Kurzstudie zur Modellierung der THG-Bilanz der lebenden Bäume im Mit-Maßnahmen-Szenario (MMS) des Projektionsberichts
In: Treibhausgas-Projektionen für Deutschland
In: Refoplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Die CO2-Einbindung lebender Bäume im Wald wird durch ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren bestimmt: dem Zuwachs der Waldbestände, natürliche Störungen wie Stürme, Trockenheit und Käferkalamitäten sowie die Intensität der Holzentnahme. Für die Projektionen der nationalen Treibhausgasemissionen im Waldsektor kommt das Matrixmodell des Thünen-Instituts zum Einsatz. Dieser Kurzbericht präsentiert vergleichende Ergebnisse der Waldmodellierung mit dem Modell FABio-Forest des Öko-Instituts und Sensitivitätsanalysen zu natürlichen Störungen. Die Ergebnisse beider Modelle weisen nur geringfügige Abweichungen auf, die vermutlich eher auf unterschiedliche Annahmen zur Waldbewirtschaftung als methodische Differenzen zwischen beiden Modellen zurückzuführen sind. Die Sensitivitätsanalysen mit FABio-Forest zu variierenden Störungsintensitäten zeigen, dass störungsbedingte Unterschiede in der THG-Bilanz lebender Bestände 20-35 Mio. t CO2 betragen können. Dieser modellierte Effekt übertrifft die Abweichungen zwischen den beiden Waldmodellen deutlich. Für künftige Projektionen der nationalen Treibhausgasemissionen empfiehlt es sich daher, die Unsicherheiten bezüglich natürlicher Störungen im Wald explizit auszuweisen.