"Mehr sein als eine Nummer" – Arbeitsmarktdienstleistungen aus der Nutzerperspektive
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 67, Heft 3, S. 236-243
ISSN: 0342-300X
27 Ergebnisse
Sortierung:
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 67, Heft 3, S. 236-243
ISSN: 0342-300X
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 67, Heft 3, S. 236-243
ISSN: 0342-300X
"Was ist dran an den 'modernen Dienstleistungen', für welche die Arbeitsmarktgesetzgebung seit 2002 einen neuen Rahmen schaffen sollte? Wesentliche Merkmale der neuen Dienstleistungsprozesse werden dargestellt und aus der Perspektive der Adressaten bewertet. Grundlage hierfür sind 272 Interviews mit Arbeitslosen und Arbeitsuchenden, die teils unter den Standardbedingungen des 'Kundenzentrums' in neun Arbeitsagenturen betreut wurden, teils an Modellvorhaben mit intensiverem Betreuungsangebot teilnahmen. Welche Maßstäbe sie an die Beratung und Vermittlung anlegen, wird hier erstmals systematisch untersucht. Ergebnis ist: Die Koproduktion ist durch den hohen Standardisierungsgrad belastet, und die Übermacht der aktivierenden Arbeitsverwaltung kann Würde und Autonomie der 'Kunden' gefährden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Forum Erziehungshilfen, Heft 4, S. 201-207
ISSN: 0947-8957
Der Beitrag analysiert die sozialpolitischen und fachlichen Herausforderungen der Jugendhilfe im Hinblick auf Wohnungsnotlagen junger Menschen. Er arbeitet kategorial und empirisch Befunde aus, die einerseits Reaktionsnotwendigkeiten der Jugendhilfe verdeutlichen, aber andererseits auch Praktiken der Jugendhilfe als mit ursächlich kenntlich machen. Der Beitrag bezieht sich insbesondere auf vier Risikokonstellationen: Prävention von Wohnungsverlusten bei Familien und Wohnrisiken junger Volljähriger, Entlassung aus der Jugendhilfe in die Wohnungslosigkeit, verdeckte Wohnungslosigkeit von jungen Erwachsenen und junge Menschen in der Notversorgung.
In: Beratung und Vermittlung im Wohlfahrtsstaat, S. 69-92
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 60, Heft 2, S. 70-77
ISSN: 0342-300X
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 60, Heft 2, S. 70-77
ISSN: 0342-300X
"'Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt' - diesen Anspruch der neuen Arbeitsmarktgesetze soll die Grundsicherung für Arbeitsuchende durch integrierte Beratung, Betreuung und materielle Absicherung erfüllen. Die empirische Arbeitsmarktforschung hat bei der Evaluation der Arbeitsmarktpolitik in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Was aber das besondere Profil der Dienstleistung ausmacht, die im Rahmen von 'Hartz IV' Gestalt annimmt, blieb unklar - denn nach wie vor bilden die Leistungsprozesse für die Forschung eine 'black box'. Dieser Beitrag riskiert einen Blick auf konkrete Interaktionen zwischen Fachkräften und Arbeitsuchenden: In einer Pilotstudie wurde die Bearbeitung von 20 Fällen bei drei Grundsicherungsträgern über sechs Monate hinweg direkt und umfassend beobachtet." (Autorenreferat)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung
ISSN: 0342-300X
World Affairs Online
In: Soziale Arbeit kontrovers 23
Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt, die Diskussion über staatliche Eingriffe und nicht zuletzt die Migrationsbewegung der vergangenen Jahre haben das Thema Wohnungslosigkeit verstärkt auf die sozialpolitische Agenda gebracht. Anhand der Befunde einer bundesweiten Studie und mithilfe des Teilhabe- und Chancenmodells von Amartya Sen analysiert die Autorin die Problemlage und kommt zu dem Ergebnis: Die Instrumente, um Wohnungslosigkeit zu beheben oder gar zu verhindern, sind vorhanden, sie müssten jedoch neu organisiert werden. Jutta Henke plädiert für eine Fokusverschiebung weg von der Akutversorgung hin zu mehr Prävention und nachhaltiger Wohnungssicherung.
Die Ursachen dafür, dass viele wohnungslose Menschen ihre existenzbedrohliche Lebenslage nicht ohne Unterstützung überwinden können, sind vielfältig. Sie alle benötigen Wohnraum, ein Teil von ihnen auch weitergehende persönliche Hilfe. Gute Praxis der (Re-)Integration von Wohnungslosen zeichnet sich deshalb durch die schnellstmögliche Versorgung mit dauerhaftem, mietrechtlich abgesichertem Wohnraum sowie bei Bedarf durch die Bereitstellung von freiwillig in Anspruch zu nehmenden persönlichen Hilfen aus. Insbesondere internationale Studien haben eindrucksvoll belegt, dass der Housing-First-Ansatz mit seiner konzeptionellen Orientierung an Normalität diesen Anforderungen am ehesten entspricht. Wohnungslose Menschen können sowohl dezentral als auch in einem bestimmten Umfang konzentriert mit Wohnraum versorgt werden. In der Regel ziehen Menschen in Wohnungsnotlagen die dezentrale Wohnraumversorgung vor.
