Alter als (Grund-)Recht!? : Versuch einer rechtshistorischen Genese
Wir sind zu einer Gesellschaft des langen Lebens geworden. Die Wahrscheinlichkeit ein hohes Alter zu erreichen, ist heute größer als je zuvor. Begleitet wird diese Entwicklung von niedrigen Geburtenzahlen, mit denen westliche Industriestaaten konfrontiert sind. Beide Faktoren zusammen sind für den demographischen Umbruch in der Altersstruktur unserer Gesellschaft verantwortlich. Innerhalb der nächsten Jahre wird die Zahl der über 65-Jährigen in der Bevölkerung stark wachsen und der Anteil der Jüngeren sinken. Der damit verbundene Bedeutungszuwachs älterer Menschen geht mit Herausforderungen einher. Insbesondere wird es notwendig sein, Diskriminierungen wegen des Alters in der Arbeitswelt zu begegnen, damit Menschen jeden Alters am wirtschaftlichen Leben teilhaben können. In diesem Sinne stellt die vorliegende Arbeit einen Beitrag zum Diskriminierungsschutz hinsichtlich des subjektiven Merkmals "Alter" dar. Primäres Ziel ist es, zu untersuchen, welche Rolle dem Alter auf internationaler, regionaler und nationaler Rechtsebene zukommt. Ein Rechtsvergleich zeigt, dass das Alter als Diskriminierungsgrund weder in den europäischen Verfassungen untersagt wird noch in der EMRK, der AEMR oder im Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte eine ausdrückliche Erwähnung findet. Ausgangspunkt für die Entwicklung des Diskriminierungsverbots bildete die Europäische Union. Der im Jahr 1999 in Kraft getretene Vertrag von Amsterdam, verankerte in Art 13 EGV erstmals ein Diskriminierungsverbot aufgrund des Altes. Ausgehend von den europarechtlichen Vorgaben und den Zielbestimmungen der RL 2000/78/EG hat das Differenzierungsmerkmal "Alter" Eingang in die nationale Rechtsordnung gefunden. ; The increasingly longer life expectancy affects our society in many ways. The probability of reaching a high age, is today greater than ever before. This development is accompanied by low birth rates, which affect especially western countries. Both factors together are responsible for the demographic changes in the age structure of our society. Within the next decades, the proportion of people over 65 years will increase significantly and the number of younger people will decline. Several challenges are linked to the increasing number of elderly people in the population. It will be necessary to address age discrimination in the employment, so that people of all ages can participate in the economic life. In this setting, this work represents a contribution to age discrimination protection. The aim of this analysis is to show how age is represented in international, european and national law. A study of comparative law shows: The prohibition of age discrimination is not prohibited in European constitutions, not in the EMRK, the AEMR or in the International Convent on Civil and Political Rights. The non-discrimination rules have their roots in the development of law in the EU. The Treaty of Amsterdam, which entered into force 1999, introduced a new Article 13 into the EC treaty. Since that time the age discrimination is legally protected. Based on this development and by the RL 2000/78/EG the protection against age discrimination has found its way into the national law. ; vorgelegt von Martina Graupp ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2016 ; (VLID)1255996