Anhand ausgewählter Einzelschicksale lässt Knopp die wechselvolle Phase deutscher Kolonialherrschaft lebendig werden. Ein aufschlussreicher Blick auf ein lange ausgeblendetes Stück deutscher Geschichte. Das große Buch zur 3-teiligen ZDF-Serie (Frühjahr 2010). (Verlagstext)
In: Geschichte für heute: Zeitschrift für historisch-politische Bildung : Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, Band 15, Heft 1, S. 71-72
Rez.: Eigentlich sollten die (stets exakten) Details "Belege für das Wesen der DDR" liefern, doch das wird verfehlt, die DDR ist hier nur so, wie manche sie gern sehen mögen - einzig als einen "schrankenlosen Überwachungsstaat", geprägt von Schießbefehl, Psychoterror, Mängeln, Verbrechen. Es sind die üblichen Schwerpunkte (17. Juni, Mauerbau, Stasi), die üblichen Zeitzeugen mit dem Hang zum Kronzeugen, die übliche Personalisierung von Geschichte nun durch Biografien der drei Mächtigsten (Ulbricht, Honecker, Mielke) und überraschend der "Eisprinzessin" Katharina Witt. Das mag wie meist bei G. Knopp (zuletzt fast genauso G. Knopp, BA 8/03) ein für viele attraktiver Zugang sein - aber eben auch ein sehr reduzierender, nur dem politischen Mainstream verpflichteter. Anregend wiederum Layout und großer Fototeil, aufgelockert von spritzigen Sätzen Prominenter. Es gibt zwar weitaus Besseres zum Thema, aber die Ausstrahlung des gleichnamigen TV-Mehrteilers (Film zum Buch) sowie Methodik und Popularität des Herausgebers sind Garant für stärkere Nachfrage - schon in kleineren Bibliotheken, auch durch Schüler ab 15. (2 S) (Gert Kreusel)
Das mit durchgehend farbiger Illustrierung anschaulich gestaltete Begleitbuch zur gleichnamigen und gleich gegliederten 6-teiligen Sendereihe des ZDF (Oktober/November 2017) bietet eine Fülle von Informationen zur Geschichte und Gegenwart Europas. Rezension: Das Begleitbuch zur gleichnamigen, auch gleich gegliederten 6-teiligen Doku, die das ZDF im Oktober und November 2017 ausstrahlt, besticht mit attraktiver, durchgehend farbiger Gestaltung, mit vielen Abbildungen, anschaulichen Karten, Zeittafeln und farblich abgehobenen Sacherläuterungen. In eingängig lockerem Ton fragt das von 2 historisch versierten Redaktionsleitern des ZDF koordinierte Autorenteam nach den geschichtlichen Ursprüngen Europas, nach Krieg und Frieden, nach Glaubens- und Denktraditionen, die den Kontinent geprägt haben, es geht auf koloniale Eroberungen und den Austausch mit anderen Erdteilen ein, benennt wissenschaftliche, technische und künstlerische Hervorbringungen und fragt schliesslich nach der Zukunft Europas. Wie die auch von diesen Herausgebern gestaltete "Deutschlandsaga", "eine im besten Sinne populärwissenschaftliche Aufbereitung" (2014) und mit ihrer umfassenden historisch-geistesgeschichtlichen Einordnung neben P. Steinz (2016) eine nachdrückliche Werbung für den Europagedanken. Bibliografie und Kreuzregister. (1 S)