Entfremdet: zwischen Realitätsverlust und Identitätsfalle
In: zu Klampen Essay
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In: zu Klampen Essay
In: Zeitschrift für Politik: ZfP ; Organ der Hochschule für Politik München, Band 67, Heft 2, S. 185-193
ISSN: 0044-3360
Der Kulturpessimismus tot. Denn im kulturpessimistischen Denken sammelt sich so ziemlich alles, was der moderne, progressive Zeitgenosse verachtet: elitärer Dünkel, antidemokratische Affekte, Liberalismusfeindlichkeit und Kulturkonservatismus. Zudem gelten Kulturpessimisten als schlechtgelaunte Spielverderber. In einer Gesellschaft jedoch, in der der Glaube an die permanente Innovation und die Sinnfindung im Dauerevent zur Leitideologie gehören, ist eine solche Haltung denkbar unpopulär. Der traditionelle Kulturpessimismus des 19. und 20. Jahrhunderts arbeitete fast immer mit einem normativen und essentialistischen Kulturbegriff. Als Anzeichen für kulturelle Niedergang galt ihm die Abweichung vom jeweiligen Ideal. Der vorliegende Essay versucht den Kulturpessimismus zu rehabilitieren, indem er von einem strukturalistischen Kulturbegriff ausgeht. Demnach ist Kultur ein normierendes Symbolsystem. Solche normierenden Symbolsysteme verlieren in heterogenen Gesellschaften jedoch ihre Standardisierungsfunktion. Die Gesellschaft wird heterogen und mündet in einen postkulturellen Zustand. In diesem wird unterschiedslos alles als Kultur umarmt wird, was sich als solche ausgibt. Kulturkritik verkommt zur totalen Affirmation. Lediglich ein umfassender Kulturpessimismus ist noch in der Lage, diese Idiologie von Fortschitt, Innovation, Offenheit und Flexibilität kritisch zu hinterfragen und so das Projekt Aufklärung vor sich selbst zu retten.
In: Liberal: das Magazin für die Freiheit, Heft 2, S. 47
ISSN: 0459-1992
Der politische Kitsch hat Hochkonjunktur – in allen politischen Lagern: Betroffenheitsrhetorik, Mahnwachen, Solidaritätsbekundungen – alles im Namen von Buntheit, Menschlichkeit oder Anständigkeit. Sentimentale Worthülsen, penetrante Gefühligkeit, Verklärung des Gestern und infantile Inszenierungen bestimmen den öffentlichen Diskurs. Die gesellschaftlichen Debatten sind geprägt von aggressiver Rührseligkeit und peinlichen Politritualen. Leerformeln scheinen das bevorzugte Sprachspiel in deutschen Landen. Der Philosoph und Publizist Alexander Grau deckt schonungslos die gesellschaftlichen Ursachen des grassierenden Politkitsches auf und analysiert seine Funktion in den aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Religion ist wieder Thema. Manche sprechen sogar von einer Rückkehr der Religionen. Solche Prognosen sind allerdings problematisch. Das liegt auch daran, dass der Religionsbegriff selbst unscharf geworden ist, da die christliche Vorstellung von Religion ihren Monopolanspruch verloren hat. Um den Begriff der Religion näher zu kommen und in seiner Vielschichtigkeit zu zeigen, werden in dem vorliegenden Band verschiedene Konzepte von Religion vorgestellt: Ausgewiesene und renommierte Fachleute beleuchten das Religionsverständnis in außerchristlichen Religionen, analysieren weltliche Ersatzreligionen in Kunst, Wissenschaft und Politik und untersuchen das Phänomen Religion aus soziologischer und psychologischer Sicht. Mit Beiträgen von Ulrich Barth, Alexander Grau, Constantin Klein, Hans Joas, Jan Rohls, Bernhard Scheid, Arnulf von Scheliha, Christian Schwaabe, Holm Tetens und Michael Wolffsohn.
Dr. Jordan B. Peterson ist einer der einflussreichsten Intellektuellen weltweit und bekannt durch seinen Bestseller "12 Rules for Life". In dieser aufrüttelnden Streitschrift zeigt er, dass das, was sich derzeit vornehmlich als Welt- und Wirtschaftskrise manifestiert, im Kern eine tiefe Sinn- und Wertekrise der bürgerlichen Kultur des Westens ist, und setzt sein Manifest unerschrocken als Bollwerk gegen die vorherrschende Sinnleere, Verzweiflung und Orientierungslosigkeit. Peterson vertritt konservative Positionen und kritisierte z. B. vielfach den Einfluss der Political Correctness auf die Redefreiheit. Mit einer Resonanz von u. a. Norbert Bolz und Birgit Kelle.