Die Autoren identifizieren folgende Reflexionsanforderungen und -angebote für eine inklusionsbezogene Professionalisierung von Lehrpersonen: "Auf der Ebene der unterrichtlichen Interaktion (Mikroebene) geht es u.a. darum, Praktiken sowie Strukturen und deren ggf. benachteiligendes bzw. lernbehinderndes Potenzial zu vergegenwärtigen, sich reflexiv-hinterfragend mit naturalisierenden, kulturalisierenden, klassifizierenden Differenzkonstruktionen, insbesondere dem spezifisch schulischen Differenzierungskriterium "Leistung" [.] auseinanderzusetzen. [.] Auf der Ebene der Schule (Mesoebene) richtet sich die Reflexion auf die Wirkungen von Regeln, Prozeduren und Praktiken der Organisation, deren strukturelle Zielkonflikte [.] und funktionellen Widersprüche, die sich, wie etwa der zwischen Förderung und Selektion, auf allen Ebenen (re-)produzieren. [.] Auf der Ebene der Gesellschaft (Makroebene) richtet sich die Reflexion im Kern auf die Frage, ob und ggf. inwiefern Schule als eine gesellschaftlich-pädagogische Organisation definiert wird, innerhalb derer in und durch Bildung Benachteiligungen abgebaut werden können." (DIPF/Orig.)
Die Ausbildung von Lehrpersonen für den naturwissenschaftlichen Unterricht findet derzeit in unterschiedlichen Formen statt. Zwei wesendliche Ausbildungsformen sind die fachspezifische Ausbildung getrennt in den einzelnen Fächern Physik, Biologie bzw. Chemie einerseits und andererseits eine naturwissenschaftliche Ausbildung, die die naturwissenschaftlichen Disziplinen vereint, kombiniert bzw. integriert. Bei Lehramtstudierenden wurde ein Fragebogen eingesetzt, mit dessen Hilfe verschiedene Ausbildungsstrukturen auf unterschiedliche sozialisatorische Wirkungen hin untersucht wurden. Erste Ergebnisse dieser Befragung werden vorgestellt.
Die Umsetzung des Rechts auf Bildung in einem inklusiven Schulsystem ist in Gang gekommen. Sie gleicht allerdings einer schlecht vorbereiteten Expedition. Die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat der Inklusionsthematik zwar Öffentlichkeit verschafft, es fehlten aber grundsätzliche Vorarbeiten in vielerlei Hinsicht. Die Beiträge behandeln Fragen der inklusiven Transformation einer Praxis, die bisher auf Selektion und Systemerhalt orientiert war. Neben Anfragen an den Inklusionsdiskurs werden Forschungen und Perspektiven präsentiert, die sich mit der Entwicklung von Professionalität, insbesondere in multiprofessionellen Kontexten, und von heterogenitätssensiblem Unterricht beschäftigen. In Bezug auf Unterricht wird besonders danach gefragt, wie subjektiv lerndienlich Leistungsbeurteilung, Diagnostik, individuelle Förderung und (Fach-)Didaktik bereits orientiert. Der Veränderung des Schulsystems wird abschließend anhand von Ergebnissen aktueller Forschungsprojekte nachgegangen. Wer Interesse daran hat, wo die Expedition steht, findet im vorliegenden Band Einschätzungen und Rückmeldungen.
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Am Beispiel des Interesses von Schülerinnen und Schülern werden der theoretische Anspruch und die empirische Umsetzung von Arbeiten der − vorrangig quantitativ geprägten − empirischen Bildungsforschung gegenübergestellt sowie ein eigener empirischer Beitrag geleistet. Entlang der theoretisch angenommenen sowie empirisch umgesetzten Ebenen werden Diffusoren − Transferprobleme zwischen Anspruch und Umsetzung − aufgedeckt und konstruktive Möglichkeiten des Umgangs mit diesen dargelegt. In ihrer Reichweite zeigen sich die Diffusoren generell für Arbeiten der quantitativen Sozialforschung relevant.
Am Beispiel des Interesses von Schülerinnen und Schülern werden der theoretische Anspruch und die empirische Umsetzung von Arbeiten der − vorrangig quantitativ geprägten − empirischen Bildungsforschung gegenübergestellt sowie ein eigener empirischer Beitrag geleistet. Entlang der theoretisch angenommenen sowie empirisch umgesetzten Ebenen werden Diffusoren − Transferprobleme zwischen Anspruch und Umsetzung − aufgedeckt und konstruktive Möglichkeiten des Umgangs mit diesen dargelegt. In ihrer Reichweite zeigen sich die Diffusoren generell für Arbeiten der quantitativen Sozialforschung relevant.