Tschechien: Die Republikanische Partei der Tschechoslowakei
In: Rechtsextreme Parteien - eine mögliche Heimat für Frauen?, S. 211-250
Die Autorin untersucht die zehnjährige Geschichte der im Jahre 1990 gegründeten Republikanischen Partei der Tschechoslowakei (SPR-RSC), in welcher gleichzeitig wesentliche Aspekte einer Transformationsgesellschaft und ihrer politischen und gesellschaftlichen Probleme zum Tragen kommen. In der Analyse wird deutlich, dass die tschechischen Republikaner eine atypische Partei für eine atypische Zeit darstellten, die im Verlauf der Etablierung der neuen Gesellschaftsform anscheinend zum Untergang verurteilt war; dies um so mehr, als auch andere Parteien rechtsextreme Ideologeme in ihr Programm integrierten. Das Hauptproblem der Republikaner scheint nach Einschätzung der Autorin im Mangel einer politischen Agenda zu liegen, der jedoch mit einem Lernprozess der tschechischen BürgerInnen einher ging, die dem aggressiven politischen Stil und den sehr populistischen Versprechungen der Partei zunehmend ablehnend gegenüber stehen. Die Autorin beschreibt die Gründung der Partei und ihre antikommunistische Legitimierung, die Organisationsstruktur der Partei, ihre Krise und ihren Untergang, das Parteisystem, die Parteipräferenzen sowie die Wahlergebnisse im Zeitraum 1992 bis 1998. Sie analysiert ferner die WählerInnenstruktur der Partei und die politischen Einstellungen ihrer AnhängerInnen vor dem Hintergrund der ökonomischen und sozialen Situation der Frauen in der Tschechischen Republik. Sie nimmt darüber hinaus eine Textanalyse von Publikationen, Reden, Programmen und Konferenzen der Republikaner vor. (ICI2)