Dieses Buch bietet einen empirisch fundierten, umfassenden Einblick in die Lebenswelt der Studierenden unter der Perspektive "Zeit und Studium". Die Realität des Studiums sieht so aus: Immer mehr Studierende müssen einer Erwerbstätigkeit nachgehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, gleichzeitig steigen die Anforderungen an den durchschnittlichen Studieraufwand durch vorgegebene Studieninhalte. Zeit wird zum Problem. Die Autoren untersuchen "Zeit" nicht nur in ihrer Verwendungsdimension, sondern auch in Dimensionen wie Zeitbewusstsein und Zeitorientierung, Zeitdruck und Zeitmanagement und ihrer Bedeutung für die Lebens- und Studiersituation. Hierzu werden eigene Messinstrumente (Skalen) entwickelt, theoretisch begründet und methodisch geprüft. Gliederung: 1. Sozialer Wandel und lineares Zeitbewusstsein (1.1 Handlungsrationalität und Zeitökonomie in der Phase der Industrialisierung. - 1.2 Urbanisierung und die Hektik des Stadtlebens. - 1.3 Bürokratisierung des Alltags. - 1.4 Gesellschaftsform und Zeitbewusstsein. - 1.5 Zeitknappheit, Zeitsouveränität und Durchsetzung abstrakt linearer Zeit). - 2. Empirsche Arbeiten zur Zeit und zum Zeitbewusstsein (2.1 Zeitbewusstsein von Jugendlichen. - 2.2 Zeitbewusstsein der ostdeutschen Bevölkerung. - 2.3 Zeiterleben und Zeitdisposition im Grenzbereich Arbeitslosigkeit. - 2.4 Zeitdisposition von Studierenden. - 2.5 Kommentierung der empirischen Forschung). - 3. Zeit und Studium: Projektkonzeption. - 4. Subjektive und objektive Konstitution von Zeitskalenkonstruktion (4.1 Methodische Vorbemerkung zur Konstruktion von Skalen. - 4.2 Zeitbewusstsein. - 4.3 Zeitmanagement. - 4.4 Zeitmuster nach der protestantischen Ethik. - 4.5 Zeitverwendung). - 5. Erhebungsinstrumente, Auswahl und Datenaufbereitung (5.1 Der Fragebogen. - 5.2 Der Zeitverwendungsbogen. - 5.3 Auswahl der Zielgruppe, Auswahlverfahren. - 5.4 Datenaufbereitung). - 6. Skalenanalysen (6.1 Vorgehen in der klassischen Itemanalyse - Prüfkriterien. - 6.2 Skalenanalyse nach Mokken. - 6.3 Skala des Zeitmusters der protestantischen Ethik. - 6.4 Zeitmanagementskala. - 6.5 Nutzung technischer Geräte und Zeitmanagement. - 6.6 Zeitbewusstseinsskalen. - 6.7 Resümee zur Skalenanalyse). - 7. Zeit und Studium: Projektergebnisse (7.1 Studium und soziale Situation. - 7.2 Zeitliche Belastung: Studium und Erwerbstätigkeit. - 7.3 Zeiterleben: Zeitdruck und Zeitmanagement. - 7.4 Zeitmuster der "Protestantischen Ethik". - 7.5 Zeitbewuss ...
In der historischen Kriminalitätsforschung besteht ein Defizit an aufgearbeiteten und aufbereiteten Daten, die die langfristigen Tendenzen der Kriminalitäts- und Sanktionsentwicklung auf unterschiedlichen regionalen wie gesamtgesellschaftlichen Aggregationsniveaus beschreiben. Mit den hiermit vorgelegten "Kriminalstatistischen Arbeitsmaterialien I" werden die zahlreichen verstreuten statistischen Daten zur Entwicklung der Gesamtkriminalität sowie zu einzelnen Delikten - insbesondere zur Vermögenskriminalität - einerseits und zur Entwicklung der Sanktionen andererseits unter systematischen Gesichtspunkten zusammengestellt und die langfristigen Trends für Deutschland in den Jahren 1882 - 1973 als Zeitreihen dokumentiert.
Die Dokumentation sogenannter "historischer Längsschnitte" soll als Ausgangspunkt für die Deskription und Analyse wesentlicher Entwicklungstrends der Kriminalität und der Sanktionen dienen.
