Binnenmigration in Deutschland zwischen den alten und den neuen Bundesländern: Ergebnisse einer Befragung zu Erfahrungen im anderen Teil Deutschlands
In: 20 Jahre deutsche Einheit: Facetten einer geteilten Wirklichkeit, S. 228-245
Der vorliegende Beitrag gibt die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung von 402 innerdeutschen Migranten zu ihren Erfahrungen mit der Migration und ihrer psychischen Gesundheit wieder. Zum Vergleich lagen Befunde zur psychischen Gesundheit von altersentsprechenden deutschen Nicht-Migranten vor. Die Migrationserfahrungen waren insgesamt positiv, wobei Ost-West-Migranten ihre private Integration besser einschätzten und häufiger nicht wieder zurückkehren wollten als die West-Ost-Migranten. Die untersuchten männlichen West-Ost-Migranten schilderten sich als weniger belastet als alle anderen Migranten und als westdeutsche Nicht-Migranten. Weibliche West-Ost-Migranten schilderten weniger Depressivität, aber mehr psychische Beschwerden und weniger soziale Unterstützung als Nicht-Migranten. Die Ost-West-Migranten schilderten mehr Depressivität, psychische Beschwerden und weniger soziale Unterstützung als West-Ost-Migranten und ostdeutsche Nicht-Migranten. Die Ergebnisse deuten insgesamt darauf hin, dass die innerdeutsche Migration für diese Gruppen einen Belastungsfaktor darstellt. (ICI2)