Eine Politik des sozialen Ausgleichs im Bund, im Land und in der Kommune braucht ein positives Gegenbild zu Armut und sozialer Ausgrenzung. Teilhabe ist eine solche Leitidee, an der sich auch viele kommunale Dienste und Einrichtungen orientieren. Die konkrete Messung erreichter Teilhabe auf lokaler Ebene bleibt jedoch noch weitgehend die Ausnahme. Diese Expertise gibt deswegen einen Überblick über die theoretischen Grundlagen und Herausforderungen der Teilhabemessung, stellt die gesetzlichen Rahmenbedingungen in fünf sozialpolitischen Themenfeldern vor und erörtert verschiedene Instrumente sowie konkrete Umsetzungsbeispiele. Damit gibt sie lokalen Akteur_innen Anregungen, wie sozialpolitische Ansprüche in Messverfahren für Teilhabewirkungen zur Geltung kommen können.
Aufgrund verschiedener Ursachen wird es für wohnungslose Menschen immer schwieriger, sich am Wohnungsmarkt mit angemessenem Wohnraum zu versorgen. Im Rahmen der vorliegenden Literaturstudie wurden Strategien der Integration in Wohnraum und in sozialräumliche Strukturen ermittelt sowie mithilfe von empirischen Studien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit analysiert. Während jedoch auf ein breites, empirisch belegtes Wissen zu Strategien der Wohnraumversorgung zurückgegriffen werden kann, enthält die nationale und internationale Literatur nur implizit Annahmen über effektive Strategien der sozialräumlichen Integration von Wohnungslosen. Neben dem sich historisch entwickelten Treatment-First-Modell und dem Housing-First-Ansatz werden auch weitere, wissenschaftlich evaluierte Wohnungsversorgungsprogramme vorgestellt und um Strategien der Wohnraumakquise ergänzt. Neben einer möglichst umgehenden Versorgung mit mietrechtlich abgesichertem Normalwohnraum (Housing First) ist auch die Bereitstellung von freiwillig in Anspruch zu nehmenden persönlichen Hilfen zur nachhaltigen Sicherung der Mietverhältnisse erforderlich. Die Wohnraumversorgung kann dabei sowohl dezentral als auch konzentriert erfolgen.
Viele Akteure in Kommunen haben den Anspruch, politischen Teilhabezielen auch praktische Geltung zu verschaffen. Um die Teilhabewirkungen ihrer Einrichtungen und Leistungen zu messen, können Kommunen zum einen vorhandene Datenbestände und Instrumente teilhabeorientiert weiterentwickeln. Vielversprechend ist aber auch der Einsatz neuer spezifischer Instrumente zur Teilhabemessung. Im Bereich der Hilfen für Menschen mit Behinderungen gibt es bereits gut übertragbare Ansätze. Kennzahlen und Wirkungsindikatoren sollten jedoch nicht von außen vorgegeben, sondern von den lokalen Akteuren im Rahmen beteiligungsorientierter Verfahren gemeinsam entwickelt werden.