Untergliederung der Studie (Tabellenverzeichnis Downloadsystem HISTAT):
- Diebstahl und Unterschlagung: nach Geschlecht und Altersgruppen, Personen absolut (1882-1936) - Diebstahl und Unterschlagung: nach Berufsgruppen, Branchen, verurteilte Personen absolut (1882-1936) - Strafmündige Bevölkerung, Verurteiltenziffer und verurteilte Personen (1882-1913) - Strafen: verurteilte Personen insgesamt, einfacher oder schwerer Diebstahl (Index 1913=100) - Strafen: verurteilte Personen insgesamt, einfacher oder schwerer Diebstahl, Personen absolut (1882-1936)
Der Datensatz enthält Zeitreihen für das Deutsche Reich zu den Eigentumsdelikten, die nach Geschlecht, Berufgruppe, Branchenzugehörigkeit aufgegliedert sind. - Personen, die wegen einfachen Diebstahls verurteilt worden sind - Personen, die wegen einfachen Diebstahls im Rückfall verurteilt worden sind - Personen, die wegen schweren Diebstahls verurteilt worden sind - Personen, die wegen schweren Diebstahls im Rückfall verurteilt worden sind - Personen, die wegen Unterschlagung verurteilt worden sind - Personen, die wegen einfachen Diebstahls bereits vorbestraft waren - Personen, die wegen schweren Diebstahls bereits vorbestraft waren - Vorbestrafte Personen, die wegen Unterschlagung im Rückfall verurteilt sind - Strafmündige Bevölkerung (ohne Militärpersonen; Altersklasse 12 bis unter 18) - Ziffer auf 100.000 Einwohner der strafmündigen Zivilbevölkerung (Verurteiltenziffer) Index-Reihen (1913 = 100) - Personen, die wegen verschiedener Delikte gegen die Person verurteilt worden sind (Index: 1913 = 100; Verurteiltenziffer auf 1000.000 der strafmündigen Bevölkerung) - Personen, die wegen leichter Körperverletzung verurteilt worden sind (Index: 1913 = 100; Verurteiltenziffer auf 1000.000 der strafmündigen Bevölkerung) - Personen, die auf eine zeitige Zuchthausstrafe erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Personen, gegen die auf Gefängnisstrafen erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr und mehr erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten bis unter 1 Jahr erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Personen, die wegen verschiedener Delikte gegen das Vermögen von einem Gericht verurteilt worden sind (Index: 1913 = 100; Verurteiltenziffer auf 1000.000 der strafmündigen Bevölkerung) - Personen, gegen die auf eine Geldstrafe erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen einfachen Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine zeitige Zuchthausstrafe erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen einfachen Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen einfachen Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr und mehr erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen einfachen Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten bis unter 1 Jahr erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen einfachen Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von weniger als 3 Monaten erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen schwerem Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnis-strafe erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen schwerem Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr und mehr erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen schwerem Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten bis unter 1 Jahr erkannt worden ist (Index: 1913 = 100) - Wegen schwerem Diebstahls verurteilte Personen, gegen die auf eine Gefängnisstrafe von weniger als 3 Monaten erkannt worden ist (Index: 1913 = 100)
Gliederungsmerkmale (einzeln und kombiniert):
a) Geschlecht
b) Altersgruppen unter 15, 18-20, 21-25, 25-30, 30-40, 40-50, 50-60, 60-70, 70 und älter
c) Berufsgruppen - Selbständige und Geschäftsführer - Gehilfen, Arbeiter und Tagelöhner - Arbeiter, Tagelöhner ohne bestehende Erwerbstätigkeit - Erwerbstätige Dienstboten für häusliche Zwecke - Erwerbstätige freier Berufe (öffentlich und Hofdienst) - Angehörige von sogenannten freien Berufen (öffentlich und Hofdienst) - Selbständige ohne Beruf und Berufsangabe - Angehörige ohne Beruf und Berufsangabe
