Einflüsse der Einkommenslage auf Gesundheit und Gesundheitsverhalten: Ergebnisse des Lebenserwartungssurveys des BiB
In: Materialien zur Bevölkerungswissenschaft 102f
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In: Materialien zur Bevölkerungswissenschaft 102f
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Band 31, Heft 2, S. 55-67
ISSN: 0932-3244
Um die zukünftige Entwicklung der Bevölkerung zu berechnen, haben Demographen eine Reihe grundlegender Verfahren entwickelt, die im vorliegenden Beitrag zusammen mit den Ergebnissen zweier Modellrechnungen bis zum Jahre 2050 vorgestellt werden. Als wichtige Unterscheidungsmerkmale bei den Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung werden z.B. Zeithorizonte, Methoden, Herangehensweise, regionale Tiefe und Gliederung, Strukturmerkmale und ausgewählte Bevölkerungsgruppen beschrieben. Ferner wird gezeigt, welches Gewicht die verschiedenen demographischen Determinanten wie Geburtenentwicklung, Sterblichkeitsentwicklung und Wanderungsgeschehen bei solchen Berechnungen haben. Nach den in den Modellrechnungen bis 2050 ermittelten Jugend- und Altenquotienten wird es in den kommenden Jahren zu einer deutlich steigenden ökonomischen Belastung der erwerbstätigen Bevölkerung kommen. Nach gegenwärtiger Einschätzung wird es dabei zwischen 2035 und 2040 die höchsten "Belastungsquotienten" geben, denn auf je 100 Personen im erwerbstätigen Alter entfallen dann mehr als 30 noch nicht erwerbstätige junge Menschen unter 20 Jahren und über 50 nicht mehr erwerbstätige ältere Menschen ab 65 Jahre. (ICI)
In: Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung 29
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 36, Heft 1, S. 41-75
ISSN: 1869-8999
This article tackles the question of how, on the one hand, the high life expectancy and, on the other, the increasing age of mothers at childbirth will impact the joint lifetime of three and four generations and will develop in future. To this end, indicators are derived from the official data on mortality and fertility for the mean joint lifetimes of three- and four-generation families. Because of the complicated data available, the investigation will be restricted to the female succession of generations, and here to an observation of the first-born child in each case. The indicators act as model calculations, which is why they serve above all to indicate (future) developments in mean joint lifetimes. The indicators are calculated for the average jointly-spent lifetime of three-generation families for the period from 1990 to 2060, and of four-generation families for the period from 2010 to 2060. The result of the calculations for Western Germany show an increase in the jointly-spent lifetime of three generations of up to roughly 35 years in 2000, after which that the figure falls continually to a value of roughly 30 years. A similarly developing trend emerges for four generations, but this is delayed by roughly 30 years towards the future, and reaches the highest value around 2030 to 2040, at roughly seven to ten years. For Eastern Germany, with its even younger age of women at childbirth in both the past and in the present, the maximum jointly-spent life years of three generations at the beginning of the observation period (roughly around 1990) is almost 40 years, after which this indicator falls continuously. The indicator of the average jointly-spent years of four-generation families, by contrast, probably reaches a maximum around 2020, with a value of 12 to 14 years. Also after this, one may anticipate a reduction in the joint lifetimes of four-generation families in Eastern Germany. All in all, the trends of the indicators denote that one may not necessarily conclude from the longer life expectancy that the generations will have a longer joint lifetime, nor that the number of four-generation families will increase. Rather, the three-generation family also appears to remain the decisive generational composition of families in this century.