Mit dem Projekt 'Integrieren, Mut machen, Stärken stärken' (PRIMUS) erprobte das Jobcenter Saarbrücken in den Jahren 2010 und 2011 ein neues Beratungs- und Unterstützungsangebot für erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) im Alter von 25 bis 48 Jahren, die länger im SGB-II-Leistungsbezug waren und Vermittlungshemmnisse aufwiesen, doch nicht für das Fallmanagement in Betracht kamen. Die sechs Arbeitsvermittler/innen des Projektteams betreuten jeweils ca. 40 Bedarfsgemeinschaften. Die Teilnahme am Projekt war freiwillig: Die eLb konnten sich entscheiden, ob sie bei der bislang zuständigen Geschäftsstelle weiter betreut werden oder am Projekt teilnehmen wollten. Das Projekt wurde durch das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) und Zoom - Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V. qualitativ evaluiert. Dazu wurde bei 42 Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer die Fallbearbeitung über etwa ein Jahr mittels Befragungen, nicht-teilnehmenden Beobachtungen und Falldokumentation begleitet und bei weiteren elf Teilnehmenden punktuell beobachtet. Zudem wurden zehn Nichtteilnehmende interviewt. Der Forschungsbericht fasst die Evaluationsergebnisse zusammen. Das Projektteam fand auf Handlungsprobleme der Vermittlungsberatung eigene Antworten, die für den Rechtskreis des SGB II und für die Arbeitsverwaltung unüblich sind. Das Projekt ging von der Annahme aus, dass die Teilnehmer/innen mit intensiver individueller Unterstützung trotz ihrer Vermittlungshemmnisse eine nachhaltige, ungeförderte Beschäftigung erreichen konnten, die ihrer Erwerbsorientierung entsprach. Resignation infolge längerer Arbeitslosigkeit wollte das Projektteam durch eine systemisch orientierte Beratung überwinden, welche den Kund/inn/en Erfolgserlebnisse ermöglichen und ihre nicht genutzten Ressourcen erschließen sollte. Im Wissen um die bestehenden Hemmnisse und belastende Lebenslagen suchten die Fachkräfte gemeinsame Ansatzpunkte für Vermittlung. Die freiwillige Entscheidung für diese Form der Betreuung und die hohe Eigenmotivation der Teilnehmenden erleichterte es ihnen, einen persönlichen Unterstützungsauftrag zu erhalten und Ziele und Lösungswege gemeinsam zu erarbeiten. Das Dienstleistungsprofil des Projekts beruhte auf zusätzlicher Betreuungszeit und fachlicher Gestaltungsfreiheit. Einzelfallarbeit wurde mit Gruppenangeboten kombiniert, Beratungsleistungen wurden entsprechend dem individuellen Bedarf durch praktische Assistenz (z.B. Begleitungen, Kontakte mit Arbeitgebern und Behörden) ergänzt. Bei Familien berücksichtigte die Integrationsstrategie alle erwerbsfähigen Personen der Bedarfsgemeinschaft. Die Fachkräfte betreuten die Teilnehmenden auch über die Arbeitsaufnahme hinaus. Aus Sicht aller Beteiligten verlief das Modell erfolgreich: Ein Viertel aller Betreuten, und fast die Hälfte aller Personen in der qualitativen Evaluationsstichprobe mündeten in Arbeit ein. Die qualitative Evaluation zeigte, wie benachteiligte Arbeitslose mit einer intensiven, vermittlungsorientierten und ganzheitlichen Unterstützung im Jobcenter wirkungsvoll unterstützt werden können. Zielvereinbarungen erreichten ohne Sanktionsmittel eine hohe Verbindlichkeit, und die Zufriedenheit der Kund/inn/enund Mitarbeiter/inn/en mit der Dienstleistung war sehr hoch. ; The pilot programme PRIMUS (Integrate, encourage, strengthen strengths) implemented by the Jobcenter Saarbrücken tested a new counselling and support approach for jobseekers eligible for basic security assistance benefits, aged 25 to 48, who had been long-term recipients and were considered hard to place in the labour market due to a number obstacles while not qualifying for case management. Each of the project's six placement officers was to handle a caseload of 40 household communities. Participation was voluntary, leaving job-seekers the choice to be served at their regular job centre branch as before or to transfer to the programme. A qualitative evaluation of the project was jointly conducted by the Göttingen Institute for Sociological Research (SOFI) and Zoom - Society for prospective Developments e.V. The study involved the close monitoring of casework with 42 project participants, including case documentation, interviews and non-participant observation. Singular observations or interviews were realized with 11 more participants. In addition, 10 non-participants were also interviewed. This report outlines the evaluation results. The way the project team addressed key problems of professional action in placement counselling are both original and uncommon within the legal framework of jobseekers' basic assistance and of the public employment services. The project worked on the assumption that intensive individual support would enable participants to enter into a durable, unsubsidized employment that would meet their job expectations. Against the resignation fostered by longer unemployment the team used a systemic counselling approach, providing occasions for clients to experience success and to draw on hitherto untapped resources. While accounting for limitations and constraining circumstances, the project officers sought points of vantage for joint placement strategies. Case workers could rely on the voluntary entry into the programme and on intrinsically motivated participants to obtain their clients' personal mandate and to pursue shared objectives by way of collaborative strategies. Additional time for client support and professional discretion provided the basis for a specific service profile that combined individual case work with group activities and complemented counselling by forms of practical assistance, (e.g. escorting clients to employers or to government agencies). In the case of families, the placement strategy included all employable household members. Further assistance was offered to clients after they had taken up work. All concerned parties considered the project a success. A quarter of all participants and close to half of the qualitative evaluation sample took up a job. The qualitative evaluation showed how comprehensive, resource-intensive placement-oriented services provided by job centre staff offers effective support to disadvantaged unemployed. While income sanctions were not enforced, clients proved highly committed to joint objectives, and service satisfaction of clients and job satisfaction of staff were equally high.
BASE