ist unserer Wahrnehmung nach gerade im deutschsprachigen Raum stark begrenzt. Als Startschuss für eine umfassendere Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Stadt, Sterben und Tod leiten wir hier die Debatte zur "Thanatostadtforschung" ein und verstehen diese auch als Einladung für zukünftige Beiträge.
Das Verhältnis von Stadt und Sterben ist ebenso alltäglich wie außeralltäglich. Betrachtet man die Stadtforschung, so könnte man allerdings zu dem Schluss gelangen, dass es sowohl in seiner Alltäglichkeit als auch in seiner Außeralltäglichkeit ein unsichtbares Phänomen ist, priorisiert die Forschung doch in aller Regel die Vitalität städtischen Lebens. Die Beiträge in unserer Debatte geben uns wertvolle Hinweise darauf, weshalb das Sterben heute räumlich, akademisch und gesellschaftlich derart marginalisiert ist, und verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenden gesellschaftlichen Auseinandersetzung damit, wie der Tod in der Gesellschaft verhandelt und gestaltet wird. Diese Replik fasst zusammen, welche Fragen sich im Verhältnis von städtischem Leben und Sterben stellen, und lädt zu weiteren Beiträgen zu diesen Desiderata ein.
Vor 50 Jahren – im Jahr 1968 – kulminierten weltweit zahlreiche politische Bewegungen in eine Hochphase des Protests gegen den Vietnamkrieg, gegen die Ausbeutung am Arbeitsplatz, gegen die Diskriminierung von Frauen und die von Trans*, Lesben und Schwulen sowie gegen rassistische Gesellschaftsstrukturen, aber auch gegen autoritäre Erziehungs- und Lehrformen und ganz allgemein gegen den normierenden Staat. In unserer Debatte nehmen wir das Jubiläum zum Anlass, um uns mit der historischen Kritik der Stadt der 1968er-Generation und ihrer aktuellen Relevanz auseinanderzusetzen.
Considering Space demonstrates what has changed in the perception of space within the social sciences and how useful – indeed indispensable – this category is today.
While the seemingly deterritorializing effects of digitalization might suggest that space is a secondary consideration, this book proves such a presumption wrong, with territories, borders, distances, proximity, geographical ecologies, land use, physical infrastructures – as well as concepts of space – all being shown still to matter, perhaps more than ever before.
Seeking to show how society can and should be perceived as spatial, it will appeal to scholars of sociology, geography, architecture and urban studies.
The Open Access version of this book, available at www.taylorfrancis.com, has been made available under a Creative Commons Attribution-Non Commercial-No Derivatives 4.0 license. Funded by the DeutscheForschungsgemeinschaft (DFG, German Research Foundation) – Projektnummer 290045248 – SFB 1265.