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Emissions- und Übertragungsfunktionen für die Modellierung der Auslaugung von Bauprodukten
In: Texte 2018, 28
Die wetterbedingte Auslaugung von Stoffen aus Bauteilen kann zu einer Belastung von Boden, Grundwasser oder Oberflächengewässern führen. Die physikalischen und chemischen Prozesse, die dem Stofftransport an die Materialoberfläche zu Grunde liegen, sind dynamisch und multidimensional. Um die Stoffauswaschung besser zu verstehen und das damit verbundene Umweltrisiko besser einschätzen zu können, wurde das Simulationsmodell COMLEAM (COnstruction Material LEAching Model) eingesetzt. COMLEAM ist eine Software, mit der der Transportpfad vom beregneten Bauteil bis zum Umweltkompartiment berechnet wird. Ein Teil dieses Modells sind Emissionsfunktionen, die die Abhängigkeit der Stoffemission vom Wasserabfluss beschreiben. Die Emissionsfunktionen fassen eine Reihe von Verteilungs- und Transformationsprozessen zusammen, die wiederum stark von einer zufälligen Variation von Einflussfaktoren abhängen. Von den hier angewendeten fünf Funktionen, die an drei Felddatensätzen mit der Substanz Terbutryn in verputzten Fassaden umfassend getestet wurden, ist eine Vorhersage mit der logarithmischen Emissionsfunktion als die derzeit bestmögliche Schätzung zu betrachten. Die logarithmische Emissionsfunktion konnte die verwendeten drei Messdatensätze (Felddaten zur Auswaschung von Terbutryn aus Fassadenputz) mit einem akzeptablen residualen Standardfehler (rse, von 3 % bis 6 % der im jeweiligen Datensatz maximalen kumulativen Emission) beschreiben. Die logarithmische Emissionsfunktion hat den Vorteil, dass sie bei der Extrapolation tendenziell nur zu einer leichten Überschätzung der Emissionen führt. Bei anderen Funktionen muss bei der zeitlichen Extrapolation der Messdaten mit großen Überschätzungen gerechnet werden (diffusionsgetriebene und doppelt loglineare Emissionsfunktion) oder damit, dass die Daten stark unterschätzt werden (Emissionsfunktionen begrenztes Wachstum und Langmuir-Emissionsfunktion). In einer Sensitivitätsanalyse zur Höhe eines Gebäudes bzw. der Fassaden wurde gezeigt, dass neben der Wahl der Emissionsfunktion die Ausrichtung einer Fassade als Eingangsgröße des Modells den größten Einflussfaktor für die Extrapolation von Daten sowie bei der abgeschätzten Gewässerbelastung darstellt. Eine Übertragungsfunktion, mit der die Gewässerbelastung aufgrund der Auswaschung am Gebäude abgeschätzt werden soll, kann daher mit einem Standardgebäude, eventuell unter Berücksichtigung von zwei Gebäudehöhen, und unter Berücksichtigung der Ausrichtung der Bauteile umgesetzt werden.