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 36, Heft 1, S. 3-39
ISSN: 1869-8999
Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich einerseits die hohe Lebenserwartung und andererseits das steigende Gebäralter auf die gemeinsame Lebenszeit von drei bzw. vier Generationen auswirken und zukünftig entwickeln werden. Dazu werden aus amtlichen Daten für Mortalität und Fertilität Indikatoren für die durchschnittliche gemeinsame Lebenszeit von Drei- und Vier-Generationen-Familien abgeleitet. Auf Grund der komplizierten Datenlage muss eine Eingrenzung auf die weibliche Generationenfolge – und hierbei auf die Betrachtung des jeweils erstgeborenen Kindes – vorgenommen werden. Die Indikatoren besitzen den Charakter von Modellrechnungen, deshalb dienen sie vor allem dem Aufzeigen von (zukünftigen) Trends zur Entwicklung der durchschnittlichen gemeinsamen Lebenszeit. Berechnet werden die Indikatoren für die durchschnittlich verbrachte gemeinsame Lebenszeit von Drei-Generationen-Familien für den Zeitraum von 1990 bis 2060 und von Vier-Generationen-Familien für den Zeitraum von 2010 bis 2060. Im Ergebnis zeigen die Berechnungen für Westdeutschland einen Anstieg der gemeinsam verbrachten Lebenszeit bei drei Generationen bis zu etwa 35 Jahren im Jahr 2000, um danach kontinuierlich auf einen Wert von rund 30 Jahren abzusinken. Für vier Generationen ergibt sich ein ähnlicher Trendverlauf, jedoch ist dieser um rund 30 Jahre in Richtung Zukunft verschoben und erreicht in etwa zwischen 2030 und 2040 den höchsten Wert mit rund sieben bis zehn Jahren. Für Ostdeutschland mit seinem in der Vergangenheit und Gegenwart noch jüngeren Gebäralter der Frauen liegt der Höhepunkt der gemeinsam verbrachten Lebensjahre von drei Generationen am Anfang des Beobachtungszeitraumes (etwa um 1990) bei knapp 40 Jahren. Danach fällt dieser Indikator kontinuierlich. Der Indikator für die durchschnittlich gemeinsam verbrachten Jahre von Vier-Generationen-Familien erreicht hingegen mit einem Wert von 12 bis 14 Jahren voraussichtlich um das Jahr 2020 seinen Höhepunkt. Im Anschluss daran ist auch in Ostdeutschland mit einem Rückgang der gemeinsamen Lebenszeit der Vier-Generationen-Familien zu rechnen. Insgesamt weisen die Trends der Indikatoren darauf hin, dass aus der längeren Lebenserwartung nicht unbedingt auf eine längere gemeinsame Lebenszeit der Generationen und auf ein Ansteigen der Vier-Generationen-Familien geschlossen werden kann. Eher scheint die Drei-Generationen-Familie auch in diesem Jahrhundert die entscheidende familiäre Generationen-Konstellation zu bleiben.
In: Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung 36
In: BiB Working Paper, Band 2-2017
Im Zusammenleben der Menschen im privaten Bereich gibt es schon jahrzehntelang eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensformen. Dabei nahm die Ehe immer eine besondere Stellung ein. Mit der Verschiebung von Ehe und Familiengründung in ein immer höheres Lebensalter in den letzten Jahrzehnten und der Enttabuisierung nichtehelicher Lebensformen haben sich deutliche Veränderungen in der distributiven Verteilung zwischen den Lebensformen ergeben. Nach wie vor ist das Leben als Ehepartner/in die am weitesten verbreitete Lebensform erwachsener Personen in Deutschland. Allerdings hat sich innerhalb dieser Lebensform eine erhebliche Verschiebung zugunsten des verheiratet Zusammenlebens ohne Kinder vollzogen, was sowohl mit den geringeren Kinderzahlen als auch mit der veränderten Altersstruktur der Bevölkerung zusammenhängt. So steigt der Anteil verheirateter Personen in der Altersgruppe der ab 70-Jährigen weiter an, während diese Lebensform in allen anderen Altersgruppen seit 1996 an Bedeutung verloren hat. Dem Rückgang verheirateter Personen standen Zuwächse sowohl bei den Lebensgemeinschaften als auch bei den Alleinlebenden gegenüber. Diese Veränderungen vollziehen sich abhängig vom jeweiligen Alter in unterschiedlichem Tempo und auf unterschiedlichem Niveau. Die Zunahme von Lebensgemeinschaften mit gemeinsamem Haushalt betrifft insbesondere den Altersbereich zwischen 30 und 40 Jahren. Bei den Jüngeren und den Älteren (bis 70 Jahre) ist vor allem die steigende Zahl Alleinlebender (Alleinstehend im Einpersonenhaushalt) hervorzuheben. Hierbei handelt es sich, vor allem bei den unter 30-Jährigen, aber nicht notwendigerweise um partnerlose Personen, sondern häufig um Partner einer bilokalen Paarbeziehung. Diese Lebensform kann mit dem haushaltsbezogenen Konzept des Mikrozensus, der die Datenbasis dieser Analysen bildet, allerdings nicht erfasst und nachgewiesen werden.
In: BiB Working Paper, Band 1-2013
Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich wichtige theoretische Erkenntnisse zur Frage der Ehescheidungen, die in der Literatur häufig aus den Ergebnissen von Surveys oder kleineren Studien abgeleitet werden, auch mit den großen Datensätzen der amtlichen Statistik nachweisen lassen. Möglich ist dies insbesondere beim Nachweis von Alterseffekten auf das Scheidungsrisiko. Ehen von Paaren, die deutlich unter dem durchschnittlichen Heiratsalter geheiratet haben, sind besonders scheidungsanfällig. Mit steigendem Alter der Partner und Dauer der Ehe sinkt das Scheidungsrisiko, trotzdem ist es bei langjährigen Ehen im Zeitverlauf deutlich angestiegen. Im Hinblick auf Altersunterschiede zwischen den Ehepartnern scheinen Ehen, in denen die Frauen mehr als zehn Jahre älter sind als ihre Partner das höchste Scheidungsrisiko aufzuweisen. In Städten ist die Scheidungshäufigkeit höher als auf dem Land, dieser Trend gilt ungebrochen weiter, allerdings hat sich die Scheidungshäufigkeit in westdeutschen Flächenländern in den letzten 20 Jahren erheblich schneller verstärkt, so dass es hier zu einer Annäherung gekommen ist. Alle untersuchten Aspekte weisen darauf hin, dass die Qualität der getroffenen Aussagen gerade beim Scheidungsgeschehen stark von den zur Verfügung stehenden Datengrundlagen und den verwendeten Berechnungsmethoden abhängt. Dies wird besonders am Beispiel der Ermittlung der durchschnittlichen Ehedauer bis zur Scheidung deutlich. Die Berechnung mit Hilfe absoluter Zahlen überschätzt zunehmend die durchschnittliche Ehedauer durch den verstärkten Einfluss von Scheidungen langjähriger Ehen, weshalb für die Berechnung die Verwendung gewichteter Daten empfohlen wird.
In: BiB Working Paper, Band 2-2011
Der Beitrag spiegelt anhand von Heiratstafelberechnungen das Heiratsverhalten in seinen historischen Veränderungen wider.
In: BiB Working Paper, Band 1-2011
Der Artikel untersucht die Homogamie bei der Partnerwahl im Hinblick auf Familienstand, Alter, Bildungsniveau, Konfession und Nationalität.
Das späte Erwachsenenalter ist durch eine Vielfalt an Übergängen und (Un-)Ruheständen gekennzeichnet. Dies bedeutet, dass der Ruhestandseintritt nicht mit einem Rückzug aus sozialen, familialen und wirtschaftlichen Lebensbereichen gleichzusetzen ist. Potenziale älterer Menschen sind Ergebnis einer Förderung über den gesamten Lebenslauf hinweg und müssen somit als politische Querschnittsaufgabe verstanden werden. Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsmarkt und eine verbesserte Vereinbarkeit zwischen beruflichen und familialen Tätigkeiten begünstigen die Potenziale des späten Erwachsenenalters. Die Beseitigung von Barrieren, die einer gesellschaftlichen Teilhabe entgegenstehen, ermöglicht ein selbst bestimmtes Altern. Dies gilt besonders für ältere Erwachsene mit niedriger Bildung, geringem Einkommen oder gesundheitlichen Nachteilen.