Untersuchungen zur Validität der Anomia-Skala von Srole
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 29, Heft 2, S. 335-342
ISSN: 0023-2653
Die Ergebnisse der Konstruktvalidierung einer deutschsprachigen Version der Anomia-Skala von Srole werden mitgeteilt. Ein Individuum wird als anomisch bezeichnet, wenn eine mangelnde Integration in ein soziales System vorliegt, wenn der Einzelne sich nirgendwo hinzugehörig fühlt und sich von niemandem geschätzt weiß. Die Skala wurde an 604 Männern und 840 Frauen im Alter von 50 Jahren, die in Hannover wohnhaft waren, validiert. Die Skala soll als valide gelten, wenn der Anteil der durch die Skala als anomisch klassifizierten Personen in unteren Schichten, in unteren Bildungsstufen, bei Nichtmobilen, bei Unverheirateten und bei Menschen mit geringer sozialer Partizipation höher liegt als bei anderen. Die Ergebnisse der Überprüfung deuten diese Tendenz an, allerdings gibt es Einschränkungen. Die Interpretation der Ergebnisse wird diskutiert. (GB)