d) Branchen - Land- und Forstwirtschaft - Industrie, Bergbau und Bauwesen - Handel und Verkehr
Der Beitrag befaßt sich mit der Sanktionspraxis der Justiz in Großbritannien, Frankreich und der BRD seit 1960 unter der Annahme, daß in Wohlfahrtsstaaten ein kriminalpolitisches Programm der Rücknahme strafrechtlichen Zwangs und der Begrenzung des staatlichen Gewaltmonopols wirksam ist. Der Autor überprüft zunächst die Grundtendenzen der Strafrechtsreform in den drei untersuchten Ländern. Im darauffolgenden schritt richtet er sein Augenmerk auf die Ebene der Staatsanwaltschaft und der Polizei als wirksame Selektionsinstanzen, die wesentlich die Kriminalpolitik eines Landes bestimmen. Dies gilt auch für die Verfahrens- und Sanktionspraxis der Gerichte. Hier intressiert den Autor vor allem die Entwicklung der Verfahrenseinstellungen und der Geldstrafen im Verhältnis zu den Freiheitsstrafen. Schließlich untersucht der Autor die Entwicklung des Strafvollzugs in den drei Ländern anhand der Daten über die Größe der Gefängnispopulation, Vollzugsdauer und des Anteils vorzeitiger Entlassungen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die Ziele des wohlfahrtsstaatlichen kriminalpolitischen Programms bei mittleren und kleinen Delikten eher realisiert werden als bei schweren Delikten. Bei den Strafrechtsreformen dominiert der Trend zu strafentschärfenden Gesetzen. In allen drei Staaten haben sich Sanktionsalternativen, die nicht den strafenden und freiheitsbeschränkenden Charakter in den Vordergrund rücken, zunehmend ausdifferenziert. (PF)
Der Verfasser gibt zunächst eine Einführung in die makrosoziologische Kriminalitätsforschung am Beispiel der Frage nach dem Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und verschiedenen Kriminalitätsphänomenen. Er plädiert in diesem Zusammenhang für eine Rezeption neuerer Theorien des Arbeitsmarkts durch die Kriminalsoziologie. Als für die Kriminalsoziologie fruchtbarer makrosoziologischer Ansatz wird im folgenden die Konflikttheorie dargestellt. Der Verfasser skizziert einen umfassenden konflikttheoretischen Ansatz, der von einem tiefgreifenden Herrschaftswechsel in modernen Gesellschaften ausgeht. Abschließend diskutiert der Verfasser Perspektiven einer mikrosoziologisch fundierten Makrosoziologie. (ICE)
Soziologische Dimensionen des Rechtsextremismus -- Kollektive Gewalt gegen Fremde Entwickelt sich eine soziale Bewegung von Rechts? -- Interventionen. Evaluationsmaßstäbe und Artefaktbildung Zehn Thesen zur Konstruktion von Rechtsextremismus -- Lebenslage und politische Einstellung Hintergründe rechter Orientierungsmuster -- Stigma und Ächtung Zur soziologischen Interpretation des Rechtsextremismus -- Der Mythos vom Strohfeuer Poptexte belegen eine fast 15jährige Tradition des neuen Rechtsextremismus -- Medien und Gewalt BILD in der Zeit ausländerfeindlicher Gewalttaten -- Nationalstaat und Gewalt Eine Betrachtung aus makrosoziologischer Sicht -- Babylonia — oder: Der Traum vom besten Staat -- Autoren.
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Im vorliegenden Beitrag greifen die Autoren auf die Ergebnisse einer empirischen Studie zurück, in der es u.a. um Macht und Machtbalancen zwischen Akteuren innerhalb einer Figuration "Strafverfahren", um beabsichtige sowie unbeabsichtigte und um individuelle sowie kollektive Handlungsresulate geht. In dieser Untersuchung wurden insgesamt 255 standardisierte Interviews mit Richtern, Staatsanwälten, Strafverteidigern und Beamten der Kriminalpolizei sowie der Finanzbehörden im gesamten Bundesgebiet geführt. Ziel der Studie ist es, die Implementation, d.h. Anwendung von Normen des Wirtschaftsstrafrechts in Strafverfahren zu untersuchen. Diese Untersuchung ist komparativ angelegt, da sowohl Akteure aus Wirtschaftsstrafverfahren als auch aus vergleichbaren allgemeinen Strafverfahren befragt wurden. (pmb)
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 